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Parcours:



Besuch in Bozen einer Delegation aus Trient mit dem Kuratorium für technische Kulturgüter
27.06.2025
Im vergangenen März besuchte eine Delegation des Kuratoriums für technische Kulturgüter mehrere historische Orte in Trient. Am 24. Juni 2025 erwiderte die Delegation aus Trient unter der Leitung von Ing. Ezio Facchin, ehemaliger Stadtrat für Mobilität der Gemeinde Trient, den Besuch. Eine Delegation aus Technikern und Kulturschaffenden aus dem Trentino hat signifikante Schauplätze in Bozen besichtigt. Das Tagesprogramm war reichhaltig: vom Glashaus im Park des historischen Hotels Laurin und das Waaghaus bis hin zum Merkantilgebäude, wo die Delegation vom Präsidenten der Handelskammer, Dr. Michl Ebner, empfangen wurde. Das dichte Besichtigungsprogramm lies für die Bewunderung der Fresken der Giotto-Schule in der Dominikanerkirche wenig Zeit. Nach dem Mittagessen in der Franziskanergasse folgte eine Kellerbesichtigung drei Stockwerke tief unter der Erde. Am Nachmittag endete der Besuch von Schloss Maretsch mit einem Talferspaziergang, den Restaurierungsarbeiten an den Straßenlaternen auf der Talfer-Promenade und der Ausstellung in der Krypta des Siegesdenkmals. Das Kuratorium ist ein gemeinnütziger Verein, der sich mit der Dokumentation, Erhaltung und Inwertsetzung technischen Kulturgutes in Südtirol und im gesamten Alpenraum beschäftigt.
 
In einem Monat (7.7.2025) ist Einsendeschluss für die Bewerbungen zum ersten Euregio-Baukulturpreis
07.06.2025
Der Preis wird 2025 erstmals vergeben und ehrt Personen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino für ihre besondere Haltung zur Baukultur. Ausgezeichnet wird ein vorbildlicher Umgang mit baukulturellem Erbe und Bausubstanz im Hinblick auf Umbauten, Renovierungen und insbesondere Transformationen. Die erste Ausgabe steht unter dem Thema „Weiterbauen am Bestand und in Umgebung“ und richtet sich an Architekturschaffende, die entsprechende Projekte in einem oder mehreren der drei Länder realisiert haben. Während die thematische Grundausrichtung des Preises vorgegeben ist, wird für jede Ausgabe das spezielle Thema und der zur Teilnahme eingeladene Personenkreis neu festgelegt. Der Preis wird alle zwei Jahre im jeweils vorsitzführenden Land der Euregio vergeben. Der Euregio-Baukulturpreis wurde vom Kuratorium für Technische Kulturgüter initiiert und in Zusammenarbeit mit der Abteilung Bodenordnung und der Geschäftsstelle für Dorferneuerung des Landes Tirol und dem Denkmalamt der Provinz Trient weiterentwickelt. Der Preis wurde vom ehemaligen Tiroler Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner für vier Ausgaben gestiftet. Interessierte können sich auf www.euregio.info/baukultur zum Preis informieren und dort Vorlagen für die Bewerbung herunterladen und einreichen. Die Einreichfrist endet am 7.7.2025. Im Anschluss daran findet die erste Jurysitzung und eine Bereisung einer Auswahl von Projekten statt. Die Jury besteht aus drei international renommierten Expert:innen: der Landschaftsarchitektin Rita Illien, dem Bauingenieur und Tragwerksplaner Jürg Conzett, sowie dem Architekten Armando Ruinelli. Die Jury wird von einer Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertreter:innen aus den Ländern unterstützt, beraten und teilweise begleitet. Im Spätsommer wird es die Möglichkeit geben, im Rahmen eines Online-Votings unter allen vollständigen Einreichungen einen Publikumspreis zu vergeben. Die feierliche Preisverleihung findet am 6.10.2025 in Innsbruck statt, bei der ein:e Preisträger:in pro Land mit einem Preis in Form einer Bronzeskulptur des ladinischen Künstlers Lois Anvidalfarei ausgezeichnet wird. Im Anschluss daran sind eine Wanderausstellung und eine Publikation geplant.
 
