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Kraftwerk Gomion-Langwies

Das Kraftwerk Gomion-Langwies
Das Kraftwerk Gomion-Langwies führte ab 1983 die Tätigkeit des alten Kraftwerkes Langwies fort. Es wird vom Saldernerbach gespeist und liegt auf einer Höhe von 780 m, seine Fallhöhe beträgt 336 m.
Auftraggeber des Kraftwerkes war die Elektrogenossenschaft - St. Leonhard - Gomion m.b.H., welche 1973 entstanden ist.

Das alte aufgelassene Kraftwerk Langwies (von Josef Gufler 1955 errichtet) kann in 2 Minuten über eine schmale Hängebrücke erreicht werden. Vorher waren dort eine Mühle und ein Sägewerk in Betrieb, welche 1955 nach Errichtung des Kraftwerkes mit der Leistung 30 kW bei 60 m Gefälle (Wechselstrom) mit elektrischem Strom betrieben wurden. Die Druckleitungsrohre waren genietet. Es wurde eine gebrauchte Turbine eingebaut: die 1928 gebaute Turbine hatte vorher schon mehrmals den Besitzer gewechselt und war vom Typ einer Zwillingsturbine, d.h. sie bestand aus zwei parallel nebeneinander laufenden Schaufelrädern. Dieses Kraftwerk war von 1955 bis 1983 in Betrieb.
Ganz in der Nähe der Wasserfassung befinden sich die Reste einer alten Säge, die früher mit dem Wasser des Salderenbaches betrieben wurde.


Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1983
      Inbetriebnahme: 00-00-1983
      AuftraggeberIn: Elektrogenossenschaft - St. Leonhard - Gomion m.b.H.
Panorama

Der Salderenbach entspringt nördlich der Kolbenspitze (2865 m) und entwässert ein südliches Seitental der Passer. Das Einzugsgebiet wird von zwei Gebirgskämmen eingerahmt, die von der Kolbenspitze zur Matatzspitze im Osten bzw. zur Hohen Wand im Nordwesten führen. Der Großteil des Einzugsgebietes liegt im Naturpark "Texelgruppe" und hat hochalpinen Charakter.

Die Wasserfassung liegt an einer Engstelle des Salderenbaches in der Nähe des Weilers Breiteben auf 1116 m Höhe über dem Meer und ist nur zu Fuß erreichbar.
Das Kraftwerk Langwies liegt neben dem Unterlangwieshof in 780 m Höhe über dem Meer an der Passer, ca. in der Mitte zwischen St. Leonhard und Moos in Passeier.




Anfahrt
Von St. Leonhard fährt man auf der Staatsstraße ca. 3,5 km in Richtung Moos in Passeier. Dort zweigt eine schmale Straße nach rechts zum Unterlangwieshof ab. Nach weiteren 200 m gelangt man auf dieser Straße zum Kraftwerk, vor dem eine Parkmöglichkeit besteht. Von Moos kommend ist das Kraftwerk und die über die Passer führende Druckrohrleitung von der Hauptstraße aus einzusehen.

Wegbeschreibung


Technik

Das Wasser des Salderenbaches wird an einer Engstelle mit einer Tirolerwehr abgeleitet und zu einem kleinen Beruhigungsbecken geführt. Von dort gelangt es über eine Druckrohrleitung, die am unteren Ende die Passer überquert, zum Kraftwerk Langwies, wo es zwei Peltonturbinen mit den zugehörigen Synchrongeneratoren antreibt.

Aufstellungsort: 780 m
Anlagenart: Laufkraftwerk
Baubeginn: 1983
Inbetriebnahme: 1983 bzw. 1984;
Einzugsgebiet [km²]: 2,5 km²; Salderenbach
Fallhöhe [m]: 336 m
Turbine:
Type, Baujahr: 2 Maschinensätze, eindüsige Peltonturbinen, 1983/84
Drehzahl: 1000 U/min;
Leistung: 0,32 MW + 0,45 MW;
Wassermenge: 0,35 m³/s
Länge Druckrohrleitung: 1050 m
Generator:
Art: synchron
Leistung: 0,65 MVA + 0,43 MWA;
Spannung: 0,4 kV;
Frequenz: 50 Hz;
Drehzahl: 1000 U/min;
cos phi: 0,8;
Transformator:
Scheinleistung: 0,65 MVA + 0,43 MVA;
Übersetzung: 0,4/20 kV;
Betriebsart: Parallelbetrieb
Wassermengen: 1.25 Mio. m³ im Regeljahr
Wasserfassung (Seehöhe): 1120 m;
Mittlere Jahreserzeugung: 3.8 Millionen kWh







