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Umlaufbahn St. Kassian - Piz Sorega

Der Weg zum Erfolg
Da der zunehmende Wintertourismus dem Bergdorf Corvara einen anhaltenden Aufschwung bescherte, war St. Kassian Ende der 50er Jahre bemüht, auch in diese Entwicklung einbezogen zu werden. Das mittlerweile aus sieben Aufstiegsanlagen bestehende Angebot um Corvara wurde 1961 durch drei Liftanlagen auf der Seite von St. Kassian erweitert. Nach vierjähriger Bauzeit wurden der Zubringerlift von St. Kassian zum Piz Sorega, sowie die Skilifte „Biok“ und „Ciampai“ eröffnet. Damit war die Liftverbindung zwischen Corvara und St. Kassian geschlossen und somit die Voraussetzung für St. Kassian geschaffen, auch vom zunehmenden Wintertourismus zu profitieren.

1962 wurde der erste Sesselift „Piz Sorega“ von St. Kassian zum Piz Sorega eröffnet. Vier Jahre später bereichterte der zweite Sessellift „Piz Sorega II“ das Angebot.
Die beiden Lifte blieben jahrelang nebeneinander in Betrieb. Sie unterschieden sich hauptsächlich durch die Lage der Talstation. Während die Talstation von Piz Sorega I am südwestlichen Dorfrand von St. Kassian stand, wurde jene von Piz Sorega II am Fuße der Skipiste errichtet. Somit gelangten die Skifahrer nach einer Talfahrt bequem zum Lift, ohne dafür den umständlichen Weg Richtung Dorf antreten zu müssen.
Die Angliederung der beiden Talstationen erfolgte 1977/78 im Zuge einer umfassenden Sanierung, der einfache Sessellift wurde zu einem Doppelsessellift erweitert.
1986 wurden die beiden separaten Linien stillgelegt, abgetragen und durch einen leistungsstarken Vierersessellift mit kuppelbaren Fahrzeugen ersetzt. Seit der Wintersaison 2004/05 ist eine kuppelbare 8er-Kabinenbahn mit einer Förderungskapazität von 3.000 P/h in Betrieb.


Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Denkmalgeschützt mit LAB Nr.:
      nein
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1962
      Inbetriebnahme: 00-00-1962
      Projektant/Erfinder: 1962 - Ing. Arturo Tanesini; 1970 - Ernst Leitner / Piero Nicolussi; 1977 - Ing. Ernst Leitner; 1986 - Othmar Eisath
      Erbauer/Konstrukteur: Fa. Leitner, Sterzing; 1986 - Agamatic S.r.l.

Saison:
      03-12-2004 bis 03-04-2005
Saison (2):
      02-07-2005 bis 27-08-2005
Panorama

Das Gadertal zählt mit seinen zahlreichen, meist kurzen Seitentälern zu einem der abwechslungsreichsten und besonders charakteristischen Gebieten der Dolomiten. Die ersten 8 km der Straße, die durch das Gadertal führt, sind gesäumt von steilen, teilweise bewaldeten Talhängen und auch nackten Felswänden. Die Gader fließt durch diese Talfurche als kleiner Bergfluss zwischen stark bewachsenen Ufern. Den zentrale Teil des Tales umfasst die Gemeinde Abtei mit den Dörfern La Ila/Stern, San Ciascian/St. Kassian, Pedraces/Pedratsches und St. Linert/St. Leonhard. Eine eigene, kleine Gemeinde bildet das Tal von La Val/Wengen.
Der Talschluss, der auch als Alta Badia/Hochabtei bezeichnet wird, heißt als Gemeinde heute Ladinia und umfasst Corvara und Colfosch/Kolfuschg mit Corvara als Gemeindesitz.