In memoriam Elisabeth Baumgartner anlässlich ihres 20. Todestags
24.05.2025
Elisabeth Baumgartner (1938-2005) war eine der wichtigsten politischen Berichterstatterinnen und Kulturschaffenden in Südtirol. Die gebürtige Wienerin zog nach Abschluss der Kunstakademie in den 1960er Jahren nach Südtirol, wo sie sich der Kunst- und Kulturwelt widmete und anschließend als "Stimme Südtirols" über drei Jahrzehnte eine der bedeutendsten politischen Journalistinnen des Landes war. Ihr Werk beinhaltet die Aufarbeitung der Bombenjahre, kritische und vielfältige Filmprojekte und Portraits sowie unzählige Berichte und Interviews mit politischen AkteurInnen in und rund um Südtirol. Neben ihrer journalistichen Tätigkeit engagierte sie sich intensiv in der Kulturarbeit. Sie war Mitbegründerin des Filmclubs, der ar/ge Kunst und setzte sich bis zu ihrem Lebensende für den Erhalt der technischen Kulturgüter Südtirols ein. Anlässlich ihres 20. Todestages wird im Filmclub Bozen ein vielfältiges Programm rund um das breite Schaffensfeld von Elisabeth Baumgartner gezeigt. 30.05.2025 - 18 Uhr "Elisabeth Baumgartner. 1938 - 2005" - Dokumentarfilm von Gerd Staffler. Kamera Lukas Kobler. Anschließendes Gespräch mit Wittfrieda Mitterer (Kuratorium technische Kulturgüter), Gerd Staffler (Regisseur) und Zeno Braitenberg (Rai Südtirol). "Südtiroler Künstler: Markus Vallazza" - TV-Film, 1970/1971, Regie: Bruno Jori, Text: Elisabeth Baumgartner. Im Anschluss Gespräch mit Alma Vallazza. "Elisabeth - eine Gesprächstunde" - Oktavia Brugger (Rai Journalistin und Politikerin), Barbara Gabrielli (Historikerin und Nachlasskuratorin), Eleonore Kleindienst (Architektin und Schwester), Martin Kaufmann (Gründungspräsident Filmclub), Karin Welponer (Gründungsmitglied ar/ge Kunst und Künstlerin). Moderation: Renate Mumelter. 31.05.2025 - 10 Uhr "Ich arbeite nur acht Stunden, mir geht es gut. Fallbeispiel Kaltern: Wie die Kinder den Fremdenverkehr sehen" - Film, 1981, Konzept und Regie: Elisabeth Baumgartner. Kamera: Fritz Pichler. Anschließendes Gespräch mit Rudi Meraner und Walter Mössler. "Pressespiegel" von und mit Elisabeth Baumgartner - Im Anschluss spricht der Historiker Hans Heiss über Elisabeth Baumgartner und ihre Bedeutung für die Südtiroler Zeitgeschichte

