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Brennerbahn Haltepunkt Kastelruth (ehem.)
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Brennerbahn Haltepunkt Kastelruth (ehem.) - Baubestand, Bauzustand und Nutzung
Heutiger Baubestand:
Neben dem Torggler Steg rottet die ehemalige Station Castelrotto-Kastelruth, die bis 1970 als Personenhaltestelle in Betrieb war, fenster- und türlos vor sich hin. Das nördliche Wärterhaus ist verlassen, das Dach droht einzufallen, Pflanzenwuchs quillt aus den Fenstern. Das südlichere ist in gutem Zustand schein aber nicht genutzt zu werden.
Bauzustand:
Wegen fehlender Nutzung einfach von der FS sich selbst überlassen befinden sich die beiden kleinen Gebäude im Zustand des Verfalls. Wenn die Wärterhäuser sich selbst überlassen bleiben, werden sie wohl auch bald zu Ruinen.
Derzeitige Nutzung: Geisterhafter Leerstand
Geplante Nutzung:
Nicht in Sicht oder Hörweite. Das südliche Wärterhaus östlich der Brennerstraße könnte ein angenehmes Fischerhaus am Eisack sein, das nördliche ist – direkt westlich an der befahrenen Staatsstraße gelegen – unbewohnbar.
Empfehlung des Kuratoriums: Mit geringen Mitteln sollte zumindest das alte Stationsgebäude im Ensemble mit der schön erhaltenen Holzkonstruktion des Torggeler Stegs unbedingt wieder einer sinnvollen Nutzung (z.B. als geschützte Bushaltestelle, Fahrradunterstand für den neuen Fahrradweg, Kiosk usw. ) zugeführt werden.
Wie viele kleine, aber die Südtiroler Landschaft bestimmende Bauten, sind in den vergangenen Jahrzehnten aufgegeben worden, zerfallen und verschwunden – selten wurden sie durch etwas ersetzt, was schöner oder stimmungsvoller gewesen wäre. Hier am Torggeler Steg löst sich wieder eines dieser Zeugnisse des romantischen Südtirols, das wir als Urlauber so geliebt haben, in seine Bestandteile auf. Noch dazu ist es ein seltenes Dokument für den Bau der Brennerstrecke, die das Land seinerzeit aus Dornröschenschlaf und Armut erlöst hat – ein wenig wehmütiges Gefühl für den Erhalt solcher kleinen Zeugnisse hätte man erwarten können in einer Zeit als überall die alten Bauern- und Wirtshausstuben herausgerissen, verkauft oder verheizt wurden und werden bis auch dem Letzten klar wird, daß viele Menschen gerade wegen dieser Dinge immer wieder ins Land kamen. Schnell wurden neue Stuben auf alt frisiert und wieder eingebaut in reumütiger Alpendekorationsrückbesinnung.
Nicht so mit solch historischen Teilen der frühen Verkehrstechnik. Statt sie für Buswartehäuschen, Fahrradstationen oder Imbissstuben entlang der Brennerstraße umzufunktionieren baute man solche Dinge lieber neu, meist in abschreckender Hässlichkeit. Warum konnte nicht einer der zahlreichen Obst- und Speckverkaufsstände oder eine der Pommes-Frites-Buden für Trucker und Biker in diesem stimmungsvollen Gehäuse der Bahn untergebracht werden – Parkplatz inklusive auf der ehemaligen Gleistrasse? Nutzungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem neuen Fahrradweg Brenner – Bozen bieten sich doch geradezu an. Mangelnde Fantasie, mangelndes Selbstbewusstsein, mangelnder Denkmalschutz?
Die Brennerbahn ist als gesamte technische Anlage mit seinen Bahnhofbauten ein Denkmal von europäischem Rang und sollte längst unter Ensembleschutz stehen. Dem hat die Landesregierung am 5.4.2004 mit einem Beschluß zur Unterschutzstellung von 48 Hochbautender historischen Bahnlinien zumindest teilweise Rechnung getragen. Allerdings wurden die von der Bahn aufgegebenen Haltestellen nicht einbezogen. Eine sensible Restaurierung und Nutzung als technische Kleindenkmäler mit dem besonderen Flair dieses altösterreichischen Bahnensembles sollte jedoch selbstverständliche Verpflichtung sein. Schon unter touristischen Gesichtspunkten macht es sich bezahlt, die Schönheiten des Landes zu retten.
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Aktueller Zustand: Ruine/baufällig Für Publikum zugänglich: Ja Baudaten: Baubeginn: 00-00-0000 Inbetriebnahme: 00-00-0000 Betriebsende: 00-00-0000 AuftraggeberIn: K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862) Projektant/Erfinder: Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900) Erbauer/Konstrukteur: Karl von Etzel
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Panorama
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Südtirol - Eisacktal
Brennerstrasse
I-39040 Kastelruth
Anfahrt
Wegbeschreibung
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Technik
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Geschichte
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Ursprünglicher Baubestand:
Beim Bau zusätzlicher Haltepunkte der Brennerbahn um 1898 erhielt dieser Haltepunkt den Namen St.Oswald-Kastelruth. Beide Orte wurden von dieser Stelle über eine gedeckte Holzbrücke südlich des kleinen Stationsgebäudes erreicht. Der faschistische Senator Ettore Tolomei veranlaßte im Zuge der Zwangsitalianisierung aller Südtiroler Ortsnamen unter dem Mussolini-Regime die Umbenennung in die sinnentstellende Übersetzung „Castelrotto“. Seit dem Zweiten Weltkrieg hieß die Haltestelle dann Castelrotto-Kastelruth.
