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Brennerbahn Haltepunkt Völser Steg (ehem.)
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Brennerbahn Haltepunkt Völser Steg (ehem.) - Baubestand, Bauzustand und Nutzung Heutiger Baubestand: Der kleine Haltepunkt diente dem Personenverkehr bis ca. 1970. Die Gebäude bestehen heute noch neben der eindrucksvollen Holzbrücke, die für den Fahrverkehr allerdings gesperrt ist, gegenüber dem Gasthaus Steg an der Brennerstraße. Die Brücke wird im Frühjahr 2004 saniert. Bauzustand: Das Holzgebäude der ehemaligen Station ist nach über hundert Jahren immer noch relativ gut erhalten und hat noch die originale Farbgebung. Das Wärterhaus dagegen wurde unsensibel aufgestockt und ist dementsprechend entstellt. Derzeitige Nutzung: Das ehemalige Stationshaus dient als Abstellraum für Gartengerät des Wärterhauses, welches bewohnt ist und sich im privaten Eigentum des Nutzers befindet. Geplante Nutzung: An eine andere Nutzung ist nach Auskunft des Bewohners nicht gedacht.
Empfehlung des Kuratoriums: Das hölzerne Stationshaus ist fast ein verbliebenes Unikat entlang der Brennerstrecke (neben dem Pendant in Mittewald) und sollte als Baudokument unbedingt erhalten und restauriert werden. Dies könnte im Rahmen der Erstellung des Fahrradweges Brenner – Bozen geschehen, um dort ein Anlaufstelle und einen Unterstand für Radfahrtouristen zu schaffen. Gesamtbewertung (Prof. Arch. Andreas Gottlieb Hempel): Von den zahlreichen Holzgebäuden nach der Typologie Wilhelm von Flattichs aus der Bauzeit der Brennerstrecke sind leider nur noch wenige Bauten erhalten. Die alte Station Völser Steg gehört dazu. Mit diesem Bau – welcher künftigen Nutzung er auch nach einer Restaurierung gewidmet werden sollte – muss auch der schweren Unglücke in diesem Schluchtbereich der „Via Mala“ des Eisacktales entlang des alten Kuntersweg gedacht werden: 1882 riss eine Überschwemmung Teile der Eisenbahntrasse und der Brennerstraße fort. 1902 fiel ein schwerer Felsblock auf die Geleise, ein Zug fuhr auf und der Lokführer fand mit seinem Heizer den Tod. 1927 stürzte bei wieder einer Überschwemmung ein Rettungszug in den Eisack und zwanzig Arbeiter kamen dabei ums Leben. Funkenflug eines Zuges setzten 1910 die hölzerne Brücke in Brand. Sie wurde völlig zerstört und musste im gleichen Jahr erneuert werden. In den dreißiger Jahren fand über diesen Haltepunkt ein reger Touristenverkehr nach Völs und Umgebung statt, der erst nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Autoverkehr sein Ende fand. Heute ist die Stelle eine einsame Idylle am Eisack, die wohl erst mit der Fertigstellung des Radweges vom Brenner nach Bozen zu neuem Leben erwachen wird. Hoffentlich ist das nicht zu spät für das charmante Holzbauwerk.
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Aktueller Zustand: nicht funktionstüchtig Für Publikum zugänglich: Ja Baudaten: Baubeginn: 23-02-1864 Inbetriebnahme: 00-00-1898 Betriebsende: 00-00-1970 AuftraggeberIn: K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862) Projektant/Erfinder: Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900) Erbauer/Konstrukteur: Karl von Etzel
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Panorama
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Südtirol - Eisacktal
Brennerstrasse, Steg I-39050 Völs am Schlern
Anfahrt
Wegbeschreibung
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Technik
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Geschichte
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Ursprünglicher Baubestand: Ingenieur Karl von Etzel hatte für die schwierigste Strecke im Eisacktal, den sog. Kuntersweg, die Schlucht zwischen Blumau und Klausen, die kürzeste und wirtschaftlichste Strecke gewählt. Er musste dabei nur fünf Tunnels anlegen. Diese wirtschaftliche Lösung wurde aber mit einem schwierigen Unterhalt in dem wenig stabilen Gelände mit häufigen Erdrutschen, Steinschlägen und Überschwemmungen bezahlt. Während der Arbeiten an der Gleistrasse im Bereich Völs musste auch der hölzerne Völser Steg abgerissen und von der Südbahn wieder aufgebaut werden. Erst 1898 wurde am Völser Steg eine Haltestelle für den Personenverkehr angelegt. Dadurch rückte Völs näher an Bozen heran und zahlreiche Bozner Bürger erwarben Grund auf dem Hochplateau von Völs, Seis und Kastelruth für Ferienhäuser. In dem für seine Heubäder berühmten Völs nahm der Fremdenverkehr stark zu. Etwa hundert Meter südlich des überdeckten hölzernen Völser Steg wurde auf der Ostseite des Eisack ein kleiner Haltepunkt angelegt, der aus einem typisierten Holzbau nach den Entwürfen Wilhelm von Flattichs so ähnlich ausgeführt wurde wie sinngemäß in Brennerbad, Pflersch, Mauls, Mittewald, Vahrn, Albeins, Kastelruth und Kardaun: eine holzverschalte Skelettkonstruktion mit Pultdach, einer Tür, die in den Warteraum führte der mit dem Raum für den Fahrdienstleiter und gleichzeitig der Kassa verbunden war. Direkt daneben war bereits während des Baus der Brennerstrecke ein Wärterhaus in gemischtem Naturstein als Bruchsteinmauerwerk mit Porphyreinfassungen an den Hausecken und über den Fenstern errichtet worden.