Das Dorf St. Kassian liegt auf 1.537 m und zählt an die 400 Einwohner. Sein besonderer Reiz liegt an seiner Lage, am Rande des Armentarola, denn es bietet Skifahrern und Wanderern viele Möglichkeiten. Die Umlaufbahn auf den Piz Sorega bietet Anschluss an das Skikarussell von Corvara und an das großflächige Mittelgebirge der Pralongia. Weiter taleinwärts liegt das Gebiet von Armentarola, von wo aus man über das Tadega-Joch in das Fanes-Gebiet gelangt.

Die Einbindung in das beständig anwachsende Liftnetz des „Skicarosello Corvara“ war Voraussetzung für den touristischen Aufschwung von St. Kassian. Wie später in Stern oder Kolfuschg hatte man dort die Bedeutung der Aufstiegshilfen als fundamentale Stützen des Wintertourismus und somit der lokalen Prosperität erkannt. Mittlerweile ist die fünfte Liftanlage der Linie St. Kassian - Piz Sorega in Betrieb.
Dies zeugt vom Bemühen der Betreiber, die Aufstiegshilfen laufend den steigenden Ansprüchen und Besucherzahlen durch technische Neuerungen, Komfort und größere Förderleistungen anzupassen. Der repräsentative Bau der Talstation am Fuße der Skipiste belegt auf seine Weise die Bedeutung des Wintersports für alle zum Skikarussell gehörenden Ortschaften.


Anfahrt
Mit dem Auto:
Brenner Autobahn A22 bis Ausfahrt Brixen, Pustertaler Straße SS49, bis S. Lorenzen, Gadertaler Straße SS244 bis La Villa/Stern, dort Abzweigung links nach St. Kassian
Brenner Autobahn A22 bis Ausfahrt Klausen, Grödentaler Straße SS242, Grödner Joch, weiter bis Corvara und La Villa/Stern, dort Abzweigung rechts nach St. Kassian

Wegbeschreibung
Die Talstation befindet sich am südwestlichen Dorfrand von St. Kassian in der Str. Sorega, einer Seitenstraße der Str. Plan.

Nahe der Bergstation befindet sich die Schutzhütte Piz Sorega (mit Übernachtungsmöglichkeit).

Die Bahnlinie verläuft über Wiesen, Wald und Almgelände. Sie ist während der Sommer- und Wintersaison in Betrieb.

Technik

Die Talstation Der Linie Piz Sorega I am südwestlichen Dorfrand von St. Kassian war 1962 ein eingeschossiger Bau auf rechteckigem Grundriss mit Satteldachabschluss, der sich formal unauffällig in das architektonische Bild des Dorfes integrierte.
Zur Bergseite hin öffnete sich das Erdgeschoss durch eine breite Maueröffnung und bildete somit den Ein- und Ausfahrtsbereich für die Fahrzeuge. An den Längsseiten lag das Gerüst für die Motorengruppe auf, die über die Antriebswelle mit der an der Unterseite des Gerüstes befestigten Antriebsscheibe verbunden war. Seitliche Rollen sicherten die Beweglichkeit der Plattform, um die Seilstraffung je nach Witterung und Belastung regulieren zu können. Der Ein- und Ausstiegsbereich für die Fahrgäste lag vor dem Stationsgebäude, sodass der Bau als Unterbringung für die technischen Funktionselemente und als Unterstand für das Personal diente.
Als Bergstation auf Piz Sorega diente ein containerartiger, flachgedeckter Bau von ca. 10 x 10 m Grundfläche. Darin befand sich eine massive, in einem Betonsockel verankerte Betonstütze, die am oberen Ende eine Gabel als Halterung für die Umlenkscheibe trug. Die breite Öffnung an der Talseite bildete den Einfahrtsbereich für die Fahrzeuge, während der Ein- und Ausstiegsbereich für die Fahrgäste schon vor der Station lag. Verschiedene Funktionsräume (ein Magazin, ein Raum für das Personal und der Kassenbereich) waren seitlich untergebracht.

