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Kraftwerk Felsenkeller
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Kraftwerk Felsenkeller
Das Kraftwerk wurde 1924 errichtet und befindet sich am oberen Ende des Ortsbereiches von Gossensaß in der St. Valentinstraße. Der Hauptteil des Gebäudes befindet sich im Felsen (daher der Name). Im vorderen Bereich sind zwei Francisturbinen mit dem zugehörigen Generator; in Betrieb ist die größere Maschine aus dem Jahre 1927 - Leistung 155 kVA, während die ältere Maschine aus dem Erbauungsjahr 1924 als Ersatz dient, sollte die größere Maschine ausfallen. Der ursprüngliche Generator aus dem Jahre 1927 funktioniert noch einwandfrei und ist auch besonders gut erhalten; sehenswert sind auch die Anzeigetafeln von 1924, die noch vollständig vorhanden und als Schaustücke aufbewahrt worden sind. Im hinteren Bereich des Werkes befindet sich ein Dieselgenerator: als die elektrischen Werke Gröbner-Pilling H.&Co.K.G. noch keinen Parallelbetrieb mit dem ENEL hatten, musste die Stromversorgung von Gossensaß, die sie überhaben, im Winter oder bei Ausfall eines Werkes durch Zuschaltung dieses Generators sichergestellt werden. Seit der Einrichtung der Pararlellschaltung mit dem ENEL 1980 wurde er nicht mehr in Betrieb genommen. Während die Maschinen sich noch im Originalzustand befinden, wurde die Steuerung und Überwachung in den letzten Jahren laufend modernisiert und modernste Elektronik installiert.
Der Generator aus dem Jahre 1927 ist noch in Betrieb und sehr gut erhalten. Er wurde nach einem Brand von 550 V auf 400 V umgewickelt. Die Anzeigetafeln aus 1924 sind noch vollständig erhalten (siehe Bilder bzw. Ressourcen).
Im hinteren Bereich, wo sich das Diesenaggregat befindet, wurden früher angeblich im Winter in Stroh verpackte Eisblöcke gelagert, die dann im Sommer von den Hotels als Kühlmittel (es gab noch keine Kühlschränke) verwendet wurden.
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Aktueller Zustand: betriebstüchtig Für Publikum zugänglich: Ja Baudaten: Baubeginn: 00-00-1924 Inbetriebnahme: 00-00-1924 AuftraggeberIn: Elektrische Werke Gröbner-Pilling H.&Co.K.G.
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Panorama
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Das Einzugsgebiet wird durch das Wipptal vom Brenner bis etwa 500 m nördlich von Gossensaß gebildet. Es wird im Westen vom Grenzkamm zum Obernbergtal von der Sattelspitze bis zum Sandjoch, im Osten vom Gebirgskamm vom Wolfendorn bis ehemaligen Skigebiet Zirog begrenzt. Das benutzte Gewässer ist der Eisack, der westlich vom Brenner nahe der Sattelspitze entspringt und die Steilstufe am Brenner in einem eindrucksvollen Wasserfall überwindet. Der westliche Kamm ist von vielen ehemaligen Militärstraßen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen durchzogen und überall findet man noch Reste von ehemaligen Kasernen und Kasematten.
Wasserfassung: Sie befindet sich direkt beim Kraftwerk "Nassereith", dessen Ausflusswasser in das kleine Beruhigungsbecken des Werkes "Felsenkeller" geleitet wird, in 1135 m Höhe über dem Meer am Eisack neben der Brennerstraße.
Kraftwerk: Es befindet sich in der St. Valentinstraße Nr. 7 am nördlichen Ortsrand von Gossensaß in 1090 m Höhe über dem Meer.
Anfahrt
Von Norden: Bis zum Brenner auf der Brennerautobahn; dann die Staatsstraße Richtung Süden weiter bis zum Ortskern von Gossensaß (etwa auf der Höhe des Gasthofes Nußbaumer), rechts davon befindet sich ein größerer Parkplatz.
Von Süden: Auf der Brennerautobahn (A22) bis Sterzing, weiter auf der Staatsstraße Richtung Brenner bis zum Ortskern von Gossensaß (etwa auf der Höhe des Gasthofes Nußbaumer), links davon ist ein größerer Parkplatz.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz längs der Brennerstraße etwa 100 m Richtung Norden beim Gasthof Nußbaumer vorbei, gleich dnach zweigt links die St. Valentinstraße ab. Nach ca. 50 m liegt auf der linken Straßenseite das Krafthaus.
