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Lasankenwerk, Lüsen

Das Kraftwerk am Lasankenbach
Das Kraftwerk am Lasankenbaches ist das Ergebnis jahrhundertelanger Nutzung der Wasserkraft des Lasankenbaches.
Durch mehrere Studien wurde der geeignetste Standort ausgesucht und 1996 mit dem Bau begonnen.
1997 konnte das Kraftwerk mit einer Fallhöhe von 473,95 m in Betrieb genommen werden.

Der Erlös des Kraftwerkes dient zur Finanzierung von sozialen Einrichtungen wie Kindergarten, Altersheim, usw. Aus diesem Grund wurde eine relativ lange Amortisierungsdauer gewählt.


Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Baudaten:
      Baubeginn: 20-08-1996
      Inbetriebnahme: 14-04-1997
      AuftraggeberIn: Gemeinde Lüsen
Panorama








Anfahrt


Wegbeschreibung


Technik



Baubeginn: 20.08.1996
Inbetriebnahme: 14.04.1997
Baukosten: 3.300.000 EURO
Einzugsgebiet [km2]: Lasankenbach, 19,8 km²
Wasserfassung (Seehöhe): 1536 m
Aufstellungsort Kraftwerk: 1062 m
Fallhöhe [m]: 473,95 m
Typ: Laufkraftwerk
Turbinen:
Type, Baujahr: Zwei Peltonturbinen, 2-düsig, 1996, hydraulische Klappenöffnung (Bypass)
Drehzahl: 1000 U/min;
Leistung: 1120 KW;
Wassermenge : 297 lt/s (mittel), maximal 500 lt/s
Restwasser: von Dezember bis März 75 lt/s, von April bis November 30 % des natürlichen Zuflusses
Generator:
Art: 2 Drehstromsynchrongeneratoren (luftgekühlt), Type: Hitzinger
Leistung: 2x1400 kVA;
Spannung: 690 V;
Frequenz: 50 Hz;
Drehzahl: 1000 U/min;
cos phi: 0,8
mittlere Leistung: 1381,63 kW
Transformator:
Scheinleistung: 2x1600 kVA;
Übersetzung: 0.69/20 kV;
Zusätzlicher Transformator für den Kraftwerkseigenbedarf (Nennleistung 50 kVA, Übersetzung 20/0.4 kV)
Betriebsart: Parallelbetrieb
Mittlere Jahreserzeugung: 9.500.000 kWh
Wassermengen: 9,5 Mio. m³ im Regeljahr







