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Schlepplift Capanna Nera (Corvara)

Wegbereiter des Wintertourismus
Genau fünf Jahre nach der Eröffnung des ersten Sesselliftes auf den Col Alto, konnte im Jahre 1952 die zweite Aufstiegsanlage in Alta Badia den Betrieb aufnehmen. Ermutigt durch die positive Entwicklung, die der Col Alto-Lift in Gang gesetzt hatte, sollte der Schlepplift „Capanna Nera“ das Angebot noch attraktiver gestalten.
Dieser Skilift markiert den Moment einer ersten Expansion - den Versuch, einem breiteren Wintertourismus im oberen Gadertal den Weg zu ebnen.




Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Denkmalgeschützt mit LAB Nr.:
      nein
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1952
      Inbetriebnahme: 00-00-1952
      AuftraggeberIn: Erich Kostner, Corvara
      Projektant/Erfinder: 1952 - Ing. Arturo Tanesini; 1972 - Ing. Ernst Leitner, Sterzing
      Erbauer/Konstrukteur: 1952 - Fa. Troyer, Algund; 1972 - Fa. Leitner, Sterzing
Panorama

Das Gadertal zählt mit seinen zahlreichen, meist kurzen Seitentälern zu einem der abwechslungsreichsten und besonders charakteristischen Gebieten der Dolomiten. Die ersten 8 km der Straße, die durch das Gadertal führt, sind gesäumt von steilen, teilweise bewaldeten Talhängen und auch nackten Felswänden. Die Gader fließt durch diese Talfurche als kleiner Bergfluss zwischen stark bewachsenen Ufern. Den zentrale Teil des Tales umfasst die Gemeinde Abtei mit den Dörfern La Ila/Stern, San Ciascian/St. Kassian, Pedraces/Pedratsches und St. Linert/St. Leonhard. Eine eigene, kleine Gemeinde bildet das Tal von La Val/Wengen.Der Talschluss, der auch als Alta Badia/Hochabtei bezeichnet wird, heißt als Gemeinde heute Ladinia und umfasst Corvara und Colfosch/Kolfuschg mit Corvara als Gemeindesitz.

Ein großes Talbecken bildet den Talschluss des Gadertales. Hier liegen die beiden Ortschaften Corvara (1580 m) und Colfuschg (1654 m), die wohl bekanntesten Fremdenverkehrsorte des Gadertales. Man befindet sich wahrlich im Herzen der Dolomiten, das überwältigende Panorama auf die Sellagruppe und auf den Sass Songher geben das Zeugnis dafür ab.
Hier teilt sich das Tal zum letzten Mal: links breiten sich die unzähligen Hotels und Pensionen von Corvara aus, in südliche Richtung führt die Straße weiter auf den Campolongopass nach Andraz im Buchenstein. Corvara ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebtes Urlaubsziel. Vor allem im Winter kommen Tausende von Skiläufern in das Skikarussell, von den leichtesten bis zu den schnellsten Pisten ist alles vorhanden. Ein sehr dichtes Netz an Aufstiegsanlagen verbindet die Skipisten miteinander und macht das Talbecken bis zum weitesten Umkreis leicht zugänglich und rundum mit den Skiern befahrbar.

Das Gemeindegebiet von Corvara zählt zum Naturpark Puez - Geisler. Die Schutzzone wird im Norden vom Würzjoch begrenzt, im Süden vom Grödner Joch. Im Osten reicht das Gebiet des Naturparks zum Gadertal (Kampill, Untermoj), im Westen bis zum Villnösser und Grödner Tal.
Der Naturpark Puez - Geisler kann als "Dolomitenbauhütte" bezeichnet werden. Geologen finden darin nämlich sämtliche für die Dolomiten typischen Gesteinsarten, Ablagerungsschichten und Verwitterungsformen.



Das Skikarusell Corvara verläuft zwischen La Villa, S. Kassian, Corvara und Cherz am Campolongo-Paß. Startmöglichkeit: von jedem Ort aus. Dauer: 2 Tage;

Schwierigkeitsgrad: leichte bis mittelschwere Pisten auf der Hochebene von Piz Sorega, Piz La Villa, Pralongiá und Cherz. Die etwas schwierigeren, rot gekennzeichneten Pisten führen hinab ins Tal zu den einzelnen Ortschaften: nach S. Cassiano di Piste "A" von Piz Sorega, nach La Villa die Piste "Alting", nach Corvara die "Col Alto", die "Arlara" und die "Boé".

Der Schlepplift "Capanna Nera" führt von der Bergstation des Col-Alto-Liftes weiter in das Skigebiet.

Zwei schwarz gekenntzeichneten Pisten: die "Gran Risa" bei La Villa, wo jährlich auch ein Weltcup-Riesenslalom ausgetragen wird, und die "Vallon" bei Corvara, die es ermöglicht - verbunden mit der Boé-Abfahrt - 4,3 km einen Höhenunterschied von 997 m in einem Stück abzufahren.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Brenner Autobahn A22 bis Ausfahrt Brixen, Pustertaler Straße SS49, bis S. Lorenzen, Gadertaler Straße SS244 bis Corvara
Brenner Autobahn A22 bis Ausfahrt Klausen, Grödentaler Straße SS242, Grödner Joch, weiter bis Corvara
Staatsstrasse SS203 Belluno - Agordo - Alleghe - Caprile - Arabba - Campolongo Pass - weiter bis Corvara

Wegbeschreibung
Die Bahnlinie verläuft über Almwiesen. Die Anlage ist nur während der Wintersaison in Betrieb.

