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Sessellift Biok (Corvara)

Der moderne Wintersport
Im Zuge der Erschließung des Hausbergs von St. Kassian, des Piz Sorega, wurden im Jahre 1961 zeitgleich die Skilifte „Biok“ und „Ciampai“ eröffnet. Nun war eine direkte Liftverbindung zwischen St. Kassian und Corvara hergestellt. Auf diese Weise ist es gelungen, das Angebot des Skikarussells Alta Badia bedeutend zu erweitern. Außerdem sind so die Möglichkeiten des „modernen“ Wintersports auf eine zweite Ortschaft im oberen Gadertal ausgedehnt worden. 2003 wurde die alte Anlage erneuert: ein kuppelbarer Vierer-Sessellift mit Direktantrieb sorgt für verstärkte Beförderungskapazität.




Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Denkmalgeschützt mit LAB Nr.:
      nein
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1962
      Inbetriebnahme: 00-00-1963
      AuftraggeberIn: Eigentümer: 1963 - Seggiovie S. Cassiano; 1988 - Grandi Funivie Spa;
      Projektant/Erfinder: 1963 - Ing. Ernst Leitner; 1988 - Ing. Mirco Franceschi;
      Erbauer/Konstrukteur: Fa. Leitner, Sterzing

Saison:
      00-12-2004 bis 00-04-2005
Panorama

Das Gadertal zählt mit seinen zahlreichen, meist kurzen Seitentälern zu einem der abwechslungsreichsten und besonders charakteristischen Gebieten der Dolomiten. Die ersten 8 km der Straße, die durch das Gadertal führt, sind gesäumt von steilen, teilweise bewaldeten Talhängen und auch nackten Felswänden. Die Gader fließt durch diese Talfurche als kleiner Bergfluss zwischen stark bewachsenen Ufern. Den zentrale Teil des Tales umfasst die Gemeinde Abtei mit den Dörfern La Ila/Stern, San Ciascian/St. Kassian, Pedraces/Pedratsches und St. Linert/St. Leonhard. Eine eigene, kleine Gemeinde bildet das Tal von La Val/Wengen.
Der Talschluss, der auch als Alta Badia/Hochabtei bezeichnet wird, heißt als Gemeinde heute Ladinia und umfasst Corvara und Colfosch/Kolfuschg mit Corvara als Gemeindesitz.

Ein großes Talbecken bildet den Talschluss des Gadertales. Hier liegen die beiden Ortschaften Corvara (1580 m) und Colfuschg (1654 m), die wohl bekanntesten Fremdenverkehrsorte des Gadertales. Man befindet sich wahrlich im Herzen der Dolomiten, das überwältigende Panorama auf die Sellagruppe und auf den Sass Songher geben das Zeugnis dafür ab.
Hier teilt sich das Tal zum letzten Mal: links breiten sich die unzähligen Hotels und Pensionen von Corvara aus, in südliche Richtung führt die Straße weiter auf den Campolongopass nach Andraz im Buchenstein. Corvara ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebtes Urlaubsziel. Vor allem im Winter kommen Tausende von Skiläufern in das Skikarussell, von den leichtesten bis zu den schnellsten Pisten ist alles vorhanden. Ein sehr dichtes Netz an Aufstiegsanlagen verbindet die Skipisten miteinander und macht das Talbecken bis zum weitesten Umkreis leicht zugänglich und rundum mit den Skiern befahrbar.

Das Gemeindegebiet von Corvara zählt zum Naturpark Puez - Geisler. Die Schutzzone wird im Norden vom Würzjoch begrenzt, im Süden vom Grödner Joch. Im Osten reicht das Gebiet des Naturparks zum Gadertal (Kampill, Untermoj), im Westen bis zum Villnösser und Grödner Tal.
Der Naturpark Puez - Geisler kann als "Dolomitenbauhütte" bezeichnet werden. Geologen finden darin nämlich sämtliche für die Dolomiten typischen Gesteinsarten, Ablagerungsschichten und Verwitterungsformen.



Das Skikarusell Corvara verläuft zwischen La Villa, S. Kassian, Corvara und Cherz am Campolongo-Paß. Startmöglichkeit: von jedem Ort aus. Dauer: 2 Tage;

Schwierigkeitsgrad: leichte bis mittelschwere Pisten auf der Hochebene von Piz Sorega, Piz La Villa, Pralongiá und Cherz. Die etwas schwierigeren, rot gekennzeichneten Pisten führen hinab ins Tal zu den einzelnen Ortschaften: nach S. Cassiano di Piste "A" von Piz Sorega, nach La Villa die Piste "Alting", nach Corvara die "Col Alto", die "Arlara" und die "Boé".
Zwei schwarz gekenntzeichneten Pisten: die "Gran Risa" bei La Villa, wo jährlich auch ein Weltcup-Riesenslalom ausgetragen wird, und die "Vallon" bei Corvara, die es ermöglicht - verbunden mit der Boé-Abfahrt - 4,3 km einen Höhenunterschied von 997 m in einem Stück abzufahren.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Brenner Autobahn A22 bis Ausfahrt Brixen, Pustertaler Straße SS49, bis S. Lorenzen, Gadertaler Straße SS244 bis Corvara
Brenner Autobahn A22 bis Ausfahrt Klausen, Grödentaler Straße SS242, Grödner Joch, weiter bis Corvara
Staatsstrasse SS203 Belluno - Agordo - Alleghe - Caprile - Arabba - Campolongo Pass - weiter bis Corvara

Wegbeschreibung
Die Talstation befindet sich neben jener des Sesselliftes La Brancia und nahe der Schutzhütte Ciampai. Von der Bergstation aus gelangt man zu den Schutzhütten Ütia de Bioch und Las Vegas.
Beide sind nur mit den Skiern erreichbar.