Geschichte

Zur Eröffnung des Werkes wurde eine Festschrift herausgegeben, in der näher auf die Entwicklung der Stromversorgung von Lüsen und der Baugeschichte des Lasankenwerkes eingegangen wird:
"Seit vielen Generationen hat die Bevölkerung Lüsens die Wasserkraft des Lasankenbaches und seiner Nebenbäche als Energiequelle genutzt. Bis in die fünfziger Jahre standen noch eine stattliche Anzahl wasserbetriebener Sägewerke, Bauernmühlen und einer Hammerschmiede in harmonischem Einklang mit der Natur und der Umwelt den Bachläufen entlang und dienten der Verarbeitung von Holz und Getreide. Inzwischen ist dieses, meiner Generation noch vertraute Bild verschwunden und mit ihm die letzten Zeugen einer Jahrhunderte währenden Zeitepoche, die fast ausschließlich auf Selbstversorgung ausgerichtet war.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann eine neue Zeit: Altgewohnte Traditionen und Wirtschaftsformen wurden über Bord geworfen, die Technik begann in allen Bereichen ihren Siegeslauf. Auch Lüsen versuchte aus seiner Isolation auszubrechen, um den Anschluss an die neue Wirtschaftsentwicklung nicht zu versäumen. Primäre Voraussetzung dafür war die Beschaffung von Elektroenergie. Außer einem kleinen Gleichstromwerk im "Mairhofer Loch", welches das Dorf und die nähere Umgebung mit Licht versorgte, war Lüsen ohne Strom. Dem Gebot der Stunde folgend haben in den Jahren 1949-50 einige beherzte und weitblickende Männer den Bau einer Stromförderleitung von Natz nach Lüsen vorangetrieben. Die Bauarbeiten wurden vom Städtischen Elektrizitätswerk Brixen durchgeführt, welches anfänglich auch die Stromverteilung organisierte. Die Finanzierung erfolgte durch Eigenleistung und außerordentliche Holzschlägerungen in den Fraktionswäldern und wurde von der öffentlichen Hand nicht unterstützt. Die von den Fraktionen und Privaten erbauten Verteileranlagen wurden im Jahr 1956 von der neugegründeten E-Werk-Genossenschaft Lüsen ohne Ablöse übernommen und als Verteilerleitung für das neue E-Werk im Kaserbach genutzt.
Die E-Werk-Genossenschaft war jedoch nicht imstande, das weit verzweigte Verteilernetz or-dentlich instand zu halten, sodass die Stromversorgung, vor allem in den Außenfraktionen, immer mangelhafter wurde. Dieser Umstand hat die Gemeindeverwaltung veranlasst, im Jahre 1972 ein Maximalprojekt zur Verbesserung der Stromversorgung im Gemeindegebiet ausarbeiten zu lassen. Von 1974-1987 hat die Gemeinde in fünf Baulosen sämtliche Stromverteileranlagen neu gebaut bzw. umgerüstet. Die E-Werk Genossenschaft Lüsen als Inhaber der Verteilerkonzession betrieb die Anlagen der Gemeinde und bezahlte dafür einen jährlichen Pachtschilling. Der Bau einer leistungsfähigen 20 kV-Leitung von Natz nach Lüsen hat zudem die Voraussetzung geschaffen, die Wasserkraft des Lasankenbaches zur Energiegewinnung zu nutzen und den erzeugten Strom an den Großverteiler ENEL zu verkaufen.
Durch den Bau der Großableitung für die Beregnungsgenossenschaft "Natz und Umgebung" im Jahre 1956 für eine Fläche von mehr als 800 ha hat der Lasankenbach einen empfindlichen Ader-lass erlitten. Dadurch wurde eine wirtschaftliche Nutzung des Unterlaufes zur Energieerzeugung stark beeinträchtigt bzw. in Frage gestellt. Deshalb hat die Gemeinde bereits 1979 Herrn Dr. Ing. Gotthard Ferstl beauftragt, eine Studie über die Wassernutzung im Oberlauf des Lasankenbaches zur Energiegewinnung auszuarbeiten. Das Ergebnis dieser Studie hat den praktischen Vorstellungen der Gemeindeverwaltung jedoch nicht entsprochen. Zwei Jahre später wurden der erfahrene Direktor des städtischen E-Werkes Bruneck, Herr Dr. Ing. Peter Castlunger, und Herr Ing. Anton Lageder beauftragt, eine weitere Studie auszuarbeiten. Diese Studie sah am Lasankenbach mehrere Laufkraftwerke vor, von denen der Teilabschnitt von St. Nikolaus bis zum Fumoarbach (Maurer-bergbach) die wirtschaftlich günstigste Lösung darstellte.