Geschichte

Im Jahre 1973 schlossen sich 26 Personen zur Elektrogenossenschaft St. Leonhard -Gomion zusammen.
Ein Jahr später kaufte man das private E-Werk des Alois Gufler samt Verteilerlizenz.
1975-1979 traten der Genossenschaft auch Mitglieder aus den umliegenden Fraktionen bei. Nun wurde Ing. Ernst Troyer wurde mit der Projektierung eines neuen Elektrowerkes beauftragt. Bereits im Jahre 1983 konnten alle Abnehmer mit eigenem Strom versorgt werden. Kurz darauf, im Jahr 1984, ging der zweite Maschinensatz in Betrieb.





Kontakt

Elektrogenossenschaft - St. Leonhard - Gomion m.b.H.
St. Leonhard Gomion 27
39015 St. Leonhard im Passeier
Tel: 0473 656276
Webseite: http://
Elektrogenossenschaft - St. Leonhard - Gomion m.b.H.
Localita' Gomion, 27
39015 San Leonardo In Passiria
Tel: 0473 656276
Webseite: http://


Fotogalerie

img9fInx6.jpgDas alte Krafthaus
Das von Josef Gufler, dem Besitzer des Unterlangwieshofes, im Jahre 1955 errichtete Krafthaus kann in 2 Minuten über eine schmale Hängebrücke erreicht werden. Vorher waren dort eine Mühle und ein Sägewerk in Betrieb, welche 1955 nach Errichtung des Kraftwerkes mit der Leistung 30 kW bei 60 m Gefälle (Wechselstrom) mit elektrischem Strom versorgt wurden. Dieses Kraftwerk war bis 1983 in Betrieb.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgkrkHGc.jpgAlte Zwillingsturbine
Im alten Kraftwerk wurde eine 1928 gebaute Turbine eingebaut; diese hatte vorher schon mehrmals den Besitzer gewechselt und war vom Typ einer Zwillingsturbine, d.h. sie bestand aus zwei parallel nebeneinander laufenden Schaufelrädern.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
img3dlK2l.jpgAnzeige 2
Die Anzeigetafel der zweiten Maschinengruppe.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgVZrAKd.jpgAusfluss
Das aus dem Kraftwerk ausfließende Wasser fließt in die Passer ab.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgDbqAZT.jpgBreiteben
Die Wasserfassung liegt in der Nähe der Höfegruppe Breiteben.
AutorIn/Copyright:copFrenes Norbert, Bozen
imgUa5hjh.jpgRegelung 1
Mit Hilfe einer automatischen Regelung wird die Wasserzufuhr zur Peltonturbine gesteuert.
AutorIn/Copyright:coFrenes Norbert, Bozen
imgffcvLh.jpgDruckrohr
Vor der Einmündung in das Krafthaus überquert die Druckrohrleitung frei hängend die Passer. Die Druckrohrleitung hat eine Länge von 1050 m.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imganeJlY.jpgWasserfassung 1
Der Salderenbach wird mit Hilfe einer Tirolerwehr abgeleitet; die metallische Abdeckung gewährleistet die vorgeschriebene Restwassermenge.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgmpgTjR.jpgKrafthaus 1
Das Krafthaus vor dem endgültigen Umbau.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgY7UnVc.jpgKrafthaus 2
Das Krafthaus in seinem jetzigen Zustand (2005).
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
img70Nc07.jpgUnterlangwieshof
Der Unterlangwieshof gehörte dem ursprünglichen Erbauer Josef Gufler: das Kraftwerk ist nach ihm benannt.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgDF306A.jpgMaschinenraum
Der Maschinenraum mit dem beiden Maschinengruppen.
Turbinen: 2 eindüsige Peltonturbinen, Baujahr 1983/84, Drehzahl je 1000 U/min; Leistung: 0,32 MW + 0,45 MW; Wassermenge: 0,35 m³/s;
Synchrongeneratoren: Leistung: 0,65 MVA + 0,43 MWA; Spannung: 0,4 kV; Frequenz: 50 Hz; Drehzahl: 1000 U/min.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgJUlDH1.jpgPeltonturbine 2
Die zweite Peltonturbine(eindüsig): bei einer Drehzahl von 1000 U/min erbringt sie eine Leistung von 0,45 MW.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgPoHD2Z.jpgSalderenbach 1
Der Salderenbach kurz vor der Wasserfassung auf ca. 1120 m Höhe über dem Meer.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
imgx16Ojf.jpgTransformator 1
Die beiden Transformatoren: Scheinleistung 0,65 MVA bzw. 0,43 MVA;
Übersetzung 0,4/20 kV.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen
img9M5Cc5.jpgLaufrad
Neues Laufrad der Peltonturbine der 1. Maschinengruppe mit der zugehörigen Einlaufdüse. Da die Lieferzeit für ein Turbinenlaufrad mindestens 6 Monate beträgt, ist im Kraftwerk ein neues Laufrad gelagert, um bei Bedarf sofort einen Ersatz zu haben.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bozen


