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Kraftwerk Marling
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Kraftwerk Marling, Edison
Bereits im Jahre 1907 versuchten die Etschwerke der Städte Bozen und Meran von der Bezirkshauptstadt Meran eine Konzession zur Nutzung des Wassers der Etsch vom Unterwasserkanal der Töll bei der Gefällstufe Marling zu erhalten. Im Jahr 1925 begann die Montecatini mit dem Bau ihres ersten Wasserkraftwerks in Südtirol, dem Kraftwerk Marling.
Das Kraftwerk Marling ist das älteste Wasserkraftwerk der Edison-Gruppe in Südtirol. Durch seine Lage kann man das Werk als wesentlichen Bestandteil der historischen Industrielandschaft entlang der Etsch zählen. Die Anlage weist aus baukünstlerischer Sicht Solidität und Zweckmäßigkeit auf. Durch den gut erhaltenen Bauzustand stellt es ein wichtiges Monument der Stromerzeugungsgeschichte unseres Landes dar.
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Aktueller Zustand: betriebstüchtig Denkmalgeschützt mit LAB Nr.: 3732 /1996 Für Publikum zugänglich: Ja Baudaten: Baubeginn: 00-00-1924 Inbetriebnahme: 00-00-1925 Betriebsende: 00-00-1925 AuftraggeberIn: Montecatini Projektant/Erfinder: Ing. Comm: Angelo Omodeo Erbauer/Konstrukteur: Montecatini / Wasserkraftwerksbau
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Panorama
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Das Kraftwerk Marling ist ein Laufwasserkraftwerk. Es liegt am rechten Etschufer am Hang des Berges in der Gemeinde Marling. Es nutzt die zweite Gefällstufe an der Töll. Über eine Wasserbrücke gelangt das Unterwasser in ein Speicherbecken das sich auf Kote 422 m befindet. Vom Speicherbecken gelangt das Triebwasser über einen 4 km langen Druckstollen in das Wasserschloss. An das Wasserschloss schließt unmittelbar eine 511 m lange unterirdisch verlegte Druckrohrleitung an, die im ersten Teil als Betonrohr und im zweiten Teil als Stahlrohr ausgeführt ist. Über die Druckrohrleitung gelangt das Triebwasser in das Krafthaus. Das abgearbeitete Triebwasser fließt durch einen Unterwasserkanal direkt in die Etsch zurück.
Das Kraftwerk Marling liegt am rechten Etschufer am Hang des Berges in der Gemeinde Marling. Das zweigeschossige Kraftwerk erstreckt sich über einem rechteckigen Grundriss und wird von einem Flachdach abgeschlossen.
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Wegbeschreibung
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Technik
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Das Kraftwerk Marling ist ein Laufwasserkraftwerk. Es nutzt die zweite Gefällstufe an der Töll, und wird vom Unterwasser des Töllwerks der Etschwerke AG gespeist. Über eine Wasserbrücke gelangt das Unterwasser in ein Speicherbecken das sich auf Kote 422 m befindet und einen Nutzinhalt von 6000 m³ hat. Vom Speicherbecken gelangt das Triebwasser über einen 4 km langen Druckstollen mit einem Durchmesser von 3 m in das Wasserschloss. An das Wasserschloss schließt unmittelbar eine 511 m lange unterirdisch verlegte Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 3,5 m an, die im ersten Teil als Betonrohr und im zweiten Teil als Stahlrohr ausgeführt ist. Über die Druckrohrleitung gelangt das Triebwasser in das Krafthaus wo es zwei Francisturbinen mit je einer Leistung von 8,5 MW antreibt. Das abgearbeitete Triebwasser fließt durch einen Unterwasserkanal direkt in die Etsch zurück. Das Kraftwerk nutzt eine Fallhöhe von 130 m und erreicht so eine mittlere Jahreserzeugung von 230 Mio. kWh. Von der im Krafthaus befindlichen Schaltwarte aus erfolgt die zentrale Steuerung und Überwachung der Kraftwerksanlage.
