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Lancia-Werke, Bozen, 1935
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In den Jahren 1935 und 1936 wurde in Bozen in der „historischen Industriezone“ auf sanften Druck der Regierung hin ein Zweigwerk der Turiner Automobil- und Lastkraftwagenfabrik LANCIA & Co errichtet. Innerhalb von wenigen Jahren wurde es innerhalb der Industriezone zum Industriebetrieb mit der größten Beschäftigungszahl und damit auch zu dem Betrieb mit der größten sozialgeschichtlichen Relevanz für die Stadt Bozen. Heute wird das Betriebsareal der ehemaligen Lancia von der Firma IVECO genutzt.
Baugeschichte: Das heutige Firmenareal, das eine Fläche von ca. 48.700 qm einnimmt, ist in zwei Bauphasen entstanden.
1. Bauphase: Gießerei und Bürotrakt
Auf dem der Lancia zugewiesenen Areal wird zunächst 1935 unter der Leitung des Ingenieurs Alberto Giachetti auf 8560 qm ein riesiger Hallenbau in Stahlbetonbauweise aufgestellt, dem vier filigran verstrebte Dachkonstruktionen aus Metall mit erhöhten Mittelteil aufgesetzt wurden. Nach außen hin entsteht so eine Aneinanderreihung von vier Bauteilen, die an die Kathedralbauten mit Hauptschiff und abgesetzten Seitenschiffen erinnern. Dieser natürlich durchleuchtete Hallenbau, der im Juni 1936 fertig gestellt wird, beherbergt eine Gießerei für Gusseisen und Aluminium. Der Gießerei wird zur Straßenseite hin im selben Jahr der „Bürotrakt“, ein lang gezogener eingeschossiger Bau mit Kellergeschoß vorgestellt. In diesem in seiner Strenge dem Architekturgedanken der Rationalisten entsprechenden Bau befanden sich im Kellergeschoss ein Magazin für Maschinen und Geräte sowie die Umkleideräume der Arbeiter, im Erdgeschoss die Direktionsräume und Büros für Techniker, Verwaltungspersonal und ein Arbeitsinspektorat, ein Archiv und ein Arztzimmer. Das erste Obergeschoss beherbergte eine große Werkstatt für den Bau von Modellen und Gussformen, die in der Gießerei benötigt wurden, und eine Maschinenwartungsstelle. Ein relativ einfacher Eingang an der damaligen Luigi Razza - Straße (heutige Voltastraße) durchbrach mittig das Bürogebäude. Auf dem Flachdach über dem Eingang war die Firmenbezeichnung „Lancia & Co“ auf einem einfachen erhöhten Fassadenteil angebracht. Über einen kleinen quadratischen Aufbau am Flachdach konnte das Dach betreten werden.
2. Bauphase: Erweiterungen durch das Architektenbüro Gibelli:
Eine zweite Bauphase gibt es in den Jahren 1939 - 41, in denen die bebaute Fläche sich vervierfacht. Beauftragt mit der Erweiterung, die wegen dem Beschluss der Betriebsleitung in Bozen die Gesamtproduktion von Lastwagen und Omnibussen aufzunehmen notwendig war, wird ein Turiner Architekt namens Gibelli. In dieser Bauphase wird die Eingangssituation komplett geändert. Es entstehen das heute noch erhaltene Eingangsportal an der Hauptseite sowie ein Lieferanteneingang an der Nordseite. Der Haupteingang zeigt sich nicht mehr bescheiden wie der der ersten Bauphase, sondern es ist eine deutliche Monumentalisierung zu beobachten. Das Hallengebäude der Gießerei wird 1940 um zwei weitere Hallenelemente erweitert, sodass nun sechs Hallenteile mit erhöhtem Mittelschiff und jeweils zwei abgesetzten Seitenschiffen für die Gießereiarbeiten bereit stehen. Ein niederer Zubau am Ostabschluss dient der Lagerung. Nach der Vergrößerung der Gießerei werden weitere drei Werkshallen in annähernd denselben Dimensionen der Gießerei ex novo aufgestellt, die die Abteilungen Blechbearbeitung (metallurgia), Montage (montaggio) und mechanische Bearbeitung (meccanica) aufnehmen sollen. Andere kleinere Gebäude werden für verschiedene Dienste errichtet. Im Dezember 1941 sind die Vergrößerungsarbeiten fast abgeschlossen. Die Gießerei wird in siderurgia (Eisenhütte) umbenannt und hinter der Gießerei befindet sich ein schmaler lang gezogener Bau, der nun als Gießerei bezeichnet wird. Der gesamte Produktionskomplex mit den vier großen Werkhallen und den dazwischen gelegenen Dienstgebäuden wird von einstöckigen nutzbaren Umfassungsbauten umgeben. Die endgültige Inbetriebnahme der neuen Abteilungen Montage, Blechbearbeitung und Mechanik erfolgt in den Jahren 1942 und 1943.
Der Turiner Architekt Gibelli hat somit ein Projekt entworfen, nachdem dem, von Umfassungsgebäuden an den Grenzen des zugewiesenen Areals komplett umgeben, die Fabrikanlage aus vier großen und mehreren kleineren rechteckigen Komplexen besteht, und in dessen Zentrum ein Turm die horizontale Gebäudeflucht durchbricht. Die beste Übersicht über das ausgeführte Projekt gibt die hier gezeigte Fotomontage aus dem Jahr 1960 (?).