Artikel - Presse

Festschrift
Festschrift zur Einweihung des neues Kraftwerkes (1998)
Elektrogenossenschaft St. Leonhard-Gomion m.b.H.
25 Jahre im Dienste der Stromversorgung





Vom ersten E-Werk Langwies bis zur Gründung der Genossenschaft.

Es sind bereits 43 Jahre vergangen, seit die im Kleinkraftwerk Langwies an der Mündung des Saldernbaches erzeugte elektrische Energie erstmals die Stuben der Gomioner und Breitebner Bevölkerung erhellte. Bis dahin hatten Kerzenlicht, Petroleumlampen und Gasbrenner als Lichtquellen gedient, und Pferdekraft, Dampf und Wasser die Arbeit erleichtert. Man erkannte alsbald die praktische Anwendbarkeit des elektrischen Stromes und begann sich auch im Passeiertal mit den Möglichkeiten seiner Nutzung auseinander zu setzen. Das erste Langwieser Werk wurde im Jahre 1955 von Josef Gufler, Unterlangwieshof, erbaut, danach vom Bruder Alois übernommen, der es mit viel Mühe vergrößerte und mit Sorgfalt betrieben hat.

Eine Gomioner Bauerninteressentschaft errichtete die notwendigen Stromleitungen von Silbernagl zur Alpenrose, zum Obersteinhof und nach Waldheim. Anfangs ging?s recht gut, doch bis zum Jahr 1976 blieb der Strom schwankend und schwach und wirkte sich katastrophal auf die Arbeit mit Maschinen und Elektrogeräte aus. Sowohl das bereits vergrößerte E-Werk des Alois Gufler/Silbernagl wie auch die veraltete und mit 5 km zu lange Niederspannungsleitung konnten eine ausreichende Stromlieferung nicht mehr gewährleisten.

Um die Stromversorgung in Gomion zu verbessern, entschlossen sich einige Bürger von Gomion eine Interessengemeinschaft zu gründen und das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Am 22. Juli 1973 wurde auf Anraten des damaligen Bürgermeisters von St. Leonhard in Passeier, Herrn Josef Tschöll, im Einvernehmen mit den Bürgern von Gomion eine Versammlung einberufen, Dabei wurde die Rechtsform einer Genossenschaft erläutert und die Gründung beschlossen. Diese Genossenschaft setzte sich den Bau einer Mittelspannungsleitung von St. Leonhard nach Gomion zum Hauptziel, um den dortigen Bürgern in naher Zukunft genügend Strom zu liefern. Für die Finanzierung dieser Leitung sollte bei der Landesverwaltung um einen Beitrag angesucht werden.