Der kleine Bahnhof bestand aus einer verschalten Holzkonstruktion nach den Typenentwürfen Wilhelm von Flattichs, wie sie in ähnlicher Form zur gleichen Zeit sinngemäß von Brennerbad über Pflersch, Mauls, Mittewald, Vahrn, Albeins, Villnöss Querkopf Q Q und Steg bis Kardaun ausgeführt wurden. Auf der Nordseite des Stationshauses am rechten Eisackufer wurde das ebenfalls typisierte Aborthäuschen erstellt. Beide Bauten waren mit Pultdächern versehen und in ocker/brauner Farbe gestrichen. Das Stationsgebäude enthielt einen Warteraum und einen Raum für die Fahrdienstleitung. Beide Räume waren durch das Kassafenster verbunden.
In unmittelbarer Nähe zum Haltepunkt Kastelruth wurden nördlich und südlich davon je ein einfaches Wärterhaus errichtet, massiv in Porphyr gemauert.
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Kontakt
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Ferrovia Statale FS - Direktion Region Bozen
39100 Bozen Tel: 0039-0471-976077 Fax: 0039-0471-313786 Webseite: http://www.trenitalia.it
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Meilensteine
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K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862) Bauzeit 1863 – 1867 von Innsbruck nach Bozen unter Karl von Etzel (gest. 1865) und Achilles Thommen, Wilhelm Pressel, Julius Lott und Wilhelm Hellwag. Fertigstellung: um 1898 Heutige Eignerin: Italienische Staatsbahn FS (seit 1919 für die Strecke ab Brenner).
Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900) Wilhelm von Flattich (1826-1900), Hochbaudirektor der K.K Privilegierten Südbahngesellschaft. Mitarbeit: Arch. Franz Wilhelm.
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Fotogalerie
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| Haltepunkt Kastelruth (ehem.) Ein Hauch vergangener Ferienstimmung. AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 | | Haltepunkt Kastelruth (ehem.), Torggler Steg Inzwischen wächst Gras über die Trasse am Torggler Steg. AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 | | Haltepunkt Kasteltruth (ehem.), Wärterhäuschen
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 | | Haltepunkt Kastelruth (ehem.), s/w
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 |
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Literatur
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Haltepunkt Kastelruth (ehem.)
Informationen und Zitate aus:
Wilhelm von FLATTICH ?Der Eisenbahn-Hochbau in seiner Durchführung auf den Linien der K.K. Priv. Südbahn-Gesellschaft? Wien, Lehmann&Wenzel, ohne Datum.
Elisabeth BAUMGARTNER ?Kleinodien alt-österreichischer Eisenbahnarchitektur: Die Hochbauten der Brennerbahn?; Fotos Walter NIEDERMAYER, in Christoph BERTSCH (Hrsg) ?Industriearchäologie, Nord-, Ost-, Südtirol und Vorarlberg?, Innsbruck, Haymon Verlag 1992, S. 49-77.
Elisabeth BAUMGARTNER; ?Eisenbahnlandschaft Alt-Tirol?, Innsbruck, Haymon, 1990.
Gerhard und Josef DULTINGER, ?Die Brennerbahn, Gestern ? heute ? morgen?, Thaur/Tirol, Wort und Welt Verlag, 2. Auflage: 1989
Laura Facchinelli ?Die Eisenbahn Verona-Brenner? Athesia Bozen 1995
MART Quaderni di architettura ?Angiolo Mazzoni ? Architetto Ingeniere del Ministero delle Communicazioni? Skira Editore, Milano 2003.
Wittfrieda MITTERER ?Zeitzeichen der Technik? Edizione Raetia, Bozen 1993.
Siehe auch:
Günther ENNEMOSER, ?La storia di Colle Isarco con particolari riguardi agli anni 1850 ? 1914, tesi di laurea?, Padova, 1974/75.
Günther ENNEMOSER; Südtiroler Gebietsführer, Nr.39, Bozen, Athesia Druck, 1984.
Alois TRENKWALDER, ?Brenner ? Brennero, Gemeinde?, Gemeinde Brenner-Gossensass (Hrsg.) 1999.
Hans-Jürgen und Carl ROSENBERGER ?Die Eisenbahnen in Südtirol? Athesia; 1993.
Auskunftspersonen:
Radames PANDINI, Bauabteilung der FS, Bahnhof Bozen, Planarchiv.
Rudi PLANK Vorsitzender des Eisenbahner-Freizeitvereins Dopolavoro FS, Bahnhof Sterzing Erscheinungdatum: 00-00-0000
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