Typ der Anlage Laufwasserkraftwerk
Beschreibung (Umbauten) Das Kraftwerk hat keine Umbauten erfahren
Baubeginn 1924
Inbetriebnahme 1925
Architekt/Ingenieur Ing. Comm. Angelo Omodeo
Bauausführung/Technische Ausführung Montecatini/Wasserkraftwerksbau
Wasserkonzession 1924
Fallhöhe 130 m
Einzugsgebiet 1616 km²
Abgeleitete Bäche Etsch
Turbinen 1925 1. Maschinensatz: 1 Francis-Spiralturbine horizontal, 7 MW
San Giorgio di Genova Sestri
2. Maschinensatz: 1 Francis-Spiralturbine horizontal, 7 MW
RIVA, Mailand
Generatoren 1925 1. Maschinensatz: 1 Wechselstromgenerator, 7 MVA
ANSALDO
2. Maschinensatz: 1 Wechselstromgenerator, 9 MVA
Oerlikon, Schweiz
Turbinen 2001 2 Francis-Turbinen vertikal, 8,5 MW, VA-TECH
Generatoren 2001 2 Synchrongeneratoren, 11 MW, ANSALDO
Transformator 1 22 MVA, 10/ 65 kV, VDT
Maximale Leistung 17 MW
Mittlere Jahreserzeugung 230 Mio. kWh
Im Jahre 2001 wurden sowohl die Turbinen als auch die Generatoren ausgetauscht; ansonsten gab es keine wesentlichen Veränderungen.
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Geschichte
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Bereits im Jahre 1907 versuchten die Etschwerke der Städte Bozen und Meran von der Bezirkshauptstadt Meran eine Konzession zur Wassernutzung der Etsch vom Unterwasserkanal der Töll bei der Gefällstufe Marling zu erhalten. Durch Einbrechen des Krieges und der ungeklärten wasserrechtlichen Situation mit der Gemeinde Marling, erhielten die Etschwerke erst im Jahre 1923 die Konzession. Im selben Jahr schlossen die Etschwerke mit Ing. Comm. Angelo Omodeo, der im Interesse der Montecatini-Gesellschaft handelte, einen Vertrag ab. Dieser gewährte die Nutzung der zweiten Gefällstufe der Etsch. Im Jahr 1925 begann die Montecatini mit dem Bau ihres ersten Wasserkraftwerks in Südtirol, dem Kraftwerk Marling. Die erzeugte Energie floss in das Chemiewerk in Sinich, das ebenso zur Gesellschaft gehörte. Insgesamt entstanden zwei Gebäudekomplexe: die Kraftwerksanlage und der Hallenbau für das Elektrolyseverfahren, das 1959 eingestellt wurde. Im Jahr 2001 wurde die Halle schließlich abgebrochen.
Im Zuge der Sanierung der Maschinen im Jahr 2001 wurden im Kraftwerk zwei historische Turbinen ausgetauscht. Die Edison AG hat sich nach Anfrage des Kuratoriums für die Erhaltung von technischen Kulturgütern für die Neuaufstellung der beiden historischen Maschinenteile als Schauturbinen bereit erklärt. Eine der beiden Turbinen wird im Park des Edison-Geländes in Bozen Aufstellung finden; die zweite Turbine wird im Rahmen eines geplanten Schau-E-Werks in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Marling auf einem privaten Areal in der Nähe des Kraftwerks aufgestellt.