Die Bahnlinie verläuft über Almwiesen. Die Anlage ist nur während der Wintersaison in Betrieb.

Technik

1963 waren die Berg- und Talstation lediglich aus den technischen Funktionselementen zusammengesetzt, ohne in einen größeren architektonischen Rahmen eingebunden zu sein. Die Antriebsstation im Tal bestand aus der Motorengruppe, die auf einem abgeschrägten Sockel aus Stahlbeton stand und dort an einem stabilen Gerüst aus Profileisen fixiert war. Antriebsmotor und -scheibe waren über die Antriebswelle miteinander verbunden.
Bei der Umlenk- und Spannstation am Berg handelte es sich um eine Fachwerkkonstruktion von funktionalem Charakter. Das Spanngewicht war am rückwärtigen Ende der Station im dafür vorgesehenen Spannkorb untergebracht und über das Spannseil mit dem Spannschlitten verbunden. Spannwagen samt Umlenkscheibe liefen in zwei parallelen Trägern. Sie verbanden den vorderen Teil der Anlage, die Portalstütze samt Rollenbatterie, mit dem hinteren Teil der Station, der Spannvorrichtung.

Auch die im Jahr 1988 errichteten Stationsanlagen sind auf die notwendigen technischen Elemente reduziert und als technische Abfahrts- bzw. Ankunftsplattformen konzipiert.
Zwei Stationsfüße aus Metall tragen eine bewegliche Plattform, auf der die zentralen Funktionselemente der Talstation - Antrieb- und Spannvorrichtung - montiert sind. Die Motorengruppe besteht aus Antriebs- und Reservemotor, Getriebe, elektromagnetischer Bremse sowie zwei Notbremsen. Sie ist über den Spannwagen mit der hydraulischen Spannvorrichtung und über die Antriebswelle mit der fliegend nach unten angeordneten Antriebsscheibe verbunden. Eine raumhohe Verkleidung aus Blech und Plexiglas umgibt diesen technischen Funktionsbereich und bildet somit den Maschinenraum, der über eine Leiter zugänglich ist. Die Bergstation ist auf das Notwendigste reduziert und besteht lediglich aus einem Stationsfuß, der am oberen Ende eine massive Gabel als Halterung für die Umlenkscheibe trägt. Neben der Umlenkstation steht ein Containerraum, der als Unterbringung für Kontroll- und Kommunikationsvorrichtungen der Liftanlage sowie für das Personal dient.

Der Skilift von 1963 beförderte die Skifahrer mit Schleppgeräten nach oben, die am Zugseil befestigt sind und sich längs einer sich am Boden befindlichen Auffahrtsspur bewegen.
12 Portalstützen wurden benötigt, um die Gesamtlänge von 1.018 m bei einem Höhenunterschied von 173 m zu überbrücken.
Die Antriebsstation befand sich im Tal auf 1.918 m, die Umlenk- und Spannvorrichtung am Berg auf 2.090 m.
Als Fahrzeuge dienten 81 Schleppgehänge mit einer Kapazität von 1 Person, die bei einer Geschwindigkeit von 2,8 m/s eine Förderleistung von 400 P7h erbrachten.
Die Schließung der Anlage erfolgte 1988.



Beim Sessellift, der 1988 gebaut wurde, handelt es sich um eine Einseilumlaufbahn mit ständig am Förderseil befestigten Fahrzeugen.
17 Stützen (2 Portal- und 13 Zentralstützen) werden entlang der 956 m langen Bahnlinie benötigt, um den Höhenunterschied von 173 m bei einer größten Neigung von 55 % zu überbrücken.
Die Antriebs- und Spannstation befindet sich im Tal auf 1.889 m, die Umlenkstation am Berg auf 2.062 m.
Als Fahrzeuge dienen 139 3er-Sessel, die bei einer Fahrgeschwindigkeit von 2,3 m/s eine Förderleistung von 1.794 P/h erbringen.

Bei den 1988 errichteten Stationsanlagen sind die bisher gebräuchlichen Spanngewichte durch eine hydraulische Spannvorrichtung ersetzt worden, die direkt hinter dem Spannwagen agiert. Diese Neuerung bringt mehrere Vorteile mit sich: Ohne Spannschächte, -seile und -gewichte kann eine Station platzökonomischer errichtet werden, da die hydraulische Spannvorrichtung in die Antriebsstation integriert wird. Zudem entfällt die periodische Wartung der Spannseile.



