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Brennerbahn Haltepunkt Kardaun (ehem.)

Brennerbahn Haltepunkt Kardaun (ehem.) - Baubestand, Bauzustand, Nutzung
Heutiger Baubestand:
Bis in die 90er. Jahre stand das hölzerne Stationsgebäude – obwohl schon länger stillgelegt – immer noch, bis es beim Bau der Schallschutzwand südlich der Bahngeleise abgebrochen wurde. Das Magazin jenseits der Brücke ist noch vorhandenen, ebenso der Wohnblock von Mazzoni., auf dessen Nachbargrundstück ein modernes Verwaltungsgebäude errichtet wurde.
Das Areal der ehem. Haltestelle Kardaun hat sich auch deshalb so radikal verändert, weil die von hier abzweigende frühere Zufahrt zur Dolomitenstraße durch das Eggental zum Karerpass Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts stillgelegt und durch einen Neubau mit Zufahrt von der Bozener Umgehungsstraße ersetzt worden war. Die historische Abzweigung von der Brennerstraße über einen Bahnübergang mit Schranken war bei steigendem Verkehr mit erheblichen Wartezeiten verbunden.

Bauzustand:
Das Wohngebäude ist in sehr gutem Zustand, das ehem. Magazin verkommt ungepflegt.

Derzeitige Nutzung:
Die Station Kardaun ist als Haltepunkt des Schienenverkehrs entfallen. Die Wohnungen im Wohnblock wurden an Mitarbeiter der FS verkauft.

Geplante Nutzung:
Solange der Schienenverkehr als öffentliches Verkehrsmittel derart unterbewertet behandelt wird ist wohl kein neuer Haltepunkt zu erwarten.

Empfehlung des Kuratoriums:
Der schöne Wohnblock von Mazzoni sollte auch bei möglichen Veränderungen oder Renovierungen sensibel im Sinne des Bestandes behandelt und erhalten werden. Diese Gebäude gehören zu Baugeschichte und Baukultur des Landes.

Auch Kardaun ist der typische Fall des Rückzugs der FS aus der Personenbeförderung im Nahverkehr. Obwohl jeder Pendler aus Kardaun schneller und direkter mit der Bahn im Bahnhof Bozen ankommen würde um von dort zu Fuß ins Zentrum zu gelangen, muß er jetzt durch eine Unterführung hinter die Schallschutzwand zum Bus, der ihn umständlich über die Strassen durch den Stau bugsiert.

In Anbetracht der Umweltverschmutzung durch die Autos (und die Busse!) ist ein Umdenken zugunsten der Schiene dringend erforderlich!


Aktueller Zustand:
      nicht mehr vorhanden
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      AuftraggeberIn: K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862)
      Projektant/Erfinder: Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900)
      Erbauer/Konstrukteur: Karl von Etzel
Panorama

Südtirol - Bozen
I-39050 Karneid
(Eisacktal)







Technik











Geschichte

Ursprünglicher Baubestand:
Von Bozen aus führte schon die Römerstraße und dann die alte Reichsstraße nicht über die gefährliche Schlucht des Eisacktales sondern von Rentsch auf den Ritten über Lengmoos um bei Kollmann das Eisacktal wieder zu erreichen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde vom Bozener Kaufmann Heinrich Kunter der Fahrweg durch die Eisackschlucht angelegt („Kuntersweg“) und für dessen Passage bei Blumau und Kollmann Wegzoll erhoben. Die Eisenbahn nahm später den gleichen Weg.

Zur Zeit des Baus der Eisenbahnstrecke über den Brenner und durch die Eisackschlucht war zunächst Blumau der nächste Bahnhof bei Bozen. Das neue Verkehrsmittel erforderte wegen seines großen Erfolges ein dichteres Haltestellennetz und so wurde bald auch eine Station bei Kardaun mit seinem Zugang in das Eggental errichtet. Es war ein kleiner hölzerner typisierter Bau mit Pultdach, wie er in ähnlicher Form sinngemäß auch an den Haltepunkten Völser Steg, Kastelruth, Albeins, Vahrn, Mittewald, Mauls, Pflersch und Brennerbad zu finden war. Er enthielt einen Warteraum und einen Raum für den Fahrdienstleiter. Beide Räume waren durch das Kassafenster in der Durchgangstür verbunden. Ein hölzernes Aborthäuschen befand sich freistehend auf der Ostseite während auf der Westseite über dem Eisack ein Magazingebäude dazukam.