Für den Bau der Zusatzlinie Piz Sorega II im Jahr 1970 bedurfte es eigener Stationsbauten. Am Fuße der Skipiste, am südwestlichen Ufer der Gader, wurde eine schlichte Talstation von rechteckigem Grundriss mit seitlich angegliederten Funktionsräumen errichtet. Zur Bergseite hin öffnete sich die hallenartige Konstruktion, und das leicht geneigte Pultdach nahm die Bewegung der ein- und ausfahrenden Fahrzeuge optisch auf. Die breite Öffnung gab Einblick in das technische Innenleben der Station: Auf einer Konstruktion aus Profileisen war der bewegliche Spannwagen samt Umlenkscheibe montiert, der über Rollen und das Spannseil mit den Spanngewichten in den tieferliegenden Spannschächten verbunden war. Der Ein- und Ausstiegsbereich für die Fahrgäste lag vor dem Stationsgebäude. Von der Talseite betrachtet präsentierte sich das Stationsgebäude als zweigeschossiger, an den Hang geschobener Bau. Das Untergeschoss das vor allem als Magazin genutzt wurde, diente als Unterbau für den hallenartigen Trakt. Ein flaches Blechdach ragte über den Baukörper hinaus und überdachte somit auch den Balkon im ersten Stock. Stützen aus Beton sicherten den Balkonvorsprung im Erdgeschoss, während Holzstützen die Last des Dachvorsprungs abfingen. Ein Unterbau links der Stationsanlage machte diese ebenerdig zugänglich.

Der Antrieb von Piz Sorega II war in der 2.000 m hoch gelegenen Bergstation untergebracht. Diese bestand aus einem eingeschossigen, rechteckigen Gebäude mit holzverkleidetem Giebelbereich und Satteldach. Das zum Tal hin offene Erdgeschoss bildete den Ein- und Ausfahrtsbereich für die Fahrzeuge. An den armierten seitlichen Mauern des offenen Bereiches lag die Antriebsbrücke auf, auf der die Motorengruppe (bestehend aus E-Motor, Getriebe, elektromagnetischer Bremse und Notbremse) angeordnet war. Eine Antriebswelle übertrug die Drehbewegung des Antriebsmotors auf die fliegend nach unten montierte Antriebsscheibe. Die einzigen Fensteröffnungen der Stationsanlage befanden sich im Giebelbereich an der Talseite für Tageslicht und zur Kühlung und Lüftung. Der Ein- und Ausstiegsbereich für die Fahrgäste lag bei der Berg- wie bei der Talstation vor dem Stationsgebäude.

Im Zuge der Modernisierung der Linie Piz Sorega I in den Jahren 1977/78 wurde die bisherige Talstation am Dorfrand aufgegeben und jener von Piz Sorega II ein Zubau angegliedert, der in Größe und Form dem bereits vorhandenen Bau verpflichtet war. Die Rückseite der angegliederten Talstation präsentierte sich verschlossen; neben den sparsamen Fensteröffnungen gliederten die zwischen den beiden Fenstern vertikal angeordneten Fassadenmalereien und die Aufschrift „Piz Sorega m. 2000“ die flächige Rückwand. Von der Hangseite betrachtet zeigte sich die geringere Gebäudetiefe des Zubaus, dem zwei Portalstützen vorgelagert waren. Diese definierten den Ein- und Ausstiegsbereich der Fahrgäste vor dem Gebäude und dienten gleichzeitig als Träger, an denen die Umlenkscheibe und der Spannwagen befestigt waren. Die Spanngewichte befanden sich, wie in der danebenliegenden Umlenk- und Spannstation, in den tieferliegenden Spannschächten im hinteren Hallenbereich.Von der Talseite betrachtet wirken die nahtlos aneinandergrenzenden Bauteile wie ein einheitliches Gebäude, während von der Hangseite die Eigenständigkeit der beiden Stationsanlagen offensichtlich war. Lediglich der Kassenbereich wurde gemeinschaftlich genutzt.
Ähnlich wie die Talstation wurde auch die Bergstation von Piz Sorega I jener von Piz Sorega II angedockt. Der von der Talseite betrachtet etwas vorgelagerte Zubau wiederholte Form und Anlage der benachbarten Station in neuer, zeitgemäßerer Ausführung. Der Giebelbereich des eingeschossigen, auf rechteckigem Grundriss errichteten Gebäudes war nicht mehr wie bei der „Nachbarstation“ mit Holz, sondern mit Metall verkleidet. Das zu zwei Dritteln offene Erdgeschoss gab Einblick in den Einfahrtsbereich mit der unterhalb der Decke montierten Antriebsscheibe. Die Antriebsgruppe (samt Getriebe, Elektromotor, Dieselmotor, Bremse und Hilfsmotor) befand sich im darüber liegenden Dachgeschoss, das durch ein langes Fensterband belichtet wurde. Der Schalterraum war im Erdgeschoss, an der linken Seite, an die Station von Piz Sorega II angrenzend untergebracht, sodass dieser bequem für beide Linien genutzt werden konnte.

