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Parcours:



Zeittafel - Die Südtiroler Bahngeschichte in Zahlen
1825
fährt die erste Eisenbahn in Großbritannien (Stevenson).

1832
erste Eisenbahnlinie der Österreichischen Monarchie zwischen Linz und Budweis, von Zugtieren bewegt.

1837
Luigi von Negrelli wird mit dem Entwurf für die Eisenbahnlinie Innsbruck-Kufstein beauftragt.

1838
Die Bahnlinie München-Triest wird vorgeschlagen. Sie soll als Pferdebahn über den Brenner verlaufen.

1841
In Wien wird die Generaldirektion der Österreichischen Staatsbahn eingerichtet

1846
Gründung einer Gesellschaft für den Bau einer Eisenbahnlinie Verona-Trient-Bozen-Innsbruck-Kufstein unter Beteiligung der österreichischen Regierung.

1848
Luigi von Negrelli leitet die Oberdirektion dieser Linie mit Sitz in Verona

1851
Vertrag Österreich-Bayern zum Bau der Eisenbahnverbindung beider Staaten. Österreich verpflichtet sich zum Bau der Linien Kufstein-Innsbruck und Verona-Bozen und zu Untersuchungen für die Brennerstrecke.

1853
Nach den Plänen von Carlo Ghega beginnt der Bau der Strecke Kufstein-Innsbruck.

1854
Luigi von Negrelli vergibt die Bauaufträge für die Strecke Verona-Bozen.

1858
Fertigstellung der Strecke Kufstein-Innsbruck

1859
Fertigstellung der Strecke Verona-Bozen

1861
Karl von Etzel beginnt mit den Erhebungen für die Brennerstrecke.

1862
Die 1859 gegründete K.K. Privilegierte Südliche Staats-Lombardische-Venetianische und Centralitalienische Eisenbahngesellschaft wird in die K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft umgewandelt.

1863
Der Entwurf Etzels für die Brennerbahnlinie wird genehmigt.

1864
Am 23. Februar beginnt der Bau der Brennerbahnstrecke. Am 23. November erleidet Karl von Etzel einen Schlaganfall und muß alle seine Ämter niederlegen. Er stirbt am 2. Mai. 1865.

1866
14 000 Italienische Arbeiter müssen wegen des Krieges zwischen Italien und Österreich die Baustelle verlassen. Am 21. Dezember: Durchstich des Pflerscher Tunnels.

1867
Am 18. Mai findet die erste Probefahrt zwischen Innsbruck und Bozen statt. Im August wird die Strecke für den Personen und Güterverkehr freigegeben.

1866
Nach dem Verlust Venetiens für Österreich wird eine neue Verbindung Wien-Südtirol dringend erforderlich: Beginn des Baus der Pustertalbahn durch die K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft.

1871
Die Verbindung durch das Pustertal von Franzensfeste über Lienz-Villach nach Maribor wird fertiggestellt.

1881
Eröffnung der Strecke Bozen –Meran.

1889
Bau einer neuen Eisenbahnbrücke bei Auer über die Etsch.

1898
Eröffnung der Linie Bozen-Kaltern.

1905
Der italienische Staat übernimmt den Betrieb aller Eisenbahnen. Die “Azienda Autonoma delle Ferrovie dello Stato (FS)” wird gegründet.

1906
Eine Teilstrecke durch das Vinschgau von Meran nach Mals wird fertiggestellt. Die angestrebte Verbindung mit der Schweiz oder nach Landeck wird nie realisiert.

1907
Die gemischte Zahnrad- und Adhäsionsbahn von Bozen auf den Ritten wird in Betrieb genommen. Zugleich entwickelt sich ein Straßenbahnnetz in Bozen und von Bozen mit den umliegenden Orten.

1908
Eröffnung der Bahnlinie Bruneck-Sand in Taufers

1915
Am 24. Mai tritt Italien in den ersten Weltkrieg ein. Danach veranlassen Italien und Österreich den Ausbau bzw. die Modernisierung ihre Streckennetze und Bahnhöfe in Grenznähe.
In Österreich verlegt man aus militärischen Gründen die Linien von Toblach ins Höhlensteintal, die Linie Klausen nach Plan (1916) und die Linie Auer–Predazzo (1918). Auch die Verbindung von Mals nach Landeck wird begonnen, jedoch nicht mehr fertiggestellt.
1919
Gemäß dem vertrag von St.Germain wird die italienische Staatsgrenze an den Brenner verlegt und die italienische Staatsbahn FS übernimmt den Betrieb der Südbahn und Staatsbahn.

