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Kraftwerk Naturns

E-Werk Naturns
Das Wasserkraftwerk Naturns, nach Plänen des Architektenbüros Dalla Bona & Zamolo (Bozen) und W. Gutweniger (Meran) wurde im Jahre 1963 in Betrieb genommen. Die Bauherren waren die Etschwerke der Städte Meran und Bozen. Mit dem neuen Kraftwerksbau gelang es ihnen, ihr Hauptanliegen, eine Erhöhung der Energieproduktion, zu verwirklichen. Zudem gestattet dieses Werk mit Jahresspeicher einen guten jahreszeitlichen Ausgleich.

Das Kraftwerk nutzt ein enormes Gefälle von 1150 m und ist das größte Hochdruckwasserkraftwerk in Südtirol.


Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Denkmalgeschützt mit LAB Nr.:
      Nein
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1958
      Inbetriebnahme: 00-00-1963
      Betriebsende: 00-00-1963
      AuftraggeberIn: Etschwerke AG der Städte Meran und Bozen
      Projektant/Erfinder: Dalla Bona & Zamolo (Bozen) / Gutweniger (Meran)
      Erbauer/Konstrukteur: Ing. Leo Perwanger
Panorama

Die Kraftwerksanlage Naturns besteht aus dem Stausee Vernagt, dem Druckstollen, dem Wasserschloss, der Druckrohrleitung, dem Krafthaus, dem Unterwasserkanal und der Freiluftschaltanlage.
Das Wassereinzugsgebiet umfasst 150 km². Der Vernagter Stausee, der sich auf Kote 1689,5 m über dem Meer befindet, ruht mit seiner Grundfläche zum größten Teil auf dem Schuttkegel des Vernagtbaches. Das Wasser des Stausees gelangt durch einen 15 km langen Druckstollen, der an der linken Talseite des Schnalstales verläuft zum Wasserschloss am Naturnser Sonnenberg. Die Wasser des Pfossenbaches, des Grafbaches sowie des Mastaun- und Penaudbaches werden dem Stollen direkt zugeleitet. Die 2 km lange Druckrohrleitung besteht aus einem einzigen Stahlrohr und ist offen am Gelände verlegt und führt das Triebwasser in den Maschinenraum des Krafthauses. Das abgearbeitete Wasser wird einem Unterwasserkanal zugeführt, der am Ende des Krafthauses in das Freie tritt und nach 425 m in die Etsch einmündet. .

Das Kraftwerk befindet sich auf einer Felsstufe, die durch Lossprengen von ca.
30 000 m³ Bergfels am Naturnser Sonnenberg geschaffen wurde. Auf einem gleichmäßigen rechteckigen Grundriss erhebt sich der zweigeschossige Bau aus Stahlbeton, der zum überwiegenden Teil weiß gestrichen ist. Die Dachkonstruktion besteht aus weit ausladenden vorgespannten Stahlbetonschalen.
Der in vorgefertigten Betonteilen ausgeführte Bau ist ein hervorragendes Beispiel für eine Architektur, der es gelingt durch die Herausarbeitung der einzelnen Bauelemente die dahinterliegenden Felsformationen widerzuspiegeln und sich in die karge Sonnenberglandschaft zu integrieren.




Anfahrt
Das Kraftwerk befindet sich am Fuße des Naturnser Sonnenberges, abseits an der Staatsstrasse zwischen Naturns und der Abzweigung in das Schnalstal.

Wegbeschreibung


Technik

Die Kraftwerksanlage Naturns besteht aus dem Stausee Vernagt, dem Druckstollen, dem Wasserschloss, der Druckrohrleitung, dem Krafthaus in der Nähe der Ortschaft Naturns, dem Unterwasserkanal und der Freiluftschaltanlage. Der Vernagter Stausee, der sich auf Kote 1689,5 m über dem Meer befindet, ruht mit seiner Grundfläche zum größten Teil auf dem Schuttkegel des Vernagtbaches. Das Wasser des Stausees gelangt durch einen 15 km langen Druckstollen, der an der linken Talseite des Schnalstales verläuft, zum Wasserschloss am Naturnser Sonnenberg. Die Wasser des Pfossenbaches, des Grafbaches sowie des Mastaun- und Penaudbaches werden dem Stollen direkt zugeleitet. Das Wasserschloss ist ein Zweikammerwasserschloss und besteht aus einem 100 m hohen Steigschacht, der mit Stahlbeton ausgekleidet ist. Die 2 km lange Druckrohrleitung besteht aus einem einzigen Stahlrohr, ist offen am Gelände verlegt und führt das Triebwasser in den Maschinenraum des Krafthauses. Dort befinden sich zwei Maschinengruppen mit horizontaler Achse zu je 66,4 MVA und ein Maschinensatz zu 110 MVA. Jede Gruppe besteht aus einem Dreiphasensynchrongenerator und zwei an den Enden der Generatorwelle angekoppelten Pelton-Laufrädern. Das abgearbeitete Wasser wird einem Unterwasserkanal zugeführt, der am Ende des Krafthauses in das Freie tritt und nach 425 m in die Etsch einmündet. Die Freiluftschaltanlage ist vor der Zentrale angelegt und besteht aus einem dreifachen Sammelschienensystem (Alukabel mit Stahlseile) mit Anschluss für zwei 220 kV Fernleitungen. Die Schaltwarte für die Steuerung der Maschinensätze des Kraftwerks Naturns, Töll und Schnals befindet sich im Kraftwerk Naturns.
Sämtliche Planunterlagen und Fotodokumentationen sind im Archiv der Etschwerke AG.