Die „Doppel-Stationsanlage“ wurde im Zuge der Zusammenlegung der Linien im Jahre 1986 durch eine einfache Berg- und Talstation ersetzt.Die am Hang gelegene Talstation erhebt sich auf einem langgezogenen rechteckigen Grundriss und präsentiert nach allen vier Seiten ein recht unterschiedliches Bild. Von der Hangseite betrachtet scheint das flachgedeckte Gebäude aus zwei nebeneinander liegenden Hallentrakten zu bestehen, wobei sich die rechte, etwas zurückgesetzte Hälfte zu einem geräumigen Ein- und Ausfahrtsbereich öffnet. Dort steht die Umlenkvorrichtung der Anlage, ein Stationsfuß, der alle technischen Elemente auf bzw. um eine rechteckige Plattform organisiert. Die Umlenkscheibe befindet sich an der Unterseite des Gerüsts, umgeben von der hufeisenförmigen Seilführung, die über den Verzögerungsarm, die Umlaufschiene und den Beschleunigungsarm führt. Von der Talseite hingegen ist der dreigeschossige Aufbau erkennbar: Im untersten Geschoss ist eine Garage, im darüber liegenden Stockwerk eine Werkstatt mit Magazin und Ersatzteillager untergebracht. (Auf dieser Höhe, auf der linken Seite des Gebäudes, wurde 1996 ein Öllager angegliedert.) Das Obergeschoss schließlich wird zur einen Hälfte als Bahnhof für die Fahrzeuge und zur anderen Hälfte als Einstiegsebene genutzt, die für den Fahrgast von vorn über eine Brücke zugänglich ist. Über alle drei Stockwerke zieht sich ein rechteckiger Schacht aus Sichtbeton, in dem sich die Spanngewichte befinden.Die verwendeten Materialien - Sichtbeton für das Mauerwerk, großflächige Verglasungen und Blechverkleidung für die Überdachung und den oberen Wandabschnitt - gliedern die Schaufassade und zeigen nach außen, wie die verschiedenen Funktionsbereiche ineinandergefügt sind. Während die östliche Längsseite durch die Blech- und Glasverkleidung nüchtern und verschlossen wirkt, sind der gegenüberliegenden Seite drei mit Satteldächern abgeschlossene Räumlichkeiten angegliedert, in denen Toiletten, ein Aufenthaltsraum für das Personal und ein Büro untergebracht sind.
Die Bergstation ist als funktionale Ausstiegsplattform konzipiert: Drei robuste Eisenstützen und ein massiver Betonfuß tragen den mit braunem Blech verkleideten Funktionsbereich auf einer Höhe von ca. 4,5 m, sodass der seitliche Freiraum optimal als Ausstiegsbereich genutzt werden kann. Um die zentrale Plattform sind die Rollenlager der Verzögerungs- und der Beschleunigungsschiene samt Kuppelstelle und Umlaufschiene hufeisenförmig angeordnet. An der Unterseite des Gerüsts ist die Antriebsscheibe befestigt, die mit der hydraulischen Spannvorrichtung verbunden ist. Neben der langgestreckten Stationsanlage steht ein rechteckiger Raumcontainer für Kontroll- und Schalterfunktionen. Von dort gelangt man über eine Außentreppe in das L-förmige Untergeschoss, in dem ein langgezogener Maschinenraum und eine Kammer mit den Vorrichtungen für die Stromversorgung untergebracht sind. Im Maschinenraum befindet sich, genau auf der Höhe der Antriebsscheibe, die Motorengruppe (bestehend aus Haupt-, Reserve- und Notantrieb, Getriebe sowie Bremsvorrichtung), die über eine mächtige Hohlwelle mit der Antriebsscheibe verbunden ist.