1922
Bau des „Stern“ am Brenner für das Wenden der Lokomotiven.

1923
Die Linie Brenner-Verona ist zweigleisig ausgebaut.

1924
Pläne für die Verlegung des Bahnhofs Bozen. Entscheidung für einen Umbau durch den römischen Architekten Angiolo Mazzoni, der auch in den folgenden Jahren eine Reihe von Wohngebäuden entlang der Brenner- und Pustertalerstrecke errichtet. Franzensfeste erhält ein neues Lokomotivdepot – dafür wird ein Berghang abgetragen.

1925
Genehmigung der Ausbaupläne Mazzonis für den Grenzbahnhof Brenner.

1927
Die Bahnhöfe Auer, Branzoll, Brixen und Sterzing werden auf Anordnung der italienischen Militärbehörden im Güterbereich ausgebaut.

1928
Der umgebaute Bahnhof Bozen wird eröffnet. Beginn des Baus eines Lokomotivdepots. Umstellung der Strecke Brenner-Bozen auf Drehstrom.

1930
Fertigstellung des neuen Hauptgebäudes am Brenner.

1935
Die Strecke Trient-Bozen wird auf Drehstrom umgestellt.

1937
Eröffnung des Gebäudes zwischen den Hauptgeleisen im Bahnhof Brenner.

1939
Die Bauarbeiten zum Staudamm in Franzensfeste mit Kraftwerk zur Elektrizitätsversorgung der Bahn werden begonnen und im November 1940 fertiggestellt.

1940
Kriegseintritt des faschistischen Italiens an der Seite Nazi-Deutschlands in den zweiten Weltkrieg. Am 21. November erster Bombenangriff auf den Bahnhof Porta Nuova in Verona.

1943
Bombardierung Bozens. Nach dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten am 8. September werden die Provinzen Bozen, Belluno und Trient zur Operationszone Alpenvorland erklärt.

1940-45
Insgesamt werden 282 Luftangriffe auf die Brennerachse geflogen – diese wird damit zur meist bombardierten Eisenbahnstrecke des zweiten Weltkrieges.

1945
Am 21. März wird der nochmals Brenner schwer bombardiert.
Ende Juni wird der Verkehr auf der Brennerstrecke wieder aufgenommen.

1946
Der Vertrag De Gasperi / Gruber vom 5. September gewährleistet die freie Durchreise für Personen und Güter zwischen Nord- und Osttirol.

1951
Die Bahnhöfe von Franzensfeste und Brenner werden modernisiert und vor allem für Viehtransporte erweitert.

1953
Die neue Planungsphase für die Brennerquerung beginnt mit dem Vorschlag August Dresslers. Weitere Entwürfe werden die Diskussion bis zum Beschluss zum Bau des Brennerbasistunnels im Jahre 2003 jahrzehntelang bestimmen und zum Ausdruck der Schwerfälligkeit der Politik und Bahnorganisationen in Italien, Österreich und Deutschland werden.

1960
Schließung der Bahn in das Grödnertal.

1961
Schließung der Bahnlinie Meran – Mals im Vinschgau

1963
Schließung der Linie Auer – Predazzo.

1984
Beginn wichtiger betriebstechnischer Neuerungen auf der Linie Brenner–Verona. Vier neue Streckenabschnitte werden geplant, darunter der neue Tunnel im Pflerschtal und die Tunnel zwischen Waidbruck – Blumau – Kardaun (Fertigstellung 2001).

1985-88
Elektrifizierung der Pustertaler Bahnlinie

2003
Leihweise Übergabe von 21 Bahnhöfen zur Nutzung durch die betreffenden Gemeinden.

2004
Wiedereröffnung der Vinschgauer Bahnstrecke.

2004
Nach langen Verhandlungen vereinbaren Italien, Österreich und Deutschland die Finanzierung und den Bau des „Brennerbasistunnels“ – einer Tunnelverbindung von ca. 64 km Länge zwischen Innsbruck und Franzensfeste. Die Fertigstellung soll im Jahr 2008 sein.

2004
Im Gespräch ist eine direkte Gleisverbindung Mühlbach-Brixen um eine bessere Anbindung des Pustertales mit der Bahn an Bozen zu erreichen.


Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt BDA

Brixen, im Juli 2004