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Kontakt
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Ferrovia Statale FS - Direktion Region Bozen
39100 Bozen Tel: 0039-0471-976077 Fax: 0039-0471-313786 Webseite: http://www.trenitalia.it
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Meilensteine
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K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862) Bauzeit 1863 – 1867 von Innsbruck nach Bozen unter Karl von Etzel (gest. 1865) und Achilles Thommen, Wilhelm Pressel, Julius Lott und Wilhelm Hellwag. Fertigstellung: 1867, Haltestelle: 1898 Heutige Eignerin: Italienische Staatsbahn FS (seit 1919 für die Strecke ab Brenner).
Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900) Wilhelm von Flattich (1826-1900), Hochbaudirektor der K.K Privilegierten Südbahngesellschaft. Mitarbeit: Arch. Franz Wilhelm.
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Fotogalerie
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| Haltepunkt Völser Steg (ehem.), Wartehaus und Wärterhaus Via Mala. AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 | | Haltepunkt Völser Steg (ehem.), Holzbrücke I
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 | | Haltepunkt Völser Steg (ehem.), Holzbrücke II
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 | | Haltepunkt Völser Steg (ehem.), Steg
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004 |
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Literatur
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Haltepunkt Völser Steg (ehem.)
Informationen und Zitate aus:
Wilhelm von FLATTICH ?Der Eisenbahn-Hochbau in seiner Durchführung auf den Linien der K.K. Priv. Südbahn-Gesellschaft? Wien, Lehmann&Wenzel, ohne Datum.
Elisabeth BAUMGARTNER ?Kleinodien alt-österreichischer Eisenbahnarchitektur: Die Hochbauten der Brennerbahn?; Fotos Walter NIEDERMAYER, in Christoph BERTSCH (Hrsg) ?Industriearchäologie, Nord-, Ost-, Südtirol und Vorarlberg?, Innsbruck, Haymon Verlag 1992, S. 49-77.
Elisabeth BAUMGARTNER; ?Eisenbahnlandschaft Alt-Tirol?, Innsbruck, Haymon, 1990.
Gerhard und Josef DULTINGER, ?Die Brennerbahn, Gestern ? heute ? morgen?, Thaur/Tirol, Wort und Welt Verlag, 2. Auflage: 1989
Laura Facchinelli ?Die Eisenbahn Verona-Brenner? Athesia Bozen 1995
MART Quaderni di architettura ?Angiolo Mazzoni ? Architetto Ingeniere del Ministero delle Communicazioni? Skira Editore, Milano 2003.
Wittfrieda MITTERER ?Zeitzeichen der Technik? Edizione Raetia, Bozen 1993.
Siehe auch:
Günther ENNEMOSER, ?La storia di Colle Isarco con particolari riguardi agli anni 1850 ? 1914, tesi di laurea?, Padova, 1974/75.
Günther ENNEMOSER; Südtiroler Gebietsführer, Nr.39, Bozen, Athesia Druck, 1984.
Alois TRENKWALDER, ?Brenner ? Brennero, Gemeinde?, Gemeinde Brenner-Gossensass (Hrsg.) 1999.
Hans-Jürgen und Carl ROSENBERGER ?Die Eisenbahnen in Südtirol? Athesia; 1993.
Auskunftspersonen:
Radames PANDINI, Bauabteilung der FS, Bahnhof Bozen, Planarchiv.
Rudi PLANK Vorsitzender des Eisenbahner-Freizeitvereins Dopolavoro FS, Bahnhof Sterzing Erscheinungdatum: 00-00-0000
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