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Lokalbahn Lana - Meran
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Mit dem Zug nach Meran Nach nur 8monatiger Bauzeit konnte am 11. August 1906 die Trambahn Lana – Meran als erste elektrische Bahn Südtirols feierlich eröffnet werden. Die Bahntrasse begann in Lana, verlief parallel zur neuerbauten Straße durch Tscherms und weiter an Marling vorbei zur Etsch, die sie auf einer eisernen Brücke überquerte. Anschließend kreuzte sie die Bozen-Meraner Bahn, verlief über die damals noch unverbauten Wiesengründe von Untermais, um schließlich über die heutige Theaterbrücke zum Theaterplatz zu gelangen. Für Theaterbesucher gab es abends nach der Vorstellung sogar eine Sonderfahrt zurück. Die Straßenbahn von Lana nach Meran wurde bald zum beliebtesten öffentlichen Verkehrsmittel im Burggrafenamt. Als in den fünfziger Jahren die Motorisierungswelle auf der Straße anzurollen begann, wurde der Bahndienst durch Autobusse ersetzt. Heute würde man sich im Sinne umweltfreundlicher Transportmittel für die Erneuerung der Bahnlinie einsetzen, doch leider ist dies nicht mehr möglich.
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Aktueller Zustand: nicht mehr vorhanden Denkmalgeschützt mit LAB Nr.: nein Für Publikum zugänglich: Ja Baudaten: Baubeginn: 00-00-1906 Inbetriebnahme: 11-08-1906 Betriebsende: 00-00-1950 AuftraggeberIn: Elektrische Bahn Lana ? Meran AG Projektant/Erfinder: Ing. Louis Zuegg, Lana Erbauer/Konstrukteur: Baufirma Anton Guschelbauer, Lana
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Panorama
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Das Burggrafenamt umfasst das weite Becken von Meran, wo das Vinschgau und das Passeiertal aufeinandertreffen. Nachdem 1420 die Landeshauptstadt nach Innsbruck verlegt worden war, wurde als Vertreter des Landesherrn ein Burggraf eingesetzt, der von Schloss Tirol aus verwaltete und richterliche Funktionen ausübte. Im Jahr 1460 wurde die Würde des Landeshauptmannes von Tirol mit der des Burggrafen auf Tirol verbunden. Aber nachdem auch die Münzstätte im Jahr 1477 von Meran nach Hall verlegt worden war, verlor das Amt und die Macht des Burggrafen nach und nach an Bedeutung. Übriggeblieben ist bis heute der Name für das Gebiet.
Lana liegt in der Mulde zwischen dem Ausgang des Ultentales und dem Mittelgebirge von Völlan und Tisens. Es ist nach Meran das bedeutendste Zentrum des Burggrafenamtes. Dieses langgezogene Dorf unterteilt sich in Ober, Mitter- und Niederlana und zählt insgesamt an die 9000 Einwohner. Das Dorfzentrum mit dem Rathaus befindet sich in Oberlana.
Die Pfarrkirche zu Maria Himmelfahrt in Niederlana beherbergt den berühmten spätgotischen Schnitzaltar von Hans Schnatterpeck, den größten Flügelaltar Tirols und einer der größten Europas. Mit seinen 14,5 m Höhe füllt er den gesamten Altarraum aus. Nur bei Führungen geöffnet: wochentags vom 13.04.- 30.10.2004 stündlich von 10.30-11.30 und 14.00-17.00 Uhr Dauer der Führung: 1/2 Stunde Schnatterpeckstraße in Lana Das Südtiroler Obstbaumuseum verfügt über 16 Schauräume, die mir typischen Zeugnissen des historischen wie des modernen Obstbaues ausgestattet sind. Neben den ausgestellten Gegenständen, Dokumenten, Modellen usw. sind es rund 60 Schautafeln, die in Wort und Bild durch die Geschichte des Südtiroler Obstbaues führen. Öffnungszeiten: 01.04.-07.11.2004 Dienstag bis Samstag 10.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr Sonn- und Feiertage 14.00-18.00 Uhr Montag geschlossen Anfahrt Lana erreicht man von Norden am schnellsten über die mautpflichtige Brenner-Autobahn (A22), Ausfahrt Bozen-Süd und von dort Weiterfahrt über die Schnellstraße Meran-Bozen (MeBo) bis zur Ausfahrt Lana. Aus der Schweiz und von Westen reist man über den Reschenpass und den Vinschgau an, fährt bei Meran in die Schellstraße MeBo ein und bei der Ausfahrt Lana aus. Eine übersichtliche Karte für die Anreise findet sich unter www.meranerland.com.
