Tecneum: museo della tecnica

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Sachsenklemme Schaukraftwerk

Schaukraftwerk Sachsenklemme in grüner Oase
Das historische, stillgelegte Kraftwerk, auf einem in das Eisacktal hineinragenden Schuttkegel, wurde als erstes unbemanntes Schaukraftwerk an der Fahrradachse Brenner-Franzensfeste öffentlich zugänglich gemacht.
Nach mehreren Jahren wurden am Kleinkraftwerk in der Sachsenklemme die Bauarbeiten abgeschlossen. Auf Knopfdruck von aussen springt im Krafthaus der Maschinensatz an und veranschaulicht so die Stromproduktion. Die wildromantische Naturoase, dominiert von Kraftwerk und Wasserfall ist ein stimmungsvoller Ort, in dem die Wechselwirkung von Natur und Technik hautnah erlebbar ist. Das Schaukraftwerk ist einer der Technikschauplätze, die längs der Südtiroler Fahrradwege auf Initiative des Kuratoriums inszeniert werden.

Nach einer detaillierten Bauaufnahme durch eine Gruppe der Geometerschüler unter der Leitung von Norbert Frenes wurde das kleine Krafthaus samt Innenleben im Auftrag der Gemeinde Franzensfeste restauriert. Das E-Werk wird deshalb erhalten, weil es sehr kompakt ist und weil die einzelnen Funktionselemente leicht identifiziert werden können. Turbine, Schwungrad, Steuerung, Generator, Erreger, Schalttafel, Transformator und Leitung wurden nazu perfekt im Original erhalten. Das E-Werk repräsentiert die Stromproduktion im südlichen Alpenraum.

Die technischen Arbeiten wurden von Ingenieur Fritz Starke koordiniert, für das architektonische Konzept samt Freiraumplanung zeichnet Architekt Markus Scherer verantwortlich, die Lichtberatung liegt in den Händen von Dieter Bartenbach. Die neue Dachkonstruktion mit integriertem Oberlicht schützt den Bau vor Witterungseinflüssen. Schritt für Schritt werden das Mauerwerk erneuert und der Innenputz saniert. Die Bauarbeiten wurden von der Baufirma Josef Rastner ausgeführt.
Der Clou: die Eingangstür zum Maschinenraum hin besteht aus einer vandalensicheren Glasscheibe und gibt damit den Blick frei auf den Innenraum. Die beiden seitlichen Fenster wurden neu eingeglast. Damit stehen Turbine, Generator, Traforaum und Stromverteilung im Blickfang des Besuchers.
Im Aussenbereich wurde beim Auslaufbecken ein optisch leichter Gitterrost auf die bestehenden Mauern gelegt, um so den Wasserfall zu erreichen. Abgestürzte Bäume und Gestrüpp wurden dank des Einsatzes der Forststation Freienfeld ntfernt, die Felsen in ihrer Natürlichkeit belassen. Das vordere Becken Richtung Talseite wurde ausgebessert, der Beckenboden gereinigt. Ein steter, Wasserfilm rundet den Parcours ab. Der Nah- und Fernwirkung des Technikjuwels samt Wasserfall wird dank einfacher, aber gezielter Massnahmen Rechnung getragen.
Einer besonderen Form der Projektkooperation mit der Berufsschule Brixen mit den beiden Fachlehrern Herbert Sellemond und Helmuth Faller ist es zu verdanken, dass der abmontierte Maschinensatz von einer interessierten Schülergruppe restauriert und wieder funktionstüchtig gemacht wurd.
Auf Initiative des Kuratoriums wurden Schau-Kraftwerk und Rastplatz didaktisch erschlossen und nutzerorientiert zugänglich gemacht. Das virtuelle Technikmuseum mit den derzeit in der Schausammlung über 300 erhobenen Objekten erfährt so eine reale, mit allen Sinnen wahrnehmbare Ergänzung.

Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Denkmalgeschützt mit LAB Nr.:
      ja
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1929
      Inbetriebnahme: 00-00-1931
      Betriebsende: 00-00-2001
      AuftraggeberIn: Franz Fischer
      Erbauer/Konstrukteur: Francesco (Franz) Fischer

Panorama

Das alte Wasserkraftwerk in der Gemeinde Franzensfeste liegt auf einer leichten wildromantischen Anhohe, zirka 100 Meter vom neuen Fahrradweg entfernt, am orographisch rechten Ufer des Eisacks. Heute wird das Maschinenhaus durch einen Forstweg erschlossen, der auf der Höhe des alten Bahnwärterhäuschens in den Fahrradweg einmündet. Zu Fuss ist das Kraftwerk auch über einen Spazierweg vom Hotel Sachsenklemme aus erreichbar. (zirka 15 Minuten)
Das Kraftwerk ist von Autobahn, Eisenbahn und Staatsstrasse aus als Superzeichen inmitten der grünen Oase in der Gemeinde Franzensfeste gut sichtbar.

