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Franz Klotzner - Erfinder der Bergsäge

Die Bergsäge, eine Erfindung des Tüftlers Franz Klotzner
1949 beendet Franz Klotzner die Arbeit an dem Prototyp einer speziellen portablen Säge, der so genannten „ Bergsäge “, die er eigens für den Einsatz bei der Ifingerhütte bei Schenna entwickelt hatte. Damit war es erstmals möglich, schon an Ort und Stelle aus den gefällten Baumstämmen das Holz heraus zu schneiden, das am Bau verwendet wurde. Die schwere Arbeit wurde dadurch um einiges erleichtert.
Am ersten Juli 1950 meldete Franz Klotzner das Patent für seine Erfindung an (Deutsches Patentamt München, Nr. 847 653). Im selben Jahr noch stellte Sohn Klotzner die Säge auf der Bozner Mustermesse vor. Obwohl das Interesse für seine Säge relativ groß war, beschränkten sich die Einnahmen lediglich auf die Vergabe von Lizenzrechten.
Wenige Jahre nach dem Bau wurde die Säge bei einem Brand komplett zerstört. Einer der Söhne Klotzners machte sich daran, die revolutionäre Säge nachzubauen. Rund ein halbes Jahrhundert später, im Jahre 2004, wurde die Bergsäge von der Firma Resch auf der Bozner Messe präsentiert.
Nach dem Tod des Erfinders (1970) begann die amerikanische Firma Wood-Mizer mit der Massenherstellung einer moderneren Säge, die der von Klotzner sehr ähnlich war. Im Jahre 2004 hatte die Firma bereits 31.000 Exemplare davon verkauft. Mittlerweile stellen an die 15 verschiedene Betriebe weltweit Berg- oder Wandersägen her: Der Geldsegen für die Familie Klotzner ist jedoch ausgeblieben, da das Patent bereits einige Jahre nach dem Tod des Erfinders abgelaufen war.
Franz Klotzners Interessen beschränkten sich nicht nur auf Technik, sondern reichten von der Landwirtschaft bis hin zur Geologie, zum Strassen- und Gebäudebau: Bereits 1908 installierte er auf seinen beiden Höfen in Schenna elektrischen Strom. Als einer der ersten Südtiroler errichtete Klotzner 1925 eine Gülleanlage mit Kolbenpumpe, sowie eine sanitäre Anlage in Küche, Bad und Waschküche. Zur Verbesserung der Bewässerung konstruierte er zahlreiche Wasserspeicher (Reasen).
1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, setzte sich Franz Klotzner für die Wiedererrichtung des vermurten Schenner Waals von der Masulschlicht bis zum Naiftal ein. Mit Bergbaugeräten vom
nahen Bergwerk in Masul und dank des Einsatzes von Sprengststoff wurde der begehbare Wasserstollen errichtet.
(Texte u. Recherche: Felix Tutzer, Caroline Lutteri)




Aktueller Zustand:
      nicht mehr vorhanden
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1948
      Betriebsende: 00-00-1950
      AuftraggeberIn: Franz Klotzner
      Erbauer/Konstrukteur: Franz Klotzner
Panorama

Ursprünglicher Standtort der Bergsäge war der Loth-Hof in St. Georgen bei Schenna. Schenna ist auch der Geburtsort des Bergsäge-Erfinders Klotzner.
Das Gemeindegebiet Schenna erstreckt sich von der Stadtgrenze Merans bis zu den Gipfeln der Sarntaler Alpen. In den sechs Ortsteilen Verdins, St.Georgen, Schennaberg, Videgg und Unter- und Obertall leben rund 2.700 Einwohner.
Schenna bietet als einer der bedeutendsten Orte Südtirols zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie u.a. Schloss Schenna, die Gärten von Trautmannsdorf (ausgezeichnet als „die schönsten Gärten Italiens 2005“), die neugotische Pfarrkirche und das Mausoleum, das für Erzherzog Johann von Österreich und dessen Familie erbaut worden ist.
Der um 1530 erbaute und von Klotzner 1907 übernommene Loth-Hof liegt auf 685 m Meereshöhe. Alle ursprünglichen Bauelemente sind heute noch erhalten, darunter auch die im 18. Jh entstandenen Fassadenbilder von vier Heiligen und die historischen Räumlichkeiten in Gewölbebauweise. In unmittelbarer Nähe des Hofes sind noch heute vier der ursprünglichen Bewässerungsanlagen erhalten, die nach wie vor in Betrieb sind. Im Jahr 1981 wurde der Loth-Hof unter Denkmalschutz gestellt.