Anfänglich erklärten sich 26 Bürger von Gomion bereit, dieser Genossenschaft mit dem heutigen Namen ?Elektrogenossenschaft St. Leonhard ? Gomion Gen.m.b.H.? beizureten. Bereits damals wurde aus den Reihen der Gründungsmitglieder Josef Gögele vom Murhof als Obmann gewählt. Erster Obmannstellvertreter war Hermann Eschgfäller vom Unterpichlhof, zu weiteren drei Vorstandsmitgliedern wurden Josef Gufler vom Neulandhof und die Brüder Franz und Johann Pichler ernannt. Als Aufsichtsräte wurden Franz Alber vom Gasthof Alpenrose (Vorsitzender), Josef Gufler Oberstein und Franz Kofler vom Schramerhof (effektive Aufsichtsräte), sowie Georg Marth vom Schildhof und Pixner Leonhard vom Wiesgut (Ersatzräte) gewählt. Bei der 2. Vollversammlung am 10. August 1973 konnte die Elektrogenosssenschaft notariell gegründet werden.





Neubau der Mittelspannungsleitungen und des Kraftwerkes Langwies.

Erstes Anliegen war die Planung der Mittelspannungsleitung und den zugehörigen Elektrokabinen. Einen wichtigen Schritt wagten die Mitglieder bei der 5. Vollversammlung am 1. Dezember 1874, wo die Mehrheit den Erwerb des alten Langwieser Elektrowerks samt Verteilerlizenz beschloss, um nach der Fertigstellung der Mittelspannungsleitung Strom ankaufen und verteilen zu können.
Zwischen 1975 und 1979 traten der Genossenschaft auch Mitglieder aus den umliegenden Fraktionen Hinteregg, Christl, Breiteben, Glaiten und Schlattach bei. Diese Stromabnehmer hatten vorher großteils eigene, jedoch veraltete und auch zu schwache Kleinkraftwerke.
Mit dem Bau und der anschließenden Inbetriebnahme der Mittelspannungsleitung von St. Leonhard nach Schramach konnte die Stromversorgung 1976 erstmals entscheidend verbessert werden. Die Stromlieferung besorgte das Landesamt für Stromversorgung.
In den Jahren 1978 und 1979 ging man daran, in Eigenregie die gesamten Niederspannungsfreileitungen in Gomion, Glaiten und Schlattach gründlich zu erneuern. Im angeschlossenen Versorgungsgebiet in der Gemeinde St. Martin wurden die Stromnetze auch in dieser Zeit mit Landesmitteln und unter der tatkräftigen Führung des damaligen Vizebürgermeisters der Gemeinde St. Martin, Herrn Alois Gufler/Schnittler gebaut.
Nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen wagten die tatkräftigen Vorstandsmitglieder 1978 einen weiteren, entscheidenden Schritt nach vorne: Beim Wasserbauamt der Autonomen Provinz Bozen ersuchte man um die Konzession der Wasserableitung vom Saldernbach und bei der Vollversammlung vom 18. März 1982 wurde beschlossen, ein neues Wasserkraftwerk in Langwies zu bauen. Ing. Ernst Troyer wurde mit der Projektierung beauftragt. Die Finanzierung des Werkes, das ein neues Krafthaus mit zwei Maschinensätzen, eine 1 km lange Druckleitung sowie eine unterirdische Mittelspannungsleitung nach Schramach vorsah, wurde über ein Darlehen bei der Raiffeisenkasse Passeier sichergestellt, wobei die einzelnen Mitglieder als Bürgen unterschrieben. Die Arbeiten wurden innerhalb kürzester Zeit in Eigenregie durchgeführt und am 20. Juli 1983 konnten alle Abnehmer wieder mit eigenem Strom versorgt werden. Nachdem im Jahr darauf der zweite Maschinensatz in Betrieb ging, wurde das ersehnte Ziel einer sicheren Stromversorgung und einer völligen Eigenständigkeit erreicht.
Das Vertrauen der Mitglieder hat sich gelohnt: seit 1986 erhalten sie eine bestimmte Menge verbilligten Strom und der Schuldenberg von rund 400 Millionen Lire konnte trotzdem in kürzester Zeit abgebaut werden,
Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde die Genossenschaft 1986 im Zuge einer Statutenänderung in einen Dienstleistungsbetrieb umgewandelt, da nunmehr die Produktion und Verteilung von elektrischer Energie als Hauptzweck im Vordergrund standen.