Seit der Wintersaison 2004/05 ersetzt eine neue Anlage den Sessellift: eine kuppelbare Kabinenbahn erbringt eine Förderleistung von 3.000 P/h. Umbauarbeiten in der Talstation und der Neubau der Bergstation sind notwenig gewesen. Von der Talstation ist das Magazin erhalten geblieben, das den neuen Anforderungen angepasst wurde, das der Platz für die Kabinen größter sein muß.

Beim Sessellift von 1962 handelte es sich um eine Einseilumlaufbahn mit ständig am Förderseil befestigten Fahrzeugen. Der Ein- und Ausstieg erfolgte bei relativ hoher Geschwindigkeit.
24 Stützen wurden benötigt, um die 2.000 m lange Bahnlinie mit einem Höhenunterschied von 449 m bei einer größten Neigung von 63,7 % zu überbrücken. Die Antriebs- und Spannvorrichtung befand sich in der Talstation auf 1.550 m, die Umlenkvorrichtung am Berg auf 2.000 m.
Als Fahrzeuge dienten 167 Einsitzer, die bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 2 m/s eine Förderleistung von 300 P/h erbrachten.
Die Schließung der Anlage erfolgte 1977.



Für den Sessellift I von 1970 wurden 24 Stützen benötigt, um die 1.815 m lange Bahnlinie mit einem Höhenunterschied von 452 m und einer größten Neigung von 61 % zu überbrücken. Die Umlenk- und Spannvorrichtung war in der Talstation untergebracht, der Antrieb in der Bergstation.
Als Fahrzeuge dienten 146 Doppelsessel, die bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 1,9 m/s im Sommer und 2,5 m/s im Winter eine Förderleistung von 500 P/h bzw. 720 P/h erbrachten.
Die Schließung der Anlage erfolgte 1986.

Der Sessellift II von 1977 wurden 23 Stützen benötigt, um die 1.815 m lange Bahnlinie mit einem Höhenunterschied von 458 m und einer größten Neigung von 67 % zu überbrücken. Die Umlenk- und Spannvorrichtung war in der Talstation untergebracht, der Antrieb am Berg.
Als Fahrzeuge dienten 208 Doppelsessel, die bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 2 m/s im Sommer und 2,5 m/s im Winter eine Förderleistung von 822 P/h bzw. 1.028 P/h erbrachten.
Die Schließung der Anlage erfolgte 1986.

1986 wurde ein kuppelbarer 4er-Sessellift erbaut. 24 Stützen wurden entlang der 1.776 m langen Bahnlinie mit einem Höhenunterschied von 457 m und einer größten Neigung von 81 % benötigt. Die Antriebsstation samt hydraulischer Spannvorrichtung befindet sich am Berg, die Umlenkstation im Tal.
Als Fahrzeuge dienen im Sommer 33, im Winter 66 4er-Sessel, die bei einer Fahrgeschwindigkeit von 3,86 m/s (seit 1988 4,5 m/s) eine Förderleistung von 2.400 P/h erbrachten.
Die Schließung der Anlage erfolgte 2004.

