Alois
Das berühmteste Werk des Orgelbauers ist die große Orgel in der Altlerchenfelder Kirche bei Wien mit 43 Registern, zu der Professor von der Nüll – der Erbauer der Hofoper – die künstlerischen Entwürfe schuf.
Hanns
Hörbiger Ventil
Dieses vom Erfinder als reibungslos geführtes Ringklappenventil bezeichnete Ventil ist in seiner ursprünglichen Ausführungsform eine aus dünnem Stahlblech hergestellte Ringklappe, die mittels dreier oder mehrerer biegsamer Lenker an der festen Ventilauflagerebene befestigt ist. Durch den Druck der Luft gegen die Ventilklappe wird die letztere gehoben, wobei sie durch ihren eigenartigen, äußerst elastischen Aufschwingung eine geringe Drehung um ihre ideelle Ventilachse ausführt. Aufgrund ihres sehr geringen Gewichtes können die Ventile bei Maschinen mit großen Tourenzahlen Anwendung finden, und ihr Spiel ist trotzdem ein äußerst ruhiges. Die neueren Ausführungen dieses Ventils zeigen die biegsamen Lenker und die häufig zu Störungen Anlass gebenden Nietverbindungen derselben mit den Platten nicht mehr. (aus www.zeno.org)
Welteislehre
In der breiten Bevölkerung wurde er durch seine 1912 mit dem Amateurastronomen Philipp Fauth veröffentlichte Welteislehre unter dem Titel "Hörbigers Glacial-Kosmogonie" bekannt, an der er seit 1894 arbeitete. Durch Verallgemeinerung seiner Erfahrungen aus der Wärmetechnik erklärte er astronomische Erscheinungen auf der Grundlage von Eis, setzte sich damit von der modernen abstrakten Astronomie ab und gewann zahlreiche Anhänger insbesondere in den 1920er- und 1930er-Jahren. So sollte die gesamte Milchstraße aus Eisbrocken bestehen, die in die Sonne stürzen und Protuberanzen verursachen; Sternschnuppen aus Eis zerschmelzen bei Eintritt in die Erdatmosphäre und verursachen dadurch Regen und Hagel; selbst der Mond bestand nach seiner Ansicht aus Eis. Zahlreiche pseudowissenschaftliche Vereine und Institute entstanden, etliche Repräsentanten des „Dritten Reiches“ förderten diese Weltentstehungslehre, allen voran Heinrich Himmler innerhalb seiner SS-Forschungsstätte „Das Ahnenerbe e.V.“, in die Philipp Fauth 1938 nebst Verleihung eines Professorentitels übernommen wurde. In wissenschaftlichen Fachkreisen wurde die Welteislehre kaum beachtet und von Anfang an durch Beobachtungen widerlegt. Ein zunächst nach ihm benannter Mondkrater wurde nach Henri-Alexandre Deslandres in Deslandres umbenannt. (aus: www.de.wikipedia.org)
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Die Familie Hörbiger stammt vom Hörbigerhof in Thierbach bei Wörgl, in dem Alois Hörbiger geboren wurde und in seiner Jugend bäuerliche Arbeiten verrichtete. Mit 19 Jahren kam er für 14 Tage zu einem Orgelbauer, bei dem er die Grundlagen dieser Kunst erlernte; er wurde später, nachdem er in Italien verschiedene bedeutende Orgeln kennen gelernt hatte, ein berühmter Orgelbauer, der in den verschiedensten Ländern der Monarchie über 60 Orgeln und auch andere Instrumente baute.
Alois Hörbiger hat sich schließlich in Atzgersdorf bei Wien niedergelassen, wo sein Enkel Hanns am 29.11.1860 das Licht der Welt erblickte.
Hanns Hörbiger besuchte die Maschinenbauschule am Technologischen Gewerbemuseum in Wien und war dann in den Konstruktionsbüros verschiedener Firmen tätig. Seit 1891 arbeitete er als Konstrukteur bei der Maschinenfabrik L. Lang in Budapest. Um diese Zeit erkannte er die grundsätzlichen Mängel der damals im Maschinenbau üblichen Ventile und entwickelte ein neues, massearmes, reibungsfrei geführtes Plattenventil, das er 1895 zum Patent anmeldete. Zur Verwertung dieser und einiger weiterer Patente gründetet er nun zusammen mit Ing. Roger ein Unternehmen, das Spezialkonstruktionen entwickelte und das bis zur Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg bestand.
Dieses Konstruktionsbüro entwickelte in erster Linie das Stahlplattenventil, das nun als „Hörbiger Ventil“ bekannt wurde, zu immer größerer Vollkommenheit weiter.
Zu den wichtigsten Patenten von Hanns Hörbiger zählen: das Österr. Patent Nr. 47/250 „Neuerung an Ventilen und ähnlichen Abschlussorganen“, Priorität vom 20.11.1895; das Österr. Patent Nr. 7969 „Anordnung von selbsttätigen Ventilen, insbesondere bei Gebläsemaschinen, Kompressoren, Pumpen und dgl.“, Priorität vom 10.1.1901 und das Österr. Patent Nr. 33311 „Selbsttätiges Ringventil für Gebläse, Kompressoren, Pumpen und dgl.“, Priorität vom 1.10.1906.
1925 gründete Hanns Hörbiger mit seinen beiden Söhnen Alfred und Hans Robert eine Firma, die die Aufgaben des vormaligen Konstruktionsbüros weiterführte und 1931 unter Führung Alfreds, der ebenfalls Ingenieur war, in Wien-Simmering die eigene Erzeugung aufnahm. Dieser Betrieb, der nach dem Tode Alfred Hörbigers 1945 von dessen Witwe Martina weitergeführt wurde und sich in der Folge zu einem bedeutenden Weltunternehmen entwickelte, liefert noch heute die „Hörbiger-Ventile“ in alle Welt, um in Pumpen, Kompressoren und ähnlichen Maschinen eingebaut zu werden. Von Alfred Hörbiger stammt auch das sog. Hochhubventil, eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Hörbiger-Ventils, das im Schiffbau als Spülpumpenventil besondere Bedeutung erlangte.
Aber mehr noch als durch seine technischen Arbeiten wurde Hanns Hörbiger durch die von ihm begründete „Welteislehre“ bekannt, die heute zwar als überholt zu betrachten ist, zu ihrer Zeit aber größtes Aufsehen erregte und die Wissenschaftler in zwei Gruppen teilte, die sich gegenseitig bekämpften.
Am 11. Oktober 1931 starb Hanns Hörbiger, betrauert von vier Söhnen, von denen Hans Robert als Naturwissenschaftler auf dem Gebiet der Welteislehre weiterarbeite, Alfred die Ventilfabrik leitete, während Paul und Attila auf der Bühne und beim Film zu Ruhm gelangten.
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