  • Elisabeth Baumgartner. Journalistin und Künstlerin

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    Technikjuwele sollen erhalten werden Remise der Überetscher Bahn in Kaltern vor dem Aus
    16.05.2025
    Die am 16. Dezember 1898 eröffnete und am 1. August 1963 (Personenverkehr) bzw. am 1. Mai 1971 (Güterverkehr) eingestellte Überetscherbahn verband den Bahnhof Bozen über Sigmundskron und Eppan / Girlan mit der Marktgemeinde Kaltern. Von Kaltern, damals in der k.k. Zeit bereits ein Mobilitätszentrum, konnte man mit der Bahn weiter nach St. Anton und von dort mit der Standseilbahn bereits ab 1902 auf die Mendel fahren. Knapp 11 Kilometer lang stellte die Überetscherbahn nach Projekten von Eisenbahnvater Josef Riehl für Jahrzehnte den Lebensnerv des Überetscher Gebietes dar. Im Rahmen der Bauausführungen unter der Leitung von Oberingenieur Andreas Schlör wurde in Kaltern auch eine Remise (Wagenhalle) mit der Werkstätte für die Fahrzeuge errichtet. Sie steht heute noch als Originalbau aus dem Jahre 1898 an Ort und Stelle, lediglich eine neue Dachdeckung erfolgte vor Jahren. Im Inneren sind die Originalgleise der normalspurigen Lokalbahn genauso erhalten wie eine sehr interessante Werkzeugwand. Nun plant die Gemeinde Kaltern den Abriss dieses einigermaßen gut erhaltenen und für das Abstellen von Bussen verwendeten Baus und die Errichtung von Neubauten an deren Stelle. Aus der Sicht des Kuratoriums sollte vielmehr die Remise als Eckpfeiler des Kalterer Bahnhofensembles als charakteristisches Beispiel der Baukultur erhalten bleiben. Das neue Bauen im Bestand bedeutet sicherlich eine grössere Herausforderung als ein reiner Neubau, bietet jedoch eine Aufwertung des gesamten Areals. Abgesehen von der Wiederverwertung dieser Halle als Supermarkt und Markthalle, oder Refunktionalisierung als Teil eines Parkhauses oder gar beim möglichen Wiederaufbau einer "Überetscherbahn Neu" als Abstellhalle, soll die Remise als ein eisenbahntechnisches Industriedenkmal der Gründerzeit erhalten bleiben. Es handelt sich dabei um die älteste, noch im Urzustand bestehende Eisenbahn-Remise innerhalb der Europaregion Tirol. Alle anderen Wagenhallen, sowohl der Haupt- als auch der Nebenbahnen, wurden entweder in späterer Zeit um- oder neu gebaut oder abgerissen. Laut dem neuen Südtiroler Kulturgütergesetz von 2023 haben Bauten, die älter als 70 Jahre sind, automatischen Schutzstatus. Darüber hinaus ist es wichtig, dieses industrielle nachhaltige Kulturdenkmal mit seiner unwiederbringbare Atmosphäre für die kommenden Generationen zu erhalten. Nur die gebaute Realität transportiert alle Informationen. (Klaus Demar) Kuratorium für technische Kulturgüter
     
    Vortrag: Südtiroler Siedlungen
    12.05.2025
    Der Geschichtsverein Brixen lädt am Mittwoch, den 14. Mai 2025 mit Beginn um 18 h zum Vortrag über die Südtiroler Siedlungen. Ort: Brixen, Altes Rathaus, Adrian-Egger-Saal Eingang Große Lauben 14. es sprechen: Wittfrida Mitterer, Horst Hambrusch, Günther Pallaver. Wittfrida Mitterer, Direktorin des Kuratoriums für technische Kulturgüter, hat eine wertvolle Dokumentation über die Südtiroler Siedlungen vorgelegt, die nach 1939 für die Südtiroler Optanten im damaligen Deutschen Reich gebaut wurden. Horst Hambrusch, Architekt und Bauforscher, hat die Dokumentation wissenschaftlich begleitet. Günther Pallaver, Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist hat für den Band einen Beitrag zum Thema „Was ist Heimat“ geliefert. Er spricht über die Südtirol Option 1939 und ihre Folgen. Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!
     
    Stadelartikel differenziert betrachten
    04.05.2025
    Der Stadelartikel, der mit dem neuen Gesetz für Raum und Landschaft abgeschafft wurde, weil dadurch die Zersiedlung gefördert wird, soll wieder laut einem SVP-Vorschlag von Sepp Noggler und Franz Locher in neuer Form eingeführt werden. Mit Kritik reagiert haben verschiedene Umwelt- und Heimatpflegeverbände. Aus der Sicht des Kuratoriums ist eine differenzierte Betrachtung angebracht. Leerstehende Gebäude, wie Stadel, Werkstätten oder andere Kleinarchitekturen, sollten neu genutzt und mit Leben erfüllt werden, da sie Teil unserer Kulturlandschaft sind. Am bestehenden Standort und ohne die Möglichkeit einer Verlegung der Kubatur, sollten diese vielfach identitätsstiftenden Bauten saniert und aufgewertet werden. Eine Ausnahme wäre nur dann gerechtfertigt, wenn das Gebäude in einer Gefahrenzone liegt. Die Kubatur kann laut geltender Bestimmung in konventionierten Wohnraum umgebaut werden. Durch eine qualitätvolle Verdichtung (Wohnen, Büro, Praxen, Schneiderei, ecc) können Baulandreserven gespart und die Bodenversiegelung minimiert werden. Wohnen im Ortskern und im Weiler ist vor allem für junge Menschen attraktiver und günstiger, als neues Bauland am Siedlungsrand zu besetzen. Die Weiler werden übrigens nicht als Siedlungsgebiet definiert. Der Gesetzgeber hätte mit dem neu formulierten zeitgemässen Stadelartikel die Möglichkeit, ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur zu setzen, sowie den Bestand wieder zu verwerten, und dies bei gleichzeitiger Einsparung von grauer Energie und den CO2 Emissionen. Wirtschaftsgebäude im geschlossenen Hof sind vom Stadelartikel ausgenommen. Neues Bauen im Bestand im Sinne einer angemessenen Neunutzung des Leerstandes ermöglicht eine langfristige, positive Steuerung der Südtiroler Siedlungsgebiete und eine Revitalisierung des ländlichen Raumes. Im Bild ein Stadel in Terlan, vor und nach der Sanierung. Das Projekt ist von Trojer/Vonmetz Architekten
     
