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Produktionsgebäude Societá Ammoniaca+ Dopolavoro, heute MEMC, Meran/Sinich
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Bereits 1924 wurde das erste große italienische Kraftwerk in Marling in Betrieb genommen, erbaut vom Montecatini-Konzern, unter anderem, um das zwei Jahre später in Sinich eröffnete Ammoniakwerk mit Energie zu versorgen. Innerhalb von zwei Jahrzehnten folgten weitere Großprojekte in Kardaun (1926), am Pfitscher Bach (1928), in Waidbruck und Gröden (1937) sowie in Brixen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges brachte es die Südtiroler Wirtschaft dank dieses großzügigen Ausbaus auf eine Jahresleistung von 2 Milliarden kW/h, was in etwa 12% der gesamtitalienischen Stromerzeugung entsprach.
Quelle: „Zeitzeichen der Technik“, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993
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Panorama
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Sinich; Borgo della Vittoria. Die neue Siedlung wurde am selben Tag wie das Bozner Siegesdenkmal eingeweiht. Die Häuser wurden von der Opera Nazionale Combattenti für die neuen Siedler gebaut. Zur Verfügung standen 600 Hektar Grund, die landwirtschaftlich genutzt werden sollten.
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Technik
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Montecatini; das Projekt für die energieintensive Anlage in Sinich, das in der Kurstadt Meran auf großen Widerstand stieß, stammt von Ing. Omodeo (1925). Das Marlinger E-Werk, ebenfalls Montecatini-Besitz, erzeugte 200 Millionen Kv Gleichstrom, um im Elektrolyseverfahren Wasserstoff für den chemischen Produktionsprozess in Sinich herzustellen. Der Wasserstoff wurde in einer Rohrdruckleitung nach Sinich geliefert, wo er im Kombinationsverfahren mit Stickstoff gebunden wurde.
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Geschichte
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Die Intensivierung der E-Wirtschaft bereitete den Boden für die Ansiedlung italienischer Großindustrie. Zwischen 1924 und 1926 entstand in Sinich als erstes italienisches Industrieprojekt das Chemiewerk der Montecatini-Gruppe (Società Ammoniaca e Derivati). Die Inbetriebnahme erfolgte trotz massivster Proteste der Meraner Bevölkerung. Vor allem Hoteliers und Kaufleute beider Sprachgruppen bangten um den guten Ruf und die reine Luft der Kurstadt. Mit seinen 600 bis 900 Beschäftigten erzeugtre das Unternehmen um 1940 bereits 10% des gesamten italienischen Kunstdüngerbedarfs, daneben Ammoniak, Ammoniumsulfat, Salpeter- und Schwefelsäure.
1945 stellte das Unternehmen bis zu 30 Arbeiter am Tag ein. Bereits 1948 machte sich die Krise der Nachkriegszeit bemerkbar. Frühpensionierung war angesagt. Zusätzlich zur Abfertigung wurde eine Prämie von 180.000 Lire ausbezahlt. 1961 wurde das Unternehmen auf die siliziumproduktion umgestellt.
Kinder im Ferienlager "Costanzo Ciano" im "Dopolavoro" von Sinich. Das Gebäude war im Besitz der Montecatini-Werke, denen die Ernennung des Präsidenten der Freizeiteinrichtung vorbehalten war. Der Vizepräsident konnte von den Mitgliedern gewählt werden. (1926)
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Fotogalerie
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| Borgo della vittoria, Sinich ?Zeitzeichen der Technik?, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993 | | Fabrikshalle ?Zeitzeichen der Technik?, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993 | | Ferienlager "Costanzo Ciano" im "Dopolavoro" von Sinich 1926 ?Zeitzeichen der Technik?, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993 | | Maschinenhalle mit Kompressoren ?Zeitzeichen der Technik?, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993 |
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Literatur
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Zeitzeichen der Technik
AutorIn: Vittfrida Mitterer Verlag: Edition Raetia Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-1993
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