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Technik
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Das Wasser wird vom Eisack mit einer Wehre aus Holz abgeleitet und gelangt über einen Kanal zum Beruhigungsbecken, von dem die Druckleitung von 400 mm Durchmesser abgeht. Diese Druckleitung führt ins Krafthaus, in dem zwei Maschinengruppen (Baujahr 1924 bzw. 1927) für die Stromproduktion installiert sind.
Der elektrische Strom wird in das eigene Leitungsnetz der Gröbner-Pilling H.&Co.K.G. eingespeist.
Die Mindestrestwassermenge, die im Eisack verbleiben muss, beträgt 120 l/s.
Abgeleitete Wassermenge: 400 l/s
Nennfallhöhe: 43,34 m
Mittlere Nennleistung: 170 kW
Gewässer: Eisack
Mindestrestwassermenge: 120 l/s
Das Kraftwerk ging 1924 in Betrieb. Es ist als Laufwasserkraftwerk ausgelegt.
Die Wasserfassung besteht aus einer quer zum Flussrichtung laufenden Wehre aus Holz und Stein. Etwa 3 m oberhalb dieser Wehre beginnt auf der rechten Seite des Eisacks der Ableitungskanal, der unter der Brennerstraße hindurchgeht und nach etwa 50 m ins Beruhigungsbecken aus Stahlbeton mündet. Vor diesem Beruhigungsbecken befindet sich ein Abflusskanal, der das Überwasser in den Eisack zurückführt.
Vom Beruhigungsbecken führt eine Druckleitung aus genietetem Eisen von 400 mm Durchmesser zum Krafthaus. Das Krafthaus liegt zum Teil in einer schon früher vorhandenen Felsenhöhle am nördlichen Dorfeingang. In ihm befinden sich zwei Francisturbinen mit dem jeweils dazugehörigen Generator zur Stromproduktion. Der Wasserabfluss besteht aus einem unterirdischen 12 m langen Kanal zum Eisack.
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Geschichte
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Die Familie Gröbner zählte zu den Pionieren des Fremdenverkehrs im ausgehenden 19. Jahrhundert. Ludwig Gröbner (1853-1916) errichtete in Gossensaß ein Grand Hotel für den Nobeltourismus und baute um 1886 in der sogenannten "Wielandschmiede" (heute Billinghaus)ein eigenes Elektrizitätswerk. Es ging als eines der ersten Kraftwerke - wenn nicht gar als allererstes - Südtirols nur wenige Stunden vor dem Kraftwerk der Rössler Mühle in Bozen in Betrieb.
Dieses Werk versorgte neben dem Hotel auch noch das Dorf mit elektrischem Strom, erwies sich aber sehr als zu schwach. Daher befasste sich Ludwig Gröbner schon bald mit der Planung eines zweiten, leistungsstärkeren Werkes. Er ließ dazu auch ein Projekt ausarbeiten, seinem Nachkommen und heutigem Besitzer der Werke Ekkehard Gröbner ist aber nicht bekannt, ob dieses Werk auch realisiert wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stromnot im Dorf schließlich so groß, dass die Familie Gröbner beschloss, am nördlichen Ortsrand in St. Valentin in einer Felsenhöhle, in der früher im Winter in Stroh verpackte Einblöcke eingelagert wurden, um sie im Sommer als Kühlmittel zu verwenden, ein zweites Kraftwerk mit der Benennung "Felsenkeller" zu errichten. Mit dem Bau wurde 1924 begonnen und die Stromproduktion konnte im selben Jahr aufgenommen werden. Anfänglich wurde eine kleinere Francisturbine (hergestellt von den Officine Parenti, Bologna) mit einem Generator von 65 kVA Leistung und einer Spannung von 550 V installiert. Schon 1927 wurde eine größere Francisturbine der Fa. Voith, St. Pölten mit dem zugehörigen Generator von 155 kVA eingebaut; die erste Maschine dient seither nur als Ersatz. Nach einem Brand wurde der Generator umgewickelt und so die Spannung von 550 V auf 400 V reduziert.
Seither wurde am Kraftwerk Felsenkeller nur mehr wenig geändert - vor allem in der Regelung, in der Steuerung und in der Versorgung. Die jährliche Produktion beträgt etwa 1 Million kWh.
Zu den "Elektrischen Werken Gröbner-Pilling H.&Co.K.G." gehören noch folgende Kraftwerke: "Wechselbach" kurz vor der Mündung des Wechselbaches in den Eisack, die Kraftwerke "Pontigl", "Nassereith" und "Altes Werk" am Eisack. Das Kraftwerk "Felsenkeller" liegt zwischen "Nassereith"und "Altem Werk".
