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Kraftwerk, Glurns, 1939
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Das Speicherkraftwerk Glurns war seinerzeit eines der größten Speicherkraftwerke in Südtirol. Als Speicherbecken dient der Reschenstausee mit einem Jahresspeicher von 116 Mio. m³. Das Kraftwerk Glurns hat eine Fallhöhe von 586 m und ein Einzugsgebiet von 348 km². Sein energiewirtschaftlich nutzbares Volumen beträgt 116 Mio. m³. Nach Abarbeitung wird das Triebwasser über einen zum Teil unterirdisch und zum Teil offen geführten Wasserkanal in das Ausgleichbecken (400.000 m³ Fassungsvermögen) im Talboden der Schludernser Auen geleitet. Es reguliert die Wasserzufuhr für das Wasserkraftwerk Kastelbell. Das Kraftwerk wird von der Hauptschaltwarte in Bozen ferngesteuert und überwacht.
Quelle: „Technikmeile Südtirol“, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008
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Baudaten: Projektant/Erfinder: Guido Donegani
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Panorama
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Das Wasserkraftwerk befindet sich zwischen Schluderns und Tartsch im Grenzbereich der drei Gemeinden von Schluderns, Mals und Glurns, unmittelbar an der Vinschgauer Staatstraße. Obwohl die wesentlichsten Elemente der Anlage unterirdisch angelegt sind, hebt sich der sichtbare Teil des Werkes durch seine ins Monumentale gesteigerte Bauweise deutlich von der umgebenden Landschaft ab. Die Symmetrie der monumentalen Fassade und die pompöse Erscheinung des Gesamtwerkes sind gänzlich dem Pathos der Machtarchitektur der damaligen Bauherren verpflichtet.
Frontal zur Hauptfassade erhebt sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf einem stufenartigen Sockel eine überdimensionale Figurengruppe aus Bronze. Dargestellt ist der so genannte „Rossbändiger“, dem es gelungen ist, die mächtigen Naturkräfte zu bezwingen und für seine Zwecke zu nutzen. Er steht somit symbolhaft für die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung.
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Technik
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Über ein weitläufiges Zuleitungssystem werden der Haidersee, der Kaschon-, Zerzer-, Melz-, Arunda-, Marienberg-, Puni- und Saldurbach in die Wasserzufuhr miteinbezogen. Zudem wird dem Druckstollen über ein Pumpwerk Wasser vom Haidersee zugeführt. Die Wassermassen gelangen über einen 12 km langen Druckstollen in das über dem Kraftwerk gelegene Wasserschloss. Von dort führt eine ein Kilometer lange Stahlrohrdruckleitung zu den beiden Maschinensätzen in das Kavernenkrafthaus, das ein Volumen von 17 000 m³ einnimmt.
In die Maschinenhalle des Kavernenkraftwerks gelangt man durch eine 380 m lange Galerie, in deren Eingangsbereich die linke Wand ein Fresko des Malser Künstlers Karl Plattner ziert. Es zeigt in schematischer Weise den Verlauf des Wassers vom Reschenstausee bis zum Krafthaus. Inmitten eines weiten, 200 m langen, 50 m breiten und 20 m hohen Innenraums, der künstlich belichtet wird, befinden sich die beiden horizontal angelegten Maschinensätze. Zusätzlich gibt es noch einen kleinen Maschinensatz zur Deckung des Eigenbedarfs des Werkes. In der Kaverne kommt es durch deren Anbindung an den Druck- und Eingangstunnel zu einem ständigen natürlichen Luftaustausch.
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Geschichte
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Das von der Montecatini im August 1949 nach zehnjähriger Bauzeit in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten Alcide Desgasperi in Betrieb genommene Kraftwerk Glurns bildet die Oberstufe zum zeitgleich eröffneten Laufwasserkraftwerk in Kastelbell. Beide werden vom Reschenstausee gespeist und sind typische Beispiele der eindrucksvollen Kavernenbauweise. Die Projektanten waren die Architekten Vincenzo Terniani, Francesco Sensidoni und Giorgio Wetter. Das Kraftwerk, nach dem damaligen Montecatini-Präsidenten Guido Donegani benannt, ist heute im Besitz der Sel/Edison. Die gesamte Anlage ist bis auf einige technische Aufrüstungen im Originalzustand erhalten.
Südtirols Autonomie hat es möglich gemacht, dass die von Edison, Landesverwaltung und Südtiroler Gemeinden gebildete Gesellschaft Sel Edison die Konzession für den Reschenstauseee jetzt gemeinsam verwaltet.
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Kontakt
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Sel/Edison AG
Bozen Tel: 0471 317101
| Tourismusverein, Glurns
Tel: 0473 831097
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Fotogalerie
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| Kraftwerk Glurns ?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008 | | Abwasserkanal ?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008 | | Armierung der Druckrohrleitung ?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008 | | Fassade des Kraftwerkes ?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008 | | Skulptur ?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008 |
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Literatur
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Technikmeile Südtirol
AutorIn: Wittfrida Mitterer Verlag: Kompass Karten GmbH Erscheinungdatum: 00-00-2008
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