Seit der Wintersaison 2004/05 ist eine Einseilumlaufbahn mit kuppelbaren 8er-Kabinen in Betrieb. Für die knapp 2000 m lange Bahnlinie werden 10 Stützen weniger benötigt als bisher, die mit Hilfe von Hubschraubern montiert wurden. Die neue Anlage erbringt eine Förderungleistung von 3.000 P/s. Die Technik stammt von Leitner, Sterzing, die Kabinen sind vom Typ CWA, Modell Conus.
Die Antriebs- und Spannvorrichtung befinet sich weiterhin in der Talstation, die Umlenkvorrichtung am Berg.



Geschichte

Im Jahr 1962 wurde der von Ing. Arturo Tanesini projektierte Sesselift „Piz Sorega“ von St. Kassian zum Piz Sorega eröffnet. Bereits 1966 wurde die Linie modernisiert und ihre Förderleistung von 300 auf 378 P/h erhöht. Dennoch wurde nur vier Jahre später, parallel zur bestehenden Aufstiegsanlage, ein zweiter Sessellift (Doppelsessellift) „Piz Sorega II“ errichtet.
Die beiden Lifte, die nebeneinander in Betrieb blieben, unterschieden sich hauptsächlich durch die Lage der Talstation. Während die Talstation von Piz Sorega I am südwestlichen Dorfrand von St. Kassian stand, wurde jene von Piz Sorega II am Fuße der Skipiste errichtet. Letztere ermöglichte somit den Skifahrern nach einer Talfahrt einen bequemen Zugang zum Lift, ohne dafür den umständlichen Weg Richtung Dorf antreten zu müssen.
Im Zuge der umfassenden Sanierung der Linie Piz Sorega I im Jahr 1977/78 erfolgte die Angliederung der Talstation an jene von von Piz Sorega II, der einfache Sessellift wurde zu einem Doppelsessellift erweitert. Beide Aufstiegsanlagen funktionierten jahrelang nebeneinander. Erst 1986 wurden die beiden separaten Linien stillgelegt, abgetragen und durch einen leistungsstarken Vierersessellift mit kuppelbaren Fahrzeugen ersetzt. Seit der Wintersaison 2004/05 ist eine kuppelbare 8er-Kabinenbahn mit einer Förderungskapazität von 3.000 P/h in Betrieb.





Kontakt

Schutzhütte Piz Sorega
Fraktion St. Kassian, 116
39036 Badia
Tel: 0039 0471 849434
Webseite: http://
Tourismusverein St. Kassian


Tel: 0039 0471 849422
Fax: 0039 0471 849249
Webseite: http://
Grandi Funivie Alta Badia S.p.A.
Col Alt 40
39033 Corvara
Tel: 0039 0471 836073
Fax: 0039 0471 836570
E-mail: skicarosello@rolmail.net
Webseite: http://
Tourismusverband Alta Badia
Col Alt, 36
39033 Corvara
Tel: 0039 0471 836176
Fax: 0039 0471 836540
E-mail: corvara@altabadia.org - lavilla@altabadia.org - laval@altabadia.org
Webseite: http://www.altabadia.org/


Meilensteine

00-00-1986 - hydraulische Spannvorrichtung
Bei den 1986 errichteten Stationsanlagen sind die bisher gebräuchlichen Spanngewichte durch eine hydraulische Spannvorrichtung ersetzt worden, die direkt hinter dem Spannwagen agiert. Diese Neuerung bringt mehrere Vorteile mit sich: Ohne Spannschächte, -seile und -gewichte kann eine Station platzökonomischer errichtet werden, da die hydraulische Spannvorrichtung in die Antriebsstation integriert wird. Zudem entfällt die periodische Wartung der Spannseile.