Das Kraftwerk Marling liegt am rechten Etschufer am Hang des Berges in der Gemeinde Marling. Das zweigeschossige Kraftwerk erstreckt sich über einem rechteckigen Grundriss und wird von einem Flachdach abgeschlossen. Die gesamte Anlage ruht optisch auf einem massiven in grob gehauenen Porphyrquadern ausgeführten Wandsockel. Die Hauptfassade des Kraftwerkes ist links und rechts der Eingangszone durch in Rustikaquaderung versehenen Lisenen in zwei Felder unterteilt, die durch je drei hohe Rechteckfenster unterbrochen werden. Die Lisenen enden beim ersten Gurtgesims; darüber befindet sich eine schmale, durch ein dreiteiliges Rechteckfenster gegliederte Wandzone, die ihrerseits von einem stark profilierten Gesims abgeschlossen wird. Die als leicht hervorspringender Mittelrisalit behandelte Einganszone wird von zwei Lisenen in Rustikaquaderung betont. Eine Treppe führt in den Maschinenraum, der von einem dreigeteilten großen Rundbogenfenster beleuchtet wird. Die Wandzonen werden durch auf Pilaster ruhende Rundbögen, deren Laibung mit geometrischen Formen geschmückt ist, gegliedert. An den Pilastern, die ebenfalls geometrische Malereien aufweisen, sind Lampen in Form einer stilisierten Sonne angebracht. An der Decke der ursprünglichen Schaltwarte befinden sich zwei Fresken. Dargestellt sind ein Gruppe galoppierender Hengste und eine stilisierte Sonne, wie wir sie über den Türen finden. Diese Dekorationen sind als sorgfältig abgestimmte Gestaltungselemente mit kräftigen Farben eingesetzt und versinnbildlichen die aus der Wasserkraft erzeugte Energie.
Das Kraftwerk Marling zeichnet sich insgesamt durch eine solide Architektur aus und weist auf den Beginn der monumentalen Bauweise der Kraftanlagen der Montecatini-Gesellschaft in Südtirol hin.
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Kontakt
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Edison AG
Claudia Augusta-Strasse 161
39100 Bozen Tel: 0471 440660 Fax: 0471 440606 E-mail: hydro@edison.it Webseite: http://www.edison.it/home.htm
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Fotogalerie
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| Eingangstor ins Krafthaus In unmittelbarer Nähe des Krafthauses befinden sich einige alte Industriebauten. Im Bild der seitliche Eingang ins Krafthaus. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Erste Maschinengruppe (bis 2002) Die erste Maschinengruppe bestehend aus einer Francisturbine und zugehörigem Synchrongenerator kurz vor dem Umbau. Die Turbine ist jetzt vor dem Verwaltungsgebäude der Edison in Bozen-Oberau ausgestellt. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen | | Zweite Maschinengruppe (bis 2002) Die zweite Maschinengruppe bestehend aus einer Francisturbine und zugehörigem Synchrongenerator kurz vor dem Umbau. Die Turbine ist jetzt in Marling ausgestellt. AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen |
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Literatur
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Industriearchäologie, Nord-, Ost-, Südtirol und Vorarlberg
AutorIn: Bertsch Christoph Verlag: Haymon Erscheinungsort: Innsbruck Erscheinungdatum: 00-00-1992
| I grandi impianti della Montecatini
AutorIn: Cucchetti Gino Herausgeber/Zeitschrift: La Rivista della venezia Tridentina, XII Jg., Nr. 6 und 7 Erscheinungdatum: 00-06-1930
| Der Marlinger Werkvertrag und seine wirtschaftlichen und finanziellen Folgen
Erscheinungsort: Meran Erscheinungdatum: 00-00-1924
| Rendiconto ambientale e della sicurezza 2000
Herausgeber/Zeitschrift: Edison Spa Verlag: Omnia Arti Grafiche Erscheinungsort: Mailand Erscheinungdatum: 00-00-2000
| La centrale elettrica di Marlengo
AutorIn: Carlo Trentini Herausgeber/Zeitschrift: Landesdenkmalamt Bozen, Sonderdruck aus: Denkmalpflege in Südtirol Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-1996
| Cento anni di energia "Centrale Bertini" 1898-1998, le origini e lo sviluppo della società Edison
AutorIn: Pavese Claudio Erscheinungdatum: 00-00-1998
| Dorfbuch Marling
Herausgeber/Zeitschrift: Raiffeisenkasse Marling Verlag: Athesiadruck Erscheinungsort: Marling Erscheinungdatum: 00-00-1989
| Der Repräsentationsbau des Faschismus in Südtirol
AutorIn: Schneider Samantha Herausgeber/Zeitschrift: Diplomarbeit an des Universität Innsbruck Erscheinungsort: Innsbruck Erscheinungdatum: 00-00-1996
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