    Kuratorium als Aktionsraum mit Zukunft. Jahresversammlung am 4.4.25 abgehalten
    10.04.2025
    Immer mehr sind die technischen Kulturgüter Orientierungs- und Identifikationspunkte für die Menschen in unserem regionalen Lebensraum. Waren vor 20 Jahren die Wasserkraftwerke nicht betretbar, so sind heute diese Energieproduktionsstätten Erlebnisräume mit Vorzeigecharakter. Eine Ausstellungseröffnung im Kraftwerk von Kardaun war vor 30 Jahren die pure Utopie, heute finden dort geführte Besichtigungen, kulturelle Events oder Konzerte statt. Nicht zu reden von der atemberaubenden Inszenierung des Pumpspeicherkraftwerks von Sankt Anton in Bozen oder das kleine Schaukraftwerk in der Sachsenklemme. Es ist sicher ein Verdienst des Kuratoriums für Technische Kulturgüter, Orte of limit öffentlich zugänglich gemacht, refunktionalisiert und in Wert gesetzt zu haben und auch schwierige Abschnitte der Geschichte in dem Zusammenhang wie die k.k. Zeit oder den Faschismus eingeordnet und aufgearbeitet zu haben. Heute, nach 35 Jahren seit der Gründung im Jahr 1990 auf Initiative von Kulturmäzen Karl Nicolussi Leck, haben Mitstreiterinnen und Projektpartner bei der Vollversammlung am 4.4.2025 im Bozner Rathauskeller die laufenden Projekte Revue passieren lassen. So unter anderem die aktuelle Sanierungsaktion der historischen Promenadenbeleuchtung auf der Bozner Wassermauer, das geplante Seilbahnmuseum am Trojerareal in Algund, die Restaurierung der Lokomotiven der ehemaligen Lana Burgstall-Bahn, die Doku-Filme Drehmomente Meilensteine der Technik, die Gestaltung der Gedenkstätte für die beim Bahnbau Gefallenen der Brennerbahn in Mauls, die Sanierung des Grödnerbahnviadukts samt Tunnelöffnung sowie des Wasserturms in Klausen. In Klausen soll eine Erinnerungstafel mit den Namen der beim Bau der Grödner Bahn verstorbenen russischen Kriegsgefangenen angebracht werden. Auf grosses Interesse gestossen ist der von Wittfrida Mitterer angeregte und von Wendelin Weingartner gestiftete Euregio Baukulturpreis. Ziel ist das Nachdenken über eine zeitgemässe Transformation unseres gebauten Raumes und der verantwortungsvolle Umgang mit wertvoller Bausubstanz. Erstmals erfolgt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Architekten- und Ingenieurkammern im Euregio Raum, um qualitätvolle, innovative und kreative Lösungen und die Zukunftsperspektiven des Bauens lebendig zu erhalten. Der Preis selbst, der in der Europaregion Tirol, Südtirol und dem Trentino ausgelobt wird, besteht aus einer vom ladinische Künstler Lois Anvidalfarei gestalteten Bronzeskulptur. Er wird heuer im Oktober erstmals vergeben. Die Versammelten wurden aufgefordert, preiswürdige Objekte und Personen vorzuschlagen. Laut Hausherr Vizebürgermeister Stephan Konder sei die Inwertsetzung von Objekten und Bauten mit Identifikationscharakter eine wichtige Verpflichtung. Sie bergen ein grosses Potenzial für die Gesellschaft und den Tourismus. Nach der Abwicklung der Formalien unter Präsident Arthur Scheidle hat Fremdenführer Christoph Ratschiegler den wertvollen, von Albert Stolz gestalteten Freskenzyklus im Rathauskeller erläutert und in den baukulturellen urbanistischen Kontext eingeordnet.
     