Typ der Anlage Hochdruckwasserkraftwerk (mit Jahresspeicher)
Beschreibung (Umbauten) Das Kraftwerk hat keine Umbauten erfahren
Baubeginn 1958
Inbetriebnahme 1963
Eigentümer Etschwerke AG
Architekt/Ingenieur Dalla Bona & Zamolo (Bozen), Gutweniger (Meran)
Technische Leitung Ing. Leo Perwanger
Fallhöhe 1150m
Einzugsgebiet 150 km²
Abgeleitete Bäche Pfossenbach, Grafbach, Mastaunbach, Schnalsbach, Vernagt- und Penaudbach
Jahresspeicher 42 Mio. m³
Druckrohrleitung Länge: 2 km
Durchmesser: 2000 mm - 1800 mm
Wandstärke: 6 mm - 45 mm
Ausführung: A.T.B- Brescia
Druckstollen Länge 15 km

Turbinen 1. Maschinensatz - 2 Peltonturbinen horizontal
2mal 30 MW, Siemens / Voith
2. Maschinensatz - 2 Peltonturbinen horizontal
2mal 30 MW, Siemens / Voith
3. Maschinensatz - 2 Peltonturbinen horizontal
2mal 50 MW, Riva-HYDROART

Generatoren 1. Maschinensatz: 1 Dreiphasensynchrongenerator
66,4 MVA, 10 500 V, Siemens
2. Maschinensatz: 1 Dreiphasensynchrongenerator
66,4 MVA, 10 500 V, Siemens
3. Maschinensatz: 1Dreiphasensynchrongenerator
110 MVA, 10 500 V, ANSALDO

Transformatoren 2 OFWF, 66, 4 MVA, 10 500 / 236 000 V, Siemens
1 OFWF, 110 MVA, 10 500 / 236 000 V, ABB

Betriebsart : Speicherbetrieb, Spitzenlastkraftwerk

Maximale Leistung: 170-180 MW
Mittlere Jahreserzeugung: 310 GWh







Geschichte

Das Wasserkraftwerk Naturns, nach Plänen des Architektenbüros Dalla Bona & Zamolo (Bozen) und W. Gutweniger (Meran) wurde im Jahre 1963 in Betrieb genommen. Die Bauherren waren die Etschwerke der Städte Meran und Bozen, deren Hauptanliegen, eine Erhöhung der Energieproduktion, mit diesem Bau verwirklicht wurde. Zudem gestattet dieses Werk einen guten jahreszeitlichen Ausgleich. Der Beginn der Bauarbeiten fällt in die Zeit der zweiten Bauphase des Staudammes in Vernagt, von dem das Kraftwerk gespeist wird. Die Realisierung dieser Anlage bedeutete einen großen technischen wie auch finanziellen Aufwand und stellte die Etschwerke vor eine große Herausforderung. Das Kraftwerk Naturns löste in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts die Kraftwerke Töll und Schnalstal als Hauptstromerzeuger ab und ist das leistungsstärkste Werk der Etschwerke AG. Im Zuge einer Generalrevision in den Jahren 1999-2001 wurde die Druckleitung im Inneren mit einer neuen Antikorrosionsschicht überzogen, der Druckstollen generalsaniert und es wurden aufwendige Instandsetzungsarbeiten am Vernagter Staubecken durchgeführt. An der Bausubstanz des Werkes wurden keine Umbauten vorgenommen.