00-00-1989 - kuppelbare Seilbahnen
Bei kuppelbaren Seilbahnen werden die Fahrzeuge in den Stationen vom Förderseil abgekuppelt und auf Laufschienen durch die Station geführt. Eine Verzögerungsstrecke senkt die Fahrtgeschwindigkeit der Kabinen. Das hat den Vorteil, dass die Passagiere bequem und ohne Zeitdruck in relativ langsam fahrende Kabinen (0,3- 0,5 m/s) ein- bzw. aus ihnen aussteigen können. Anschließend wird die Kabine auf der Beschleunigungsstrecke wieder auf Seilgeschwindigkeit gebracht und an der Kuppelstelle automatisch ans Förderseil angekuppelt. Komfort, Sicherheit und Förderleistung der Anlage werden auf diese Weise gesteigert.



Fotogalerie

imgic4wjG.jpgTalstation 1977
Im Zuge der Modernisierung der Linie Piz Sorega I 1977/78 wurde die bisherige Talstation am Dorfrand aufgegeben und jener von Piz Sorega II ein Zubau angegliedert. Von der Talseite betrachtet wirken die nahtlos aneinandergrenzenden Bauteile wie ein einheitliches Gebäude, während von der Hangseite die Eigenständigkeit der beiden Stationsanlagen offensichtlich war.
imgcDu5YW.jpgBergrestaurant heute

AutorIn/Copyright:Aaron Freinademetz, www.funivie.org
imgL8rlyu.jpgBergstation heute

AutorIn/Copyright:Aaron Freinademetz, www.funivie.org
imgmKBkDg.jpgTalstation heute

AutorIn/Copyright:Aaron Freinademetz, www.funivie.org
imgC83kAK.jpgKabinenbahn heute
Seit der Wintersaison 2004/05 ist eine kuppelbare Kabinenbahn zu 8 Personen mit einer Förderungskapazität von 3.000 P/h in Betrieb.
AutorIn/Copyright:www.funivie.org
imgZJo76Q.jpgUmbauarbeiten Talstation

AutorIn/Copyright:www.funivie.org
imguXGcvf.jpgTalstation 1977 Talseite
Die Rückseite der angegliederten Talstation präsentierte sich verschlossen.
imgqcroIS.jpggemeinsame Talstation 1986


Literatur

Projektunterlagen und Fotos
Sämtliche Projektunterlagen sind im Archiv des Skikarussells Alta Badia in Corvara aufbewahrt, ebenso Fotodokumentationen der verschiedenen Bauphasen.
Erscheinungdatum: 00-00-0000
Das Skikarussell Alta Badia
Ein kurzer historischer Überblick.
S. 18f.
Herausgeber/Zeitschrift: Kostner, Erich
Erscheinungsort: Corvara
Erscheinungdatum: 00-00-1997
Informationen
Informationen von Erich Kostner und Elmar Irsara
Erscheinungdatum: 00-00-0000
Ladinien: Kernland der Dolomiten
Ein Streifzug durch Gröden, Gadertal, Buchenstein, Fassa und Ampezzo

S. 103 - 152
3., überarb. Aufl.
AutorIn: Langes, Günther
Verlag: Athesia
Erscheinungsort: Bozen
Erscheinungdatum: 00-00-1977


Links

Lageplan St. Kassian
Straßenverzeichnis, Informationsstellen, Aufstiegsanlagen u.a.
Tourismusverband Alta Badia
Offizielle Webseiten des Tourismusverbandes Gadertal/Alta Badia.
Pistenkarte
Die Pistenkarte zeigt alle Lifte, Abfahrten mit Schwierigkeitsgrad und Einkehrmöglichkeiten auf.
Wanderkarte
Die Wanderkarte zeigt die Aufstiegsanlagen auf, die im Sommer geöffnet sind. Außerdem: Berghütten, Wanderwege und -vorschläge, umliegende Berge, Seen und Hochplateaus.