Es gibt eine Einkehrmöglichkeit bei der Anlage: der Rifugio Capanna Nera nahe der Bergstation.

Zum Schlepplift gelangt man nur mit den Skiern, Anfahrt von Corvara mit dem Sessellift Col Alto.

Technik

1952 waren die Berg- und Talstation lediglich aus den technischen Funktionselementen zusammengesetzt, ohne in einen größeren architektonischen Rahmen eingebunden zu sein.
Die Antriebsstation im Tal stand auf einem Fundament aus Stahlbeton und bestand im wesentlichen aus der Motorengruppe, die von einem stabilen Gerüst aus Profileisen getragen wurde. Als Antrieb diente der wenige Jahre zuvor beim Sessellift Corvara - Col Alto ausrangierte, 28 CV starke Antriebsmotor, der über den Bolzen mit der Antriebsscheibe verbunden war.
Die Umlenkstation am Berg war eine skelettartige Stützenkonstruktion. Drei Stützen trugen die Führung für den Spannschlitten, an dem die Umlenkscheibe befestigt war. Das Spanngewicht befand sich im dafür vorgesehenen Spannkorb am hinteren Ende der Station und war über das Spannseil mit dem Spannschlitten verbunden.

Die Antriebsvorrichtung im Tal von 1972 entsprach in Form und Anlage jener von 1952, doch war die neue Stationsvorrichtung um einiges stabiler gebaut und mit einem leistungsstärkeren Motor ausgestattet. Um Schwankungen des moorigen Bodens auszugleichen, wurde der gesamte Stationsblock auf Schienen gesetzt, über die der Antrieb mühelos verschoben werden kann.Von der Umlenkstation wurde lediglich der Spannkorb ausgetauscht.

1952 wurden 10 Stützen benötigt, um die 1.114 m lange Bahnlinie bei einem Höhenunterschied von 137 m zu überbrücken. Dabei fanden ausschließlich Portalstützen mit Traversen aus Lärchenholz (Quadratquerschnitt von 18 x 18 cm) Verwendung.
Die Antriebsstation befand sich im Tal auf 1.580 m, während die Umlenk- und Spannstation am Berg, auf 1.717 m, stand.
Als Fahrzeuge dienten 52 Einzel-Schleppbügel, die bei einer Fahrgeschwindigkeit von 2,4 m/s eine Förderleistung von 200 P/h erbrachten.

Die Schließung der Anlage erfolgte 1972.



Für die Anlage von 1972 wurden 9 Stützen benötigt, um die 1.128 m lange Bahnlinie bei einem Höhenunterschied von 137 m und einer größten Neigung von 33 % zu überbrücken.

Als Fahrzeuge dienten 144 Einzel-Schleppteller, die bei einer Fahrgeschwindigkeit von 3,1 m/s eine Förderleistung von 719 P/h erbrachten.



Geschichte

Nachdem der 1947 eröffnete Sessellift von Corvara auf den Col Alto reibungslos funktionierte und zahlreiche begeistere Skifahrer anzog, sollte das Angebot durch eine zweite Anlage noch attraktiver gestaltet werden.

Zunächst zeigte der Erbauer und Betreiber des Col Alto-Sessellifts, Erich Kostner, Interesse, den Bau des Skilifts „Capanna Nera“ zu übernehmen. Auch Vertreter der Skischule kündigten ihre Unterstützung an und wollten das Vorhaben schlussendlich durchführen. Doch bis zum 24. November des Jahres 1952 sind von ihrer Seite noch keine konkreten Schritte unternommen worden.

Daraufhin setzte sich Erich Kostner, der seinen Gästen einen zusätzlichen Skilift für die Wintersaison 1952/53 versprochen hatte, mit der Firma Troyer in Algund in Verbindung. Diese sollte ihm bis Weihnachten einen Skilift liefern - ein beinahe aussichtsloses Unterfangen, das nur durch viel Eigeninitiative gelingen konnte: Der lehmige Boden wurde für die erste Saison nicht durch Betonfundamente, sondern durch quergelagerte Holzbalken gesichert. Die Lieferung der Anlage erfolgte kurz vor Weihnachten und am 24. Dezember wurde der Elektroanschluss installiert. Somit konnte der Skilift „Capanna Nera“ wie ursprünglich geplant am 25. Dezember in Betrieb genommen werden.
Die genauen Pläne für die Anlage und die Konzession für den Skilift stammen wohl aus dem Jahr 1958: eine damals keineswegs unübliche Vorgangsweise: Zuerst bauen und erst geraume Zeit später die Konzession dafür zu erhalten.