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Kontakt
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Elektrische Werke Gröbner-Pilling H. & Co.K.G.
Mühlgasse 3
I-39040 Gossensaß Tel: 0472-632331 Webseite: http://
| Azienda elettrica di Pilling Helga &mC. s.a.s
Via Mulino 3
39040 Colle Isarco Tel: 0472-632331 Webseite: http://
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Fotogalerie
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| Alte Anzeigetafel Die ursprüngliche Anzeigetafel aus Marmor aus dem Jahre 1924 ist noch vollständig erhalten, sie wird aber nicht mehr benützt. Hervorzuheben ist das geschmackvolle Design. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Alte Anzeigetafel, Detail 1 Detail der linken Hälfte der alten Anzeigetafel: Anzeige von Spannung und Stromstärke. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Alte Anzeigetafel, Detail 2 Detail der rechten Hälfte der Anzeigetafel. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Erste Francisturbine Die 1924 installierte Francisturbine mit einem hydraulischen Regler, hergestellt von der Fa. Officine Parenti, Bologna hat eine hydraulische Leistung von 65 kW. Diese Turbine dient seit 1927 als Ersatz, sollte die größere Maschine ausfallen. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Alte Stromleitungen Ein alter Strommasten mit den Leitungen des Verteilernetztes der Gröbner-Pilling-Werke. Diese Leitungen werden nicht mehr benützt. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Der Eisack vor der Wasserfassung (1) Der Eisack kurz vor der Fassungsstelle des Kraftwerkes Felsenkeller; die Brennerstraße verläuft parallel zum Fluss. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Der Eisack vor der Wasserfassung (2) Ein weiterer Abschnitt des Eisackes knapp oberhalb der Wasserfassung. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Wasserfassung (1) Die Wasserfassung befindet sich auf der Höhe des Kraftwerkes Nassereith in 1135 m Höhe über dem Meer. Unmittelbar darüber führt eine kleine Brücke über den Eisack. Sie besteht aus einer querliegenden Wehre aus Holz, durch einen Kanal unter der Brennerstraße gelangt das abgeleitete Wasser zum Beruhigungsbecken. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Kanal Durch einen Kanal zwischen Brennerstraße und Felsen gelangt das Wasser zum kleinen Beruhigungsbecken. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Schleuse und Rechen Ein Rechen hält Verunreinigungen (wie Laub, Äste, usw.) zurück bevor das Wasser in das Beruhigungsbecken und ins Druckrohr gelangt. Wenn das Werk stillsteht, wird die Schleuse vorne rechts geöffnet, sodass das abgeleitete Wasser wieder in den Eisack zurückfließen kann. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Wasserüberlauf Das nicht benötigte Wasser fließt als sogenannter \"Überlauf\" wieder in den Eisack zurück. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Große Francisturbine (1927) Die 1927 von der Firma Voith, St. Pölten gelieferte Francisturbine mit einer hydraulischen Leistung von 155 kW. Der mechanische Regler rechts im Bild ist nicht mehr in Betrieb. AutorIn/Copyright:Copyright Frenes Norbert, Bozen | | Große Francisturbine, Detail Detail der Francisturbine aus dem Jahre 1927, mit Durchflussmesser und Firmenschild Voith, St. Pölten. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Große Francisturbine und Schwungrad Das Schwungrad soll einen möglichst runden Lauf der Antriebswelle für den Generator gewährleisten. Früher wurde der mechanische Regler mit Hilfe der Drehzahl der Welle gesteuert. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Der Generator Der 1927 eingebaute Generator der Firma ELIN mit einer Nennleistung von 155 kVA. Er war anfangs für eine Spannung von 550 V ausgelegt, wurde jedoch nach einem Brand umgewickelt, sodass er jetzt eine Spannung von 400 V hat. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Handregelung Der Wasserdurchfluss durch die Turbine kann auch händisch geregelt werden. Dies geschieht heute jedoch nur mehr bei einem Ausfall der Steuerungselektronik. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Krafthaus Das Krafthaus \"Felsenkeller\" in der St. Valentin-Straße. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Regelung Die ursprüngliche rein mechanische Regelung. Sie ist seit dem Einbau einer modernen elektronischen Regelung außer Funktion. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Durchflussmesser Ein Wasserdurchflussmesser von 1927. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Neue Anzeigetafel Heute werden die relevanten Daten der Stromproduktion auf einer elektronischen Anzeigetafel vermittelt. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen |
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