Geschichte

Der Bau des Skiliftes „Biok“ wurde nach den Plänen von Ing. Ernst Leitner im Jahr 1962 ausgeführt. Bereits im Jänner 1963 erfolgte die Eröffnung, obwohl die Konzession dafür erst 1964 ausgestellt wurde.
Im Zuge einer umfassenden Sanierung im Jahr 1972 gelang es, die Förderleistung der Anlage durch 55 zusätzliche Fahrzeuge und durch die Steigerung der Fahrgeschwindigkeit (von 2,8 auf 3 m/s) von 400 auf 720 P/h zu erhöhen.
Um den wachsenden Besucherandrang zu bewältigen, mußte die Anlage schließlich im Jahre 1988 durch einen 3er-Sessellift mit einer Förderleistung von 1.794 P/h ersetzt werden.





Kontakt

Skicarosello Corvara - Grandi Funivie Alta Badia S.p.A. c/o Sporting Residence
Col Alt 40
39033 Corvara
Tel: 0039 0471 836454
Fax: 0039 0471 836570
E-mail: skicarosello@rolmail.net
Webseite: http://
Tourismusverband Alta Badia
Col Alt, 36
39033 Corvara
Tel: 0039 0471 836176
Fax: 0039 0471 836540
E-mail: corvara@altabadia.org ? lavilla@altabadia.org ? laval@altabadia.org
Webseite: http://www.altabadia.org/


Meilensteine

00-00-1988 - hydraulische Spannvorrichtung
Bei den 1988 errichteten Stationsanlagen sind die bisher gebräuchlichen Spanngewichte durch eine hydraulische Spannvorrichtung ersetzt worden, die direkt hinter dem Spannwagen agiert.
Diese Neuerung bringt mehrere Vorteile mit sich: Ohne Spannschächte, -seile und -gewichte kann eine Station platzökonomischer errichtet werden, da die hydraulische Spannvorrichtung in die Antriebsstation integriert wird. Zudem entfällt die periodische Wartung der Spannseile.



Fotogalerie

img8aqyhG.jpgCorvara im Winter

AutorIn/Copyright:www.altabadia.org
imgLgDC1N.jpgCorvara in den 60ern
imgMsHI0v.jpgEinstieg mit Förderband
Seit 1999 ist der Einstiegsbereich in der Talstation mit einem Fahrgastförderteppich ausgestattet.
img3nYznK.jpgAnreise


Literatur

Projektunterlagen
Sämtliche Projektunterlagen sind im Archiv des ?Skikarussells Alta Badia? in Corvara aufbewahrt, ebenso Fotodokumentationen der verschiedenen Bauphasen.
Erscheinungdatum: 00-00-0000
1947-1997 Skicarosel
Broschüre zum 50jährigen Bestehen des Skikarussells Corvara;
S. 18.
Erscheinungsort: Corvara
Erscheinungdatum: 00-00-1997
Informationen
Interview mit Erich Kostner; Informationen von Elmar Irsara
Erscheinungdatum: 00-00-0000
Ladinien: Kernland der Dolomiten
Ein Streifzug durch Gröden, Gadertal, Buchenstein, Fassa und Ampezzo

S. 103 - 152
3., überarb. Aufl.
AutorIn: Langes, Günther
Verlag: Athesia
Erscheinungsort: Bozen
Erscheinungdatum: 00-00-1977


Links

Tourismusverband Alta Badia
Offizielle Webseiten des Tourismusverbandes Gadertal/Alta Badia.
Naturpark Puez - Geisler
Das Gemeindegebiet von Corvara gehört zum Naturpark Puez - Geisler. Dieser wurde 1999 erweitert und umfasst nunmehr eine Fläche von rund 10.196 ha, die außerdem auf die Gemeinden Abtei, Villnöß, St. Martin in Thurn, St. Ulrich, St. Christina in Gröden und Wolkenstein in Gröden verteilt ist. Die Schutzzone wird im Norden vom Würzjoch begrenzt, im Süden vom Grödner Joch. Im Osten reicht das Gebiet des Naturparks zum Gadertal (Kampill, Untermoj), im Westen bis zum Villnösser und Grödner Tal.
Der Naturpark Puez - Geisler kann als "Dolomitenbauhütte" bezeichnet werden. Geologen finden darin nämlich sämtliche für die Dolomiten typischen Gesteinsarten, Ablagerungsschichten und Verwitterungsformen.
Pistenkarte
Die Pistenkarte zeigt alle Lifte, Abfahrten mit Schwierigkeitsgrad und Einkehrmöglichkeiten auf.
Wanderkarte
Die Wanderkarte zeigt die Aufstiegsanlagen auf, die im Sommer geöffnet sind. Außerdem: Berghütten, Wanderwege und -vorschläge, umliegende Berge, Seen und Hochplateaus.
Lageplan Corvara
Straßenverzeichnis, Informationsstellen, Aufstiegsanlagen u.a.