Anfahrt

Wegbeschreibung

Technik

Es handelt sich um ein Kraftwerk aus der Frühzeit der ländlichen Elektrifizierung in Südtirol aus dem Jahr 1931, welches beinahe unverändert bis ins Jahr 2001 Strom produziert hat. Nach Außerbetriebnahme in Folge eines E-Werk-Neubaus konnte die Anlage als Schaukraftwerk erhalten werden.
Der Maschinensatz wurde originalgetreu von Schülern der Berufsschule Tschuggmall in Brixen restauriert, das denkmalgeschützte Gebäude wurde saniert und bietet durch einen eingeschobenen Glaskasten Einblick in die Funktionsweise des Kraftwerks. Dieses kann für Vorführzwecke in Betrieb genommen werden.
Sie wird mit einer maximalen Wassermenge von 1,0 l/sec betrieben, woraus sich eine maximale elektrische Leistung von 4,0 kW ergibt.

Bis zur Umwandlung in ein Schaukraftwerk diente das Wasserkraftwerk zur Energiegewinnung. Die Wasserentnahme erfolgte (und erfolgt auch heute noch) aus dem Gedeinbach, auch Kesselbach genannt, auf einer Höhe von 1266,6 m.ü.M..
Die bestehende Wasserfassung ist im Zuge der Arbeiten saniert und aufgrund des stillzulegenden Speichers umgestaltet worden. Der bestehende Ablaufkanal wird als kleiner Speicher genutzt. Das bestehende Speicherbecken befindet sich oberirdisch auf einer Kote von 1255m, hat einen Kreisförmigen Grundriss mit 9,0m Durchmesser und besteht aus Stahl. Aufgrund seiner Baufälligkeit und der dadurch hervorgerufenen Gefahr für den darunter liegenden Hang soll es abgerissen werden.
Die Druckrohrleitung verläuft oberirdisch auf der orographisch rechten Seite des Gedeinbaches, besteht aus verschweisstem Stahl mit einem Durchmesser von 150 mm und hat eine Gesamtlänge von 1140,0m.
Das bestehende Krafthaus liegt auf den B.P. 134 in der K.G. Mittewald auf einer Höhe von 837,0 m.ü.M..
Die mittlere abgeleitete Wassermenge betrug ursprünglich 20 l/s, die Nennfallhöhe 444,6 m und die mittlere Nennleistung 87,17 kW.

mittlere abgeleitete Wassermenge: 20 l/s
Nennfallhöhe: 444,6 m
mittlere Nennleistung: 87,17 kW
verwendetes Gewässer: Gedeinbach

Mittlere abgeleitete Wassermenge: 20 l/s
Nennfallhöhe: 444,6 m
mittlere Nennleistung: 87,17 kW
verwendetes Gewässer: Gedeinbach

Geschichte

Das E-Werk Sachsenklemme wurde von Franz Fischer, ehemaliger Besitzewr vom Hotel Sachsenklemme 1931 nach Plänen aus dem Jahr 1929 von Adolph Schumacher erbaut. Aufgrund von finanziellen und wohl auch politischen Schwierigkeiten musste Fischer seinen Besitz abgeben. Die nachfolgenden Eigentümer, die Brüder Insom, verkauften 1972 Werk und Hotel an Josef Ganterer, der auch derzeit der Besitzer der Liegenschaften ist. Mittels Konvention wurde das Schaukraftwerk als Leihgabe der Gemeinde Franzensfeste übertragen.
Die Leistung des Werkes schwankte im Winter von 35 kW bis 100 kW während der Sommermonate.
Das Kraftwerk wurde am 11.5.2001 durch ein neues nahegelgenes grösseres Werk abgelöst. Das alte Kraftwerk versorgte an die 30 Haushalte in Grasstein sowie das Hotel Sachsenklemme mit Strom. Das Abwasser des Werkes wurde wegen seiner Reinheit für die nahe Pappe-Fabrik Pretz verwendet.

Kontakt

Gemeinde Franzensfeste
Rathausplatz 1
39045 Franzensfeste
Tel: 0472 458631
Fax: 0472458906
E-mail: gemeinde@fortezza-franzensfeste.net
Webseite: http://www.fortezza-franzensfeste.net

Fotogalerie

	Schaukraftwerk Sachsenklemme
	Sachsenklemme, Fotomontage Schaumodell \"Spirale im Wald\"
	Schaukraftwerk am Kesselbach Einweihung 16.05.08 Werner Schröter Innsbruck
	Schaukraftwerk am Kesselbach Einweihung 16.05.08 Werner Schröter Innsbruck
	Maschinensatz Einweihung 16.05.08 Werner Schröter Innsbruck
	Schalttafel Einweihung 16.05.'08 Werner Schröter Innsbruck
	Sponsoren Einweihung 16.05.08 Werner Schröter Innsbruck
	Schaukraftwerk am Kesselbach Einweihung 16.05.08 Werner Schröter Innsbruck
	Schaukraftwerk am Kesselbach Einweihung 16.05.'08 Werner Schröter Innsbruck