    Präsentation Fotocontest Join sustainable Future / Klimahouse
    24.01.2025
    Anlässlich der 20 Jahre Klimahausmesse, die mittlerweile zu einem Fixpunkt im Baugewerbe geworden ist, wird der Fotocontest „Klimahouse- Join sustainable future“ als innovatives und interaktives Begleitprogramm lanciert. Ziel ist es die Themen Nachhaltigkeit, Klimaneutralität im postfossilen Zeitalter, Energieffizienz und Innovationen am Bau mit der Fotokamera zu entdecken und im Bild festzuhalten. Der Fotocontest spornt an, sich persönlich und kritisch mit der Architektur und Umwelt in der Umgebung auseinanderzusetzen. Themen sind: Landschaft, Bauten, technische Infrastruktur, klimaneutrale Produkte und Materialien. Das Kuratorium für technische Kulturgüter organisiert in Zusammenarbeit mit der Messe Bozen, Kurverwaltung, Dachverband für Natur und Umweltschutz, HGV Hotelier- und Gastwirteverband, AVS- Südtiroler Alpenverein, Klimahausagentur, Athesia Ag, Keim Farben, Bierbrauerei Forst, Stiftung Sparkasse, Federesco und anderen Playern einen innovativen Fotowettbewerb, der insbesondere die neuen Medien als Plattform nützt aber auch eine historisch übliche Form der Kommunikation aufgreift: Bierdeckel, die von der Kurverwaltung in den Bars, Hotels und Restaurants während der Messe verteilt und verwendet werden. Das Projekt wird auf der Pressekonferenz am Dienstag, 28.Jänner um 10.00 h im Hotel Laurin, im Damensalon vorgestellt
     
    Grosses Interesse in Wien am Buch Südtiroler Siedlungen in Österreich
    09.01.2025
    Am Dienstag, den 10. Dezember 2024, lud die ÖGFA in Wien zur Buchpräsentation „Südtiroler Siedlungen – Condominium in mind“ ein. Die Autor*innen Wittfrida Mitterer, Horst Hambrusch, Günther Pallaver und Bruno Maldoner stellten dabei ihre umfassende Publikation vor, die sich mit der Geschichte, Architektur und städtebaulichen Bedeutung der Südtiroler Siedlungen beschäftigt. Moderiert wurde der Abend von Maik Novotny. Die Südtiroler Siedlungen, die zwischen 1939 und 1944 für Umsiedler*innen aus Südtirol errichtet wurden, sind heute vielfach bedroht. Häufig werden Abriss oder Nachverdichtung diskutiert, um zeitgemäßen Wohnstandards gerecht zu werden. Dabei wird die hohe städtebauliche und architektonische Qualität dieser Anlagen oft nicht ausreichend gewürdigt. Änderungen in der Sozialstruktur und ökonomische Interessen verstärken den Druck auf diese Siedlungen, deren Erhaltungsbemühungen meist auf lokaler Ebene verbleiben. Besonders herausfordernd ist die ideologische Aufladung des Themas: Mancherorts wird den Siedlungen eine Nähe zu NS-Architektur unterstellt wodurch ihre städtebaulichen Qualitäten in den Hintergrund treten. Hinzu kommen Wissenslücken und eine mangelnder Diskurs, die den Wert der Siedlungen in historischen, sozialen und künstlerischen Kontexten verdecken. Das Buch „Südtiroler Siedlungen – Condominium in mind“ schließt eine solche wichtige Wissenslücke und dokumentiert diese Bauwerke mit großer Detailtiefe. Es umfasst 1500 historische Pläne, 1000 Fotografien aus der Errichtungszeit, sowie 2400 aktuelle Bildquellen. Diese Fülle an Material ermöglicht einen umfassenden Blick auf die Baugeschichte nd Bedeutung der Siedlungen. Die Publikation geht jedoch über die reine Dokumentation hinaus: Sie regt dazu an, die Siedlungen nicht nur als historisches Erbe zu betrachten, sondern auch ihr Potenzial für modernes Wohnen zu erkennen. Es wird aufgezeigt, wie diese Bauten behutsam saniert und weiterentwickelt werden können, ohne ihren charakteristischen Charme und ihre besonderen Qualitäten zu verlieren. Im Rahmen der Präsentation wurden zentrale Themen erörtert: Die städtebaulichen und sozialen Qualitäten der Siedlungen und deren Bedeutung für die Baukultur. Der Umgang mit Herausforderungen wie Sanierungsbedarf, Nachverdichtungen und ideologischen Vorurteilen. Die Frage, wie das Bewusstsein für den Wert dieser Siedlungen gestärkt werden kann. Die Veranstaltung zog ein vielseitiges Publikum an, darunter Fachleute aus Architektur, Stadtplanung, Denkmalpflege sowie Familienmitglieder der Siedlungsbewohner*innen, und Geschichtsinteressierte. Beeindruckend war die aufwändige wissenschaftlich fundierte Arbeit, der anschauliche Überblick und eine visionäre Perspektive auf die Zukunft der Siedlungen. Die Buchpräsentation war ein gelungener Abend, der die Bedeutung der Südtiroler Siedlungen in einem neuen Licht zeigte. Das Buch „Südtiroler Siedlungen – Condominium in mind“ ist ein wertvoller Beitrag zur Baukultur und regt dazu an, sich intensiver mit dem kulturellen Erbe dieser besonderen Siedlungen auseinanderzusetzen. Es ist nicht nur zentral für eine historische Aufarbeitung der schwierigen Zeit, sondern bietet Impulse für die Weiterentwicklung der Siedlungen als zeitgemäße Wohnmodelle. Die Frage, wie wir in Zukunft mit historischen Bauten aus der Vergangenheit umgehen, wird in Österreich, sowie weltweit immer dringlicher. Projekte wie das Buch leisten Aufklärung und schärfen das Bewusstsein für architektonische und städtebauliche Zeugnisse. Zugleich wird der Diskurs darüber für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich und die Demokratisierung des kulturellen Gesprächs gefördert. Image
     