1962 fand eine umfassende Revision und Modernisierung der Anlage statt. Dabei wurden neben elektrischen Verschleißteilen auch der Motor und die Antriebsscheibe ausgetauscht. Die Förderleistung wurde durch zusätzliche Fahrzeuge (von 52 auf 100) und durch die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit (von 2,4 auf 3,1 m/s) von 200 auf 508 P/h gesteigert.
Pläne für eine weitere Steigerung der Förderleistung existierten bereits im Jahre 1968, doch wurden neuerliche Modernisierungsarbeiten erst im Jahre 1972 in Angriff genommen. Diese sahen die Erneuerung der Antriebsstation, des Spannkorbes und der Stützen entlang der Bahnlinie vor. Ein leistungsstärkerer Antriebsmotor und 45 zusätzliche Fahrzeuge ermöglichten eine Förderleistung von 720 P/h.

In den Jahren 1982 und 1991 wurden an der Liftanlage und der gesamten Linie umfassende Revisions- und Wartungsarbeiten vorgenommen. Neben den elektronischen Verschleißteilen wurde 1982 auch das Tragseil ausgetauscht.





Kontakt

Sciovie Ladinia S.p.A.
Col Alto 40
39033 Corvara
Tel: 0039 0471 836073
Fax: 0039 0471 836570
E-mail: skicarosello@rolmail.net
Webseite: http://
Tourismusverband Alta Badia
Col Alt 36
39033 Corvara
Tel: 0039 0471 836176
Fax: 0039 0471 836540
E-mail: corvara@altabadia.org ? lavilla@altabadia.org ? laval@altabadia.org
Webseite: http://www.altabadia.org
Capanna Nera/Negerhütte
c/o Hotel Gran Ciasa
39033 Kolfuschg - Corvara
Tel: 0039 0471 836138
E-mail: capannanera@granciasa.com
Webseite: http://www.granciasa.com/capannanera/servizi-d.htm


Meilensteine

Erich Kostner, Corvara
Erich Kostner hatte seinen Gästen für die Wintersaison 1952/53 einen zusätzlichen Skilift versprochen. Als die Skischule den Bau nicht in die Wege leitete, beauftragte Kostner die Firma Troyer in Algund mit Bau und Lieferung der Anlage. Innerhalb eines Monats konnte der Schlepplift in Betrieb genommen werden.



Fotogalerie

imgIYBc91.jpgCapanna Nera/Negerhütte

AutorIn/Copyright:www.granciasa.com/capannanera
imgpTY3G8.gifAnreise

AutorIn/Copyright:http://www.granciasa.com/capannanera


Literatur

Projektunterlagen
Bis auf die ersten Planzeichnungen für den 1952 eröffneten Skilift sind sämtliche Unterlagen zu den Projekten im Archiv des ?Skikarussells Alta Badia? archiviert, ebenso alle noch verfügbaren Fotografien.
Erscheinungdatum: 00-00-0000
1947-1997 Skicarosel
Broschüre zum 50jährigen Bestehen des Skicarosello;
S. 11.
Erscheinungsort: Corvara
Erscheinungdatum: 00-00-1997
Informationen
Interview mit Erich Kostner; weitere Informationen von Elmar Irsara
Erscheinungdatum: 00-00-0000
Ladinien: Kernland der Dolomiten
Ein Streifzug durch Gröden, Gadertal, Buchenstein, Fassa und Ampezzo

S. 103 - 152
3., überarb. Aufl.
AutorIn: Langes, Gunther
Verlag: Athesia
Erscheinungsort: Bozen
Erscheinungdatum: 00-00-1977


Links

Capanna Nera/Negerhütte
Die Negerhütte gehört zum Hotel Granciasa.
Tourismusverband Alta Badia
Offizielle Webseiten des Tourismusverbandes Gadertal/Alta Badia.
Naturpark Puez - Geisler
Das Gemeindegebiet von Corvara gehört zum Naturpark Puez - Geisler. Dieser wurde 1999 erweitert und umfasst nunmehr eine Fläche von rund 10.196 ha, die außerdem auf die Gemeinden Abtei, Villnöß, St. Martin in Thurn, St. Ulrich, St. Christina in Gröden und Wolkenstein in Gröden verteilt ist. Die Schutzzone wird im Norden vom Würzjoch begrenzt, im Süden vom Grödner Joch. Im Osten reicht das Gebiet des Naturparks zum Gadertal (Kampill, Untermoj), im Westen bis zum Villnösser und Grödner Tal.
Der Naturpark Puez - Geisler kann als "Dolomitenbauhütte" bezeichnet werden. Geologen finden darin nämlich sämtliche für die Dolomiten typischen Gesteinsarten, Ablagerungsschichten und Verwitterungsformen.
Pistenkarte
Die Pistenkarte zeigt alle Lifte, Abfahrten mit Schwierigkeitsgrad und Einkehrmöglichkeiten auf.
Wanderkarte
Die Wanderkarte zeigt die Aufstiegsanlagen auf, die im Sommer geöffnet sind. Außerdem: Berghütten, Wanderwege und -vorschläge, umliegende Berge, Seen und Hochplateaus.