Das Krafthaus befindet sich auf einer Felsstufe, die durch Lossprengen von etwa
30 000 m³ Bergfels am Naturnser Sonnenberg geschaffen wurde. Auf einem gleichmäßigen rechteckigen Grundriss erhebt sich der zweigeschossige Bau aus Stahlbeton, der zum überwiegenden Teil weiß gestrichen ist. Die Dachkonstruktion besteht aus weit ausladenden vorgespannten Stahlbetonschalen. Die klare geometrische Fassade wird durch vor- und zurückversetzte architektonische Elemente, die zueinander in Dialog und Spannung stehen, gegliedert und berücksichtigt die umliegende Landschaft in ihrer Herbheit. Drei stark hervortretende vertikale Mauerteile gliedern den unteren Bereich der Hauptfassade in drei gleich große Wandflächen und laufen in dem horizontal weit auskragenden Mauervorsprung im Obergeschoss aus. Diese wird durch vertikale Mauerteile, die im vorgespannten Dach enden, in zwölf gleiche Fensterzonen unterteilt die der natürlichen Belichtung des Innenraums dienen. Die Eingangsseite kennzeichnet ein stark hervorspringender Gebäudeteil, ein farblich kontrastierendes Tor und der Sichtbetonschornstein, der seine Funktion als Heizungsabzug verloren hat.
Im Maschinenraum befinden sich drei von einem Schutzmantel umhüllte Maschinensätze, die den Raum gänzlich einnehmen. Die rechte Wandzone zeichnet sich durch eine übereinstimmige Gliederung von Pilastern, Gesimsen und Fensterzonen aus. Die gegenüberliegende Wandseite wird im unteren Bereich von einem markanten Quaderornament durchzogen. An die Maschinenhalle direkt anschließend ist ein etwas niedriges Gebäude gesetzt, in dem die Werkstatt, das Magazin und Garagen untergebracht sind. Das gesamte Bauwerk lässt Nutzen, Konstruktion und Form zu einer glaubhaften Einheit verschmelzen.



Kontakt

Etschwerke AG
Laurinstrasse 1
39012 Meran
Tel: 0473 281111
Fax: 0473 281107
E-mail: info@eac-ew.it
Webseite: http://
Etschwerke AG
Zwölfmalgreienerstrasse 8
39100 Bozen
Tel: 0471 225111
Fax: 0471 980419
E-mail: info@aec-ew.it
Webseite: http://


Fotogalerie

imgSjskld.jpgStausee Vernagt
Der Stausee Vernagt wurde in einer ersten Bauphase zwischen 1948 und 1956 und in einer zweiten Bauphase, die 1966 zu Ende ging, errichtet. Die heutige Dammkrone liegt 1694 m über dem Meer, das nutzbare Stauvolumen beträgt 43 Millionen m³. Dabei werden 114 Millionen kWh Energie gespeichert.
AutorIn/Copyright:Etschwerke, Bozen
imgAsSnpn.jpgDie Maschinenhalle
In der Maschinenhalle des Kraftwerks Naturns befinden sich 3 Maschinengruppen aus je zwei Peltonturbinen und einem Drehstromsynchrongenerator (Leistungen 2x60 MW und 1x100 MW). Die maximale Leistung des Werkes beträgt ca. 180 MW bei einer Durchflussmenge von 20 m³/s, wobei allerdings ein schlechter Wirkungsgrad in Kauf genommen werden muss.
AutorIn/Copyright:Etschwerke, Bozen
imgs0OP7u.jpgPeltonturbine
Die Peltonturbinen (grüne Farbe) befinden sich beiderseits des zugehörigen Generators (weiß).
AutorIn/Copyright:Etschwerke, Bozen


Literatur

Bibliographie
- Architektenkammer der Provinz Bozen: Architektur in Südtirol von 1900 bis heute, Bozen: Edition Raetia, 1993.
- Broschüre der Etschwerke der Städte Bozen und Meran: Wasserkraftanlage Naturns.
- Etschwerke der Städte Bozen und Meran: Das elektrische Jahrhundert 1898-1998, Bozen, 1998.
Erscheinungdatum: 00-00-0000
Architektur in Südtirol von 1900 bis heute

Herausgeber/Zeitschrift: Architektenkammer der Provinz Bozen
Verlag: Edition Raetia
Erscheinungsort: Bozen
Erscheinungdatum: 00-00-1993
Wasserkraftanlage Naturns

Herausgeber/Zeitschrift: Broschüre der Etschwerke der Städte Bozen und Meran
Erscheinungdatum: 00-00-0000
Das elektrische Jahrhundert 1898-1998

Herausgeber/Zeitschrift: Etschwerke der Städte Bozen und Meran
Erscheinungsort: Bozen
Erscheinungdatum: 00-00-1998