    Stellwerk-Gebäude am Bahnhof Bruneck wird saniert
    07.01.2025
    Das bereits vor zwei Jahren von RFI der STA übertragene Stellwerkgebäude am Bahnhof Bruneck ist neben dem Bahnhof das letzte erhaltene Originalgebäude dieser Art entlang der Pustertal-Bahn. Es wurde vor Jahren stillgelegt und ist seither dem Verfall preisgegeben. Für den Erhalt setzt sich das Kuratorium seit 2011 ein. Beim Lokalaugenschein kurz vor Weihnachten, am 18.12. 2024, an dem RFI (Luca Zancarli), STA (Massimiliano Valle), Kuratorium (Witti Mitterer) und Gemeinde Bruneck (Bürgermeister Roland Griessmair) teilgenommen haben, wurde vereinbart, das Stellwerk zu erhalten und die notwendigen Schritte für die Restaurierung zeitnah umzusetzen. Insbesondere soll das beschädigte Dach im Bereich des Kamins dringend durch eine Schutzfolie gesichert werden. Die definitive dauerhafte Erneuerung durch die STA soll im Rahmen des Sanierungsprojekts des Bahnhofs Bruneck erfolgen, sobald die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. RFI wird an der Rekonstruktion der ursprünglichen Funktionsabläufe und der Logistik des Stellwerks mitarbeiten sowie administrative notwendige Massnahmen setzen. Die Gemeinde Bruneck wird die öffentliche Nutzung des Gebäudes und die Zugänglichkeit, die Beleuchtung und den Winterdienst garantieren. Anlässlich des Lokalaugenscheins wurde von allen Beteiligten eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Der Bau aus der k.u.k. Zeit (1871) ist wichtiger Identifikationspunkt in der Region für die Bevölkerung, aber auch für die vielen Bahn-Touristen, die nach Bruneck kommen. Das Gebäude, in dem ursprünglich manuell die Weichen gestellt wurden, ist eine historische Attraktion. In dem in Holzskelettbauweise auf gemauertem Steinsockel errichteten Bau soll die Stellwerktechnik anhand der Geräte aus der Gründerzeit veranschaulicht werden, die derzeit in Bruneck gelagert sind und für die Valentino De Zordo, Bahnangestellter im Ruhestand, der Ansprechpartner ist. Das Kuratorium für technische Kulturgüter wird das Projekt weiterhin begleiten.
     
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