Anfahrt
http://www.schenna.com/cms-htdocs/suedtirol_urlaub_anreise_auto_suedtirol_schenna.html?men_id=94&menu=94#

Wegbeschreibung


Technik

Die Bergsäge zeichnete sich besonders dadurch aus, dass die Säge selbst über das Holz geführt und nicht wie ursprünglich der Baumstamm über die fixierte Säge geschoben wurde. Die Säge bestand aus leichten Einzelbauteilen, wog insgesamt 200 kg und konnte daher von wenigen Personen oder Zugtieren an Ort und Stelle gebracht werden. Der Prototyp aus dem Jahre 1949 wurde von einem 5 PS Condor-Motor angetrieben, oder aber auch mit Elektro-Motor. Die Bergsäge schnitt jede Länge, Breite und Stärke von Holz und verbrauchte dabei lediglich 4 bis 5 Liter Petrolium pro m³.

Die 1950 auf der Messe in Bozen verteilte Broschüre beschrieb die Holzsäge folgendermaßen: „[...] sie ist unentbehrlich im weglosen Gebirge. Rentabel ist sie jedoch überall, wenn sie fachgemäß bedient wird. Durch den sofortigen Schnitt frisch gefällten Holzes bekommt man eine bessere Qualität, reine helle Farbe, keine Sonnenrisse und daher auch keine Unratspalten.“

Das Sägemodell wurde im Laufe der Jahre von diversen Firmen weiterentwickelt, verbessert und für den Verkauf optimiert (u.a. von der Firma Serra, Wood-Mizer und Resch). 2004 stellte die Firma Resch die älteste noch existierende Bergssäge auf der Mustermesse in Bozen aus. Sie ist in den 1960er-Jahren nachgebaut worden und unterscheidet sich von der Originalsäge dadurch, dass sie mit einem Metallrahmen versehen wurde .









Geschichte

Franz Klotzner wurde im Jahre 1886 in Schenna am Rothalerhof geboren und wuchs beim Schlosswirt in Schenna auf, den sein Vater 1885 gekauft hatte. Er besuchte die Volksschule in Schenna und anschließend die Landwirtschaftsschule in St. Michael an der Etsch. 1907 übernahm er den Loth- und den Möselhof in Schenna, die er ein Jahr später bereits mit einem Stromanschluss austattete. Zusammen mit seiner in Deutschland geborenen Frau Else Klotzner geb. Geiger bewirtschaftete er die Höfe, die alsbald als das schönste und ansehnlichste Gehöft des Burggrafenamtes galten.
Franz Klotzner hatte sechs Kinder; davon vier Söhne und zwei Töchter. Er baute die Lothenstrasse“ (heutige Pichlerstrasse) vom Tannerhof bis zur Villa Ifinger aus. 1914 wurde er zum Kriegsdienst in Galizien eingezogen. Er geriet in russische Gefangenschaft, konnte allerdings über Afghanistan und den Suezkanal fliehen und im Februar 1920 wieder nach Hause zurückkehren. Als einer der ersten Südtiroler errichtete Franz Klotzner 1925 eine Gülleanlage für seine Höfe, 1926 einen Silo für Grünfutter und 1927 mehrere größere Reasen (Wasserspeicher) zur Bewässerung.

Bei schwierigen Aufgaben entwickelte er innovative, fortschrittliche technische Lösungen (Bau einer Spritzwasseranlage, Mühle mit Turbinenanlage ...). 1945 setzte sich Klotzner für die Wiederherstellung des während des Weltkrieges verschütteten Schenner-Waals ein. Alsbald wurde ein begehbarer Wasserstollen durchs Gestein gelegt. 1948-1950 entwickelte er seine wichtigste Erfindung, die vielbeachtete Bergsäge, die sein Sohn Franz auf der Messe in Bozen dem Publikum präsentierte.
Nach einem Brand am Lothhof wenige Jahre später wurde die Säge ein Raub der Flammen. Der Erfinder verstarb 1970.