Wegbeschreibung
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Technik
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Der Fuhrpark der Bahn bestand 1906 aus 3 Motorwagen und 2 Anhängewagen für Personenbeförderung mit einer Fahrzeugkapazität von jeweils 40 Personen. Der Güterwagen verfügte über eine Tragkraft von 8 Tonnen. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere 3 Motorwagen, ein Anhängewagen und ein Gepäckwagen angekauft. Das gesamte Rollmaterial war zweiachsig. Jeder Motorwagen hatte 2 Motoren zu je 36 PS und war mit einer Handspindelbremse und einer elektrischen Bremse ausgestattet. Die Bahn wurde mit 600 Volt Gleichstrom betrieben. Diesen lieferten 2 Maschinensätze zu je 120 PS im Kraftwerk Lana, bei intensiver Nutzung setzte eine Pufferbatterie mit Bleiakkumulatoren ein. Die Trambahn Lana – Meran war die erste elektrische Bahn in Südtirol. Die Bahntrasse begann in Lana, verlief parallel zur neuerbauten Straße durch Tscherms und weiter an Marling vorbei zur Etsch, die sie auf einer eisernen Brücke überquerte. Anschließend kreuzte sie die Bozen-Meraner Bahn, verlief über Untermais und gelangte schließlich über die heutige Theaterbrücke zum Theaterplatz. Die Züge verkehrten im Halb-Stunden-Takt mit gleichzeitigen Abfahrten von Lana und Meran. Die Fahrzeit betrug 26 Minuten. Zwischen Lana und Meran gab es 9 Haltestellen: Tscherms, Feldererhof, Marling Kellerei, Marling Dorf, Mais Bahnhof, Kaiserjägerkaserne, Versorgungshaus, Sportplatz und Franz-Ferdinand-Kai.
Technischer Steckbrief: Spurweite: 1000 mm Streckenlänge: 7,6 km Max. Höhenunterschied: wenige Meter Max. Steigung: 3,3 %, Adhäsionsbetrieb Betrieb: elektrisch, Gleichstrom 600 V Fahrzeugkapazität: 40 P
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Geschichte
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Um die Jahrhundertwende war die Fahrverbindung zwischen Lana und Meran sehr schlecht: Meran konnte fast nur über Burgstall und von dort weiter über die Reichsstraße Bozen-Meran erreicht werden. Daher wurde im Bruggrafenamt der Wunsch nach einer Straße und nach einer Straßenbahn immer größer. Die neue Straße sollte über Tscherms und Marling nach Meran führen. Dieser Straßenzug sollte gleichzeitig die erste Teilstrecke einer künftigen Straßenverbindung über den Gampenpass ins Nonstal sein. Im Zuge des Straßenbaus könnte auf der selben Strecke auch eine Straßenbahn als öffentliche Verkehrsverbindung errichtet werden. Dieser Gedanke fand in den bürgerlichen Kreisen der Lananer Bevölkerung sofort großen Anklang, weniger begeistert zeigten sich Bauern und Kirche. In den kommenden Jahren wurden verschiedene Projekte ausgearbeitet und wieder verworfen, da sie in der Öffentlichkeit auf wenig Zustimmung stießen. Es gelang schließlich dem Bahnbaukonsortium um den Rechtsanwalt Dr. Jakob Köllensberger, den späteren Seilbahnpionier Ing. Louis Zuegg, den Großhändler Martin Lösch, den Hotelier Franz Stauder und den Bauunternehmer Anton Guschelbauer, vom k. k. Eisenbahnministerium die Konzession für Bau und Betrieb der Bahn zu erhalten. Eine elektrische Trambahn als guter Abnehmer des Kraftwerkes in der Gaulschlucht war schlussendlich ein überzeugendes Argument für den Bau, da öffentlich eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde abgelehnt wurde. Die Gründung einer Aktiengesellschaft sollte den Bau der Bahn ermöglichen, ohne finanzielle Mithilfe der Gemeinde. Der Kostenvoranschlag sah Ausgaben von 505.000 Kronen vor, Aktien in diesem Wert wurden ausgegeben. Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf stellten den Gewinn dar. Die Konzessionäre der AG waren dieselben Lananer Bürger, die im Baukonsortium saßen. Am 20. September 1906 erfolgte durch das k. k. Ministerium des Inneren in Wien die Bewilligung zur Gründung der AG unter dem Namen „Elektrische Bahn Lana – Meran“. Nach nur 8monatiger Bauzeit konnte am 11. August 1906 die Trambahn Lana – Meran als erste elektrische Bahn Südtirols feierlich eröffnet werden. Die Bahntrasse begann in Lana auf dem Platz vor dem Hotel Theis, verlief parallel zur neuerbauten Straße durch das Dorf Tscherms und weiter an Marling vorbei zur Etsch, die sie auf einer eisernen Brücke überquerte. Anschließend kreuzte sie die Bozen-Meraner Bahn, verlief über die damals noch unverbauten Wiesengründe von Untermais, um schließlich über die heutige Theaterbrücke zum Theaterplatz zu gelangen. Die Züge verkehrten im Halb-Stunden-Takt mit gleichzeitigen Abfahrten von Lana und Meran. Die Fahrzeit betrug 26 Minuten. Ein besonderer Kundendienst der Bahn waren die sog. „Theaterzüge“, die die Theaterbesucher nach Ende der Vorstellung vom Theaterplatz nach Lana zurückbrachten. Zwischen Lana und Meran gab es 9 Haltestellen: Tscherms, Feldererhof, Marling Kellerei, Marling Dorf, Mais Bahnhof, Kaiserjägerkaserne, Versorgungshaus, Sportplatz und Franz-Ferdinand-Kai. Ziemlich schnell wurde der anfängliche Missmut der Bevölkerung überwunden. Die Trambahn erfreute sich schon bald großer Beliebtheit und wurde zum treibenden und belebenden Wirtschaftsfaktor des Burggrafenamtes. Die Auslastung der Bahn konnte während der ersten Betriebsjahre kontinuierlich gesteigert werden: 1909 konnten bereits 467.306, 1911 524.927 und 1913 gar 605.974 Fahrgäste gezählt werden. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzte dieser Entwicklung einstweilen ein jähes Ende. Nach 1920 begann wieder ein Aufwärtstrend, im Zuge der 30-Jahr-Feiern am 11. August 1936 lobte man noch allseits dieses öffentliche Verkehrsmittel. Am 8. Mai 1950 allerdings wurde der Betrieb schon eingestellt. Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Technik lagen vor, außerdem konnten Autobusse nun problemlos den öffentlichen Transport erledigen. Außerdem waren Fuhrpark und Anlagen veraltet, größere Reparaturen konnten wegen Materialmangels und später wegen Überteuerung nicht mehr vorgenommen werden.
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Kontakt
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Tourismusverein Lana / Associazione turistica Lana
Andreas-Hofer-Straße 7b / via Andreas Hofer 7b
39011 Lana Tel: 0039 0473 561770 Fax: 0039 0473 561979 E-mail: www.lana.net Webseite: http://www.lana.net/
| Tourismusverband Meraner Land / Consorzio turistico Meraner Land
Gampenstraße 95 / via Palade 95
39012 Meran / Merano Tel: 0039 0473 200443 Fax: 0039 0473 200188 E-mail: info@meranerland.com Webseite: http://www.meranerland.com
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Meilensteine
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Elektrische Bahn Lana ? Meran AG Konzessionäre der AG waren Rechtsanwalt Dr. Jakob Köllensberger, Seilbahnpionier Ing. Louis Zuegg, Großhändler Martin Lösch, Hotelier Franz Stauder und Bauunternehmer Anton Guschelbauer. Am 20. Jänner 1906 erhielt die AG vom k. k. Eisenbahnministerium die Konzession für Bau und Betrieb der Bahn.