Trotz der aufgezeigten Vorzüge ließ die Produktionsstatistik immer deutlicher eine Schwachstelle erkennen. Im Zeitraum vor der Schneeschmelze sowie bei Trockenheit im Sommer konnte die Stromversorgung die stetig steigenden Tagesspitzen nicht mehr abdecken.
Im Jänner 1986 wurde vom E-Werk der Gemeinde Moos eine Verbindungsstromleitung von Stuls nach Schramach hergestellt, somit konnte die Stromversorgung auch im Hinterpasseier einigermaßen gesichert werden.
Zur zeitgemäßen Bewältigung der Buchhaltung und Stromverrechnung wurde im Jahre 1989 eine EDV-Anlage angekauft. Um eine optimale Steuerung der Kraftwerkanlagen und Übergabekabinen sowie eine wesentliche Arbeitserleichterung zu erreichen, wurde 1992 durch die erfahrene Firma ?Turbinenbau Troyer? eine komplette Steuer- und Überwachungsanlage eingebaut.




Bau des Pumpspeicherkraftwerkes Gomion.

Da von Seiten der Gemeindeverwaltung Anfang der 90-er Jahre das Bauprojekt einer Trink- und Löschwasserleitung von den Schlattacher Mahdern nach Gomion vorlag, nutzte der Vorstand mit dem Obmann Josef Gögele an der Spitze die Gunst der Stunde und ließ von Ing. Ernst Troyer eine Studie zur Energienutzung des Raffein- und Übelseebaches durch ein Pumpspeicherwerk erstellen. Die Trink- und Löschwasserleitung und die Kraftwerksdruckleitung sollten möglichst die gleiche Trassenführung haben. Nach eingehender hydrogeologischer Untersuchung konnte bereits im Oktober 1992 die Wasserableitungskonzession aus den genannten Bächen erhalten werden.
Nachdem alle Genehmigungsverfahren durchgestanden waren, ging es im Februar 1993 eiligst an die Arbeit, um mit dem Bau der Trinkwasserleitung der Gemeinde wettzuhalten. Die in Eigenregie vergebenen Arbeiten zur Verlegung der 3 km langen Druckleitung, der 1,2 km langen Zuflussleitung, sowie der Bau des 1400 qm ? Speichers samt Fassungen, das Auffangbecken und das darauf stehende Krafthaus wurden bis Ende 1993 großteils fertiggestellt. Dieser Zeitplan konnte nur Dank des ausgezeichneten Arbeitseinsatzes aller vorwiegend ortsansässigen Firmen und der eigenen Mitarbeiter bewältigt werden, Mitte März 1994 montierte die Firma ?Turbinenbau Troyer? die komplette Hochdruck-Peltonturbine samt Elektroanlagen.
Dank der ersehnten Inbetriebnahme des ENEL-Umspannwerkes in St. Leonhard konnte das neue Spitzenkraftwerk im Oktober 1994 mit der Produktion beginnen. Im Jahr darauf vervollständigte man diese umfangreiche technische Anlage mit dem Einbau der Hochdruckpumpe, durch deren Betrieb zusätzlich wertvolle Spitzenenergie gespeichert bzw. erzeugt werden kann. Im Jahre 1996 beschloss die Vollversammlung, das Kraftwerk Langwies um einen Lager- bzw. Werkraum zu erweitern.


Zukünftige Vorhaben und kurzer Ausblick

Die Zukunftspläne sehen vor, das bestehende Stromverteilernetz großteils zu erneuen bzw. zu verstärken, indem möglichst viele Leitungen unterirdisch verlegt werden.
Leider herrscht derzeit (1998) auf nationaler und gesamteuropäischer Ebene im Stromsektor eine große Unsicherheit, denn wir stehen vor einer völligen Freistellung des Strommarktes. Daher ist es unklar, wie sich die Strompreise entwickeln werden und wie sich Kleinerzeuger in diesem freien Markt behaupten können. Inwieweit Gas- und Dampfturbinenanlage die Wasserkraft als sauberste und erneuerbare Energie zur Stromerzeugung verdrängen können, wird sich zeigen.
Der Mitgliederstand ist von 26 im Jahre 1973 auf 150 im Jahre 2000 angestiegen.