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Bahnhof Überetscherbahn, Kaltern, 1898

Überetscherbahn – Erflolgsschlager  einer alten Weinlandschaft Die Überetscherbahn, später gerne als das „Kaltererbahnl“ oder „Läpsbahnl“ bezeichnet,  startete am Bozner Südbahnhof, zunächst auf den Gleisen der Bozen-Meraner-Bahn und ab Siegmundskron auf eigener Spur, dampfte die sanften Weinhänge des Überetschs hinauf über Girlan, weiter über St. Anton bei Salegg-Mitterdorf  bis nach Kaltern.Die Eröffnung der Überetscherbahn am 15 Dezember 1898 ging einher mit dem Feier-Jahr zu Ehren des fünfzigsten Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef. Trotz der wirtschaftlichen Flaute forderte die Überetscher Bevölkerung und mit ihr  der Kalterer Bürgermeister Andrä  Freiherr Di Pauli, unterstützt  vom Bahnerfahrenen  Sigismund Schwarz vom Bozner Bankhaus E.Schwarz’Söhne,  lautstark einen infrastrukturell modernen Verkehrsausbau für den  Wein und Obst – Export.  In der Euphorie der Eisenbahngründerzeit  sollten auch die Gustostückerln der sanften Überetscher Hügellandschaft fremdenverkehrsmäßig erschlossen werden. Trotz  eines  meteorologischen Intermezzos  -ein Erdrutsch hat den neuen Bahndamm teilweise weggerissen-  führte der Bau direkt ins Happyend.  Die Überetscher Bahn war gewissermaßen mit einem Standbein und einem Spielbein konzipiert worden. Das „Spielbein“ war der Fremdenverkehr: Aus den Gewinnüberschüssen ist die 1903 eröffnete Mendelbahn, Erfolgsmodell einer Touristenbahn nach Schweizer Vorbild, finanziert worden. Geglückt ist dieses Experiment, weil das „ Standbein“ der Überetscher Bahn stark genug war. Stand sie doch dank des  Frachtverkehrs, ihrem zweiten Bein,  fest am Boden.Die vor dem Bau der Bahn für den Frachtverkehr in Eppan und Kaltern benötigten Fuhrwerke entsprachen einem Troß von immerhin 398 Pferden.  Man konnte sich also an fünf Fingern abzählen, was eine solche Bahn zu bewältigen hatte, und mit welchen Einnahmen sie rechnen durfte. Die 15 km lange Überetscherbahn führte direkt in den Garten Gottes. Die leicht verderblichen  Obst,  Wein und Maische-Exporte wurden in den Erzeugergebieten verladen und auf  einer vollspurigen Nebenbahn mit  nahtlosem  Anschluss an das Hauptbahnnetz in alle Welt befördert.