Kontakt

Dr.Ing. Friedrich Klotzner
Goyenweg 3
39017 Schenna
Tel: +39 0473/234322
Webseite: http://


Meilensteine

00-00-1950 - Fertigstellung der Bergsäge
Entwicklung von 1948-1950

00-00-1950 - Patent
Anmeldung als Patent beim Deutschen Patentamt München, Nr. 847 653

00-00-1950 - Ausstellung
Ausstellung auf der Bozner Mustermesse

Franz Klotzner
aktueller Zustand: die erste Bergsäge wurde nach einem Brand am Lothhof komplett zerstört. Aus den 60er Jahren existiert heute noch ein Exemplar der Bergsäge, das sich in Besitz der Firma Resch befindet. Es teilen sich die Meinungen darüber, ob diese Säge von einem der Söhne Klotzners oder von Resch persönlich gebaut wurde. für Publikum zugänglich: die Säge aus den 60er Jahren wurde 2004 von der Firma Resch auf der Bozner Messe ausgestellt. Weiterführende Informationen: Resch, Blumau Tel. +39 0471353137



Fotogalerie

imgaMfwMf.jpgFranz Klotzner
Der Schennaner Erfinder Franz Klotzner entwickelte die sogenannte Bergsäge
AutorIn/Copyright:Klotzner, Schenna
imgm4oVxM.jpgLa \\\\\\\"Sega della montagna\\\\\\\"
Die Säge im Einsatz bei der ?Ifinger Hütte? im Jahre 1950.
AutorIn/Copyright:Klotzner, Schenna
img8b6ZBa.jpgAlmhütte in der Nähe der Ifinger-Hütte
Um sich den Bau dieser Almhütte zu erleichtern, entwickelte Franz Klotzner die innovative Bersäge.
AutorIn/Copyright:Klotzner, Schenna
imgqpYRZC.jpgLoth-Hof
Der Lothhof wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt und gilt noch heute als einer der schönsten Höfe des Burggrafenamtes.
AutorIn/Copyright:Klotzer, Schenna
imgySg2qd.jpgLothhof inmitten der Apfel-Wiesen

AutorIn/Copyright:Klotzner, Schenna
imgFU36EJ.jpgMobile Blockbandsäge der Firma Resch
Im Herbst 1954 begann Johann Resch mit der Entwicklung einer Blockbandsäge. Am 14.Februar 1955 konnte er den ersten Probeschnitt machen. Seitdem wurde die Säge durch vielfache Erprobung weiterentwickelt und dem heutigen Stand der Technik angepasst.
Nach einer Aussage von Franz Klotzner wurden bis 2004 von der Firma Resch 180 Bergsägen gebaut und verkauft.
AutorIn/Copyright:Resch Maschinenbau Blumau
imgK7vEZV.jpgMobile Blockbandsäge der Firma Resch
Die Maschine im Querschnitt
AutorIn/Copyright:Resch Maschinenbau Blumau
img8zVgMr.jpgWood-Mizer, mobile Säge
Mit dieser Säge können Stämme von 70cm Breite und 5,4 m Länge geschnitten werden. Bei Verwendung zusätzlicher Bettsegmente kann die Länge der Holzstämme praktisch unbegrenzt sein. Die Produktionswerke dieser Maschinen befinden sich in Amerika und Polen.
AutorIn/Copyright:Wood-Mizer
imgmIuhWm.jpgWood-Mizer, mobile Säge
Der Sägekopfvorschub kann mit einer Handkurbel gelöst werden. Die selbe Kurbel dient zur Höhenverstellung des Kopfes.
AutorIn/Copyright:Wood-Mizer
imglxF5Ev.jpgSerra, Blockbandsäge
Sie wird im süddeutschen Alpenvorland, in Rimsting produziert.
Serra entwickelt mobile Sägewerke seit 1987 und zählt zu den führenden Betrieben weltweit in diesem Sektor.
AutorIn/Copyright:Serra
imgqTl4NB.jpgArtikel aus den Dolomiten vom 24/25.04.1993
Pioniere aus Südtirol machen weltweit von sich reden.
imgJHigCQ.jpgWerbeprospekt aus dem Jahre 1950
Auf der Bozner Mustermesse wurde die Bergsäge von Ing.Klotzner mittels eines Werbeprospekts promotet. Als absolute Messeneuheit hat sie bereits im September 1950 für Furore gesorgt.
AutorIn/Copyright:Klotzner


Literatur

Burggräfler Rundschau

Erscheinungdatum: 19-02-2005
Dolomiten
Südtiroler Tageszeitung
Verlag: Athesia
Erscheinungdatum: 04-11-1954
Flugblatt der Bergsäge
Das Flugblatt, welches 1950 auf der Messe Bozen verteilt wurde.
Erscheinungdatum: 01-07-1950


Links

Wood-Mizer
Eine Firma, die eine modernere Variante der Bergsäge herstellt
Serra
Eine Firma, die eine modernere Variante der Bergsäge herstellt
Resch
Schenna
Viele Infos rund um die Gemeinde Schenna