Nach jahrelangen Wassermessungen und einer zwischenzeitlichen Studie der Siemens AG Österreich Abt. Bautechnik Linz, die keine neuen Erkenntnisse brachte, wurde 1989 von Herrn Ing. Castlunger das erste Einreicheprojekt ausgearbeitet, welches die Eintragung der Druckrohrleitung und die Ausweisung einer Zone für öffentliche Bauten vorsah. Das Amt für Raumordnung verlangte daraufhin eine ordentliche Umweltverträglichkeitsprüfung, welche von der Bozner Firma Geoconsulting erstellt wurde. Dieser Prüfbericht sah zusätzlich zur relativ hohen Winterrestwassermenge von 3,5 Liter/s pro km² noch die gesamte Schüttung des Maurerbergbaches als Restwasser vor.
Aufgrund dieser Vorschrift kam die Gemeindeverwaltung in Absprache mit dem Leiter des Amtes für Gewässernutzung, Herrn Dr. Oskar Misfatto, zum Entschluss, das Projekt und den Bau-leitplan nochmals zu überarbeiten und die Wasserfassung ca. 1200 m taleinwärts auf den "Stadler Boden" zu verlegen. Diese Änderungen beanspruchten zwar Zeit, verbesserten durch die Erhöhung des Wasserdruckes jedoch entschieden die Leistungskraft des Werkes, trotz insgesamt geringerer Wassermenge.
Nach drei Bauleitplanänderungen, drei Varianteprojekten, der Behandlung von mehreren Rekursen und zahlreichen Interventionen und Vorsprachen bei den zuständigen Ämtern wurde am 27. 05. 1994 schließlich die Wasserkonzession erlassen. Damit war ein wichtiges Kapitel abgeschlossen und die Grundlage für die Ausarbeitung des Ausführungsprojektes geschaffen. Leider konnte Herr Ing. Castlunger aus Termingründen sein geistiges Werk nicht vollenden, sodass mit seinem Einverständnis die Firma EUT des Herrn Dr. Ing. Roberto Carminati und Herrn Dr. Ing. Karl Michaeler aus Brixen mit dieser Aufgabe betraut wurden, welche ihren Auftrag technisch und verwaltungsmäßig einwandfrei zur besten Zufriedenheit der Gemeindeverwaltung ausgeführt hat.
Nach der endgültigen Genehmigung des Ausführungsprojektes von Seiten der zuständigen Ämter begann der wichtigste Teil, und zwar die Finanzierung des Bauvorhabens.
Die Gemeinde beantragte bei der staatlichen Depositenbank in Rom ein Darlehen von 4 Milliarden Lire mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Nachdem die Landesverwaltung für dieses Darlehen die Garantie bzw. Ausfallhaftung übernommen hatte, wurde dem Ansuchen stattgegeben. Im Sinne des Landesgesetzes 19.02.1993, Nr. 4, "... über Bestimmungen zur Nutzung regenerationsfähiger Energiequellen" wurde der Gemeinde als strukturschwaches Gebiet ein Verlustbeitrag von 30%, das sind ca. 1,9 Milliarden Lire, zugesichert. Der noch fehlende Betrag von ca. 1 Milliarde konnte mit Eigenmittel abgedeckt werden. Gleichzeitig wurde mit dem ENEL ein auf 8 Jahre befristeter Stromliefervertrag abgeschlossen um die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerkes mittelfristig zu sichern. Nachdem mit dem Grundbesitzern eine gütliche Einigung erzielt werden konnte, wurden die Arbeiten, die in 3 Baulose aufgeteilt waren, im Frühjahr 1996 ausgeschrieben. Folgende Firmen erhielten den Zuschlag:
Firma Rella Enrico & Co K.G., Gröden: Bau des Krafthauses, der Wasserfassung und der Übergabestation Natz;
Firma Pana AG, Brixen: Verlegung der Druckrohrleitung;
Firma Troyer GmbH, Sterzing: Lieferung und Montage der Maschinen und der maschinellen Anlagen.
Die Arbeiten wurden im September 1996 begonnen und wie vorgesehen im Mai 1997 abgeschlossen. Dank verantwortungsbewusster und umsichtiger Arbeitsweise war während der gesamten Bauzeit kein Unfall zu verzeichnen."





Kontakt

Gemeinde Lüsen
Dorfgasse 19
39040 Lüsen
Tel: 0472 413723
Webseite: http://
Municipio Luson
Vicolo Dorf, 19
39040 Luson
Tel: 0472 413723
Webseite: http://
Gemeinde-E-Werk Lüsen
Petschiederstraße 14
39040 Lüsen
Tel: 0472 413936
Webseite: http://
Municipio Centrale Elettrica
Via Petschied, 14
39040 Luson
Tel: 0472 413936
Webseite: http://