Diesseits der Eisackbrücke errichtete die FS 1928 für ihre Mitarbeiter einen dreigeschossigen Wohnblock nach den Typenplänen des römischen Architekten Angiolo Mazzoni aus Porphyrquadern, Ziegelsichtmauerwerk und verputztem Mauerwerk unter einem Walmdach.



Kontakt

Ferrovia Statale FS - Direktion Region Bozen

39100 Bozen
Tel: 0039-0471-976077
Fax: 0039-0471-313786
Webseite: http://www.trenitalia.it


Meilensteine

K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862)
Bauzeit 1863 – 1867 von Innsbruck nach Bozen unter Karl von Etzel (gest. 1865) und Achilles Thommen, Wilhelm Pressel, Julius Lott und Wilhelm Hellwag. Fertigstellung 1867, Haltestelle: 1898 Heutige Eignerin: Italienische Staatsbahn FS (seit 1919 für die Strecke ab Brenner).

Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900)
Wilhelm von Flattich (1826-1900), Hochbaudirektor der K.K Privilegierten Südbahngesellschaft. Mitarbeit: Arch. Franz Wilhelm



Fotogalerie

img48z3Ol.jpgHaltepunkt Kardaun (ehem.), Eisenbahnerwohnhäuser
Auflösung, Erhalt und Neubau.
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004
imgonqpVP.jpgHaltepunkt Kardaun (ehem.), Magazin
Trauriger Überrest - das Magazin.
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004
imgq5rxL1.jpgHaltepunkt Kardaun (ehem.), Wärterhaus

AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004


Literatur

Haltepunkt Kardaun (ehem.)
Informationen und Zitate aus:
Wilhelm von FLATTICH ?Der Eisenbahn-Hochbau in seiner Durchführung auf den Linien der K.K. Priv. Südbahn-Gesellschaft? Wien, Lehmann&Wenzel, ohne Datum.
Elisabeth BAUMGARTNER ?Kleinodien alt-österreichischer Eisenbahnarchitektur: Die Hochbauten der Brennerbahn?; Fotos Walter NIEDERMAYER, in Christoph BERTSCH (Hrsg) ?Industriearchäologie, Nord-, Ost-, Südtirol und Vorarlberg?, Innsbruck, Haymon Verlag 1992, S. 49-77.
Elisabeth BAUMGARTNER; ?Eisenbahnlandschaft Alt-Tirol?, Innsbruck, Haymon, 1990.
Gerhard und Josef DULTINGER, ?Die Brennerbahn, Gestern ? heute ? morgen?, Thaur/Tirol, Wort und Welt Verlag, 2. Auflage: 1989
Laura Facchinelli ?Die Eisenbahn Verona-Brenner? Athesia Bozen 1995
MART Quaderni di architettura ?Angiolo Mazzoni ? Architetto Ingeniere del Ministero delle Communicazioni? Skira Editore, Milano 2003.
Wittfrieda MITTERER ?Zeitzeichen der Technik? Edizione Raetia, Bozen 1993.

Siehe auch:
Günther ENNEMOSER, ?La storia di Colle Isarco con particolari riguardi agli anni 1850 ? 1914, tesi di laurea?, Padova, 1974/75.
Günther ENNEMOSER; Südtiroler Gebietsführer, Nr.39, Bozen, Athesia Druck, 1984.
Alois TRENKWALDER, ?Brenner ? Brennero, Gemeinde?, Gemeinde Brenner-Gossensass (Hrsg.) 1999.
Hans-Jürgen und Carl ROSENBERGER ?Die Eisenbahnen in Südtirol? Athesia; 1993.

Auskunftspersonen:
Radames PANDINI, Bauabteilung der FS, Bahnhof Bozen, Planarchiv.
Rudi PLANK Vorsitzender des Eisenbahner-Freizeitvereins Dopolavoro FS, Bahnhof Sterzing
Erscheinungdatum: 00-00-0000