Ing. Louis Zuegg, Lana Projektant und Betriebsleiter der Trambahn Lana – Meran, Betreiber des Kraftwerkes in der Gaulschlucht
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Fotogalerie
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 | Lana Lana liegt in der Mulde zwischen dem Ausgang des Ultentales und dem Mittelgebirge von Völlan und Tisens. |  | Flugaufnahme Lana - Gargazon - Burgstall
|  | Ing. Louis Zuegg (1876 - 1955) Luis Zuegg wurde 1876 am Steinbogenhof in Lana geboren. Nach der Pflichtschule und dem Besuch des Benediktinergymnasiums in Meran besuchte er in Graz die technische Hochschule. Nach dem Erwerb des Ingenieurdiploms arbeitete er dort noch drei Jahre als Assistent. 1903 kehrte Luis Zuegg nach Lana zurück. In der Gaul von Lana baute er das erste Elektrizitätswerk. |  | E-Werk in Gaulschlucht Das E-Werk in der Gaulschlucht in Lana lieferte den Strom für die Lokalbahn Lana-Meran. Louis Zuegg hatte im November 1902 einen Antrag an die Gemeindeverwaltung der Marktgemeinde für die Errichtung eines Elektrizitätswerkes gestellt. Dieser wurde am 19. Jänner 1903 vom Gemeindeausschuss einstimmig genehmigt. |  | Endstation Theaterplatz, Meran Die Bahntrasse begann in Lana, verlief parallel zur neuerbauten Straße durch Tscherms und weiter an Marling vorbei zur Etsch, die sie auf einer eisernen Brücke überquerte. Anschließend kreuzte sie die Bozen-Meraner Bahn, verlief über die damals noch unverbauten Wiesengründe von Untermais, um schließlich über die heutige Theaterbrücke zum Theaterplatz zu gelangen. AutorIn/Copyright:Dultinger, Josef. IN: Auf schmaler Spur durch Südtirol |  | Triebwagen Der Fuhrpark der Bahn bestand 1906 aus 3 Motorwagen und 2 Anhängewagen für Personenbeförderung mit einer Fahrzeugkapazität von jeweils 40 Personen. AutorIn/Copyright:Dultinger, Josef. IN: Auf schmaler Spur durch Südtirol |
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Literatur
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Auf schmaler Spur durch Südtirol
[Lokalbahn Mori - Arco - Riva, Lokalbahn Lana - Meran, Rittner Bahn Bozen - Klobenstein, Lokalbahn Dermulo - Fondo Mendel, Nonstalbahn Trient - Malè ; ein Beitrag zur Eisenbahngeschichte Tirols] AutorIn: Dultinger, Josef Verlag: Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum Erscheinungsort: Innsbruck Erscheinungdatum: 00-00-1982
| Die erste Straßenbahn Südtirols: Die Lana-Meran-Bahn. IN: Stählerne Stege: der Seilbahnpionier Luis Zuegg
S. 76 - 86 AutorIn: Innerhofer, Albert; Staffler, Reinhold Verlag: Edition Raetia Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-1996
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Links
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Südtiroler Obstbaumuseum Das Museum zeigt die Entwicklung des Obstbaues vom Mittelalter bis in die Gegenwart auf: die Herkunft des Apfels aus dem asiatischen Raum, seine Verbreitung im bronzezeitlichen Europa, die Rolle der Baumgärten in Mittelalter und Neuzeit, die ersten Ansätze des Erwerbsobstbaues im 18. Jahrhundert, seine sprunghafte Verbreitung gegen Ende des 19. Jahrkunderts durch Etschregulierung und Eisenbahnbau und schließlich der Weg des Obstbaues vom Nebenerwerb zum Vollerwerb im 20. Jahrhundert. | Tourismusverein Lana - Völlan - Vigljoch Die offizielle Website des Tourismusvereines Lana gibt Auskunft über Unterkünfte, Veranstaltungen, Freizeitangebote in Lana, Völlan, Vigiljoch, Tscherms, Burgstall und Gargazon. | Tourismusverband Meraner Land Der Tourismusverbandes Meran ist ein Zusammenschluß von 13 kleineren und größeren Ortschaften in der westlichen Landeshälfte Südtirols, rund um die Kurstadt Meran.
Die offizielle Website gibt Auskunkt über Anreise, Unterkünfte, Veranstaltungen, Freizeitangebote, Sehenswürdigkeiten u.a. |
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