Für die Produktionshallen werden entsprechend den darin auszuführenden Tätigkeiten unterschiedliche Bauformen gewählt. Bei der hinter der Gießerei liegende metallurgia (Blechbearbeitung) übernimmt der Architekt eine ähnliche Lösung wie bei der Gießerei mit der sechsteiligen Halle mit jeweils erhöhtem Mittelteil, welche eine notwendige natürliche Beleuchtung und eine günstige Ableitung der bei der Arbeit entstehenden Wärme gewährleisten. Die Hallen für die „Montage“ und die „Mechanische Bearbeitung“ hingegen erhalten ein homogenes Aussehen durch eine großzügige Abdeckung mit Sheddächern. Alle Hallen sind in Skelettbauweise ausgeführt und weisen für die Zeit ihrer Entstehung gute bautechnische Verhältnisse (Oberleuchten, große seitliche Fensterflächen, gute Lüftungsmöglichkeiten) auf. Natürlich sind in den folgenden fast siebzig Jahren Veränderungen und Erweiterungen an der Bausubstanz (im Jahr 1983 gab es bauliche Umstrukturierungen) vorgenommen worden, die ursprüngliche Anlage ist jedoch im Großen und Ganzen bis heute erhalten geblieben.
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Aktueller Zustand: betriebstüchtig Denkmalgeschützt mit LAB Nr.: nein Baudaten: Baubeginn: 00-00-1935 Inbetriebnahme: 00-00-1935 Betriebsende: 00-00-0000 AuftraggeberIn: Vincenzo Lancia Projektant/Erfinder: Ingenieur A. Giachetti und Architekt Gibelli / Turin
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Panorama
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Anfahrt: liegt an der Voltastraße, jener Straßenachse, welche die Reschenbrücke mit dem Stadtteil Oberau verbindet; leicht erreichbar vom Zentrum Bozen, von der Autobahnausfahrt Bozen Süd und vom Zugbahnhof Bozen Messe.
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Technik
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In der Gießerei in Bozen arbeitete man nach modernen Prinzipien eines in Phasen organisierten Arbeitsablaufs, der zur Fertigung von groben gegossenen Motorteilen aber auch von feingliedrigen Getriebeteilen notwendig war. In den „neueren“ Abteilungen Blechbearbeitung, Montage und mechanische Bearbeitung wurde ebenso nach den Prinzipien eines rationellen Arbeitsablaufs gearbeitet. Im großen Produktionsgebäude der Gießerei waren die Maschinen so positioniert, dass ein zyklischer Arbeitsablauf möglich war. Der Ablauf war nach wissenschaftlichen Kriterien geplant, sodass die einzelnen Arbeitsschritte – ob mechanisch oder automatisiert – aufeinander abgestimmt waren. In einer Arbeitszone der Gießerei befanden sich drei große Schmelzöfen (genannt „cubilotti“) in denen das Gusseisen geschmolzen wurde. Die drei Öfen arbeiteten abwechselnd: während der erste in Funktion war, war der zweite Ofen in Vorbereitung und der dritte stand still. Um die richtige Mischung für die Weiterverarbeitung zu erlangen, wurden die Öfen mit Schrotteisen und Gusseisen gefüllt. Die nötige Hitze in den Öfen wurde durch Verbrennung von Kohle erreicht. Jede Ladung hatte drei Schichten, die übereinander gelegt wurden. Ganz unten wurde der Ofen mit genügend Kohle gefüllt, um die nötige Hitze für die Schmelzung zu erreichen. Eine zweite Schicht bestand aus Material, das die Schmelzung erleichterte. Die dritte Schicht bestand aus dem zu gießenden Metall. Diese drei Schichten wurden immer wieder übereinander gelegt, bis die richtige Qualität des Gusseisens erreicht wurde. Sobald die Qualität erreicht wurde, wurde das Gusseisen im unteren Teil des Ofens (im sog. „crogiolo“) gesammelt, von dort abgezapft und in der sog. „siviera“, einem feuerfesten Behälter, von zwei Arbeitern in den Bereich verbracht, wo das flüssige Metall in „Erdformen“ gegossen wurde. Der Arbeitsgang der beiden Gießer musste rasch und exakt vor sich gehen. In den Erdformen kühlte das heiße Metall dann aus und nahm die gewünschte Form an. Neben diesen drei Hauptöfen gab es noch elektrische Öfen, in denen ein spezielles Gusseisen mit hoher Resistenz bzw. Aluminium gegossen wurde. Ein wichtiger Zweig in der Gießerei war der Aluminiumguss in „Muschelformen“. Die Muschelformen bestanden aus zwei oder mehreren Metallteilen, wurden im Werk selbst produziert und wurden immer eingesetzt, wenn spezielle Formen gegossen werden mussten. Auch die elektrischen Öfen wurden mit Schrotteisen und Aluminium gemischt geladen. Das geschmolzene Metall wurde dann in Rotationsöfen flüssig gehalten und bei Bedarf in die Muschelformen gegossen. Die Muschelformen mussten erhitzt werden bevor das Metall eingegossen wurde. Nach der Abkühlung wurden die Formen geöffnet, das Produkt entnommen und in einem anderen Arbeitsbereich fein poliert. In der Abteilung „Mechanische Bearbeitung“ wurden die Rohlinge aus der Gießerei je nach Bedarf gedrechselt, fein geschliffen, ausgebessert, verzahnt, geglättet und gehärtet. Hier fand auch eine erste Kontrolle und Endabnahme statt. Die großen Teile, die aus der Gießerei in diese Abteilung kamen (Motorenkörper, Zylinderkörper usw.) wurden hier mit geeigneten Maschinen endbearbeitet. In der „Blechbearbeitung“ wurde mit zwei großen Hämmern zu 1500 und 500 kg und einer Schmiede für bis zu 150 kg schweren Teilen gearbeitet. Das zu bearbeitende Metall wurde erwärmt und dann nach Bedarf geformt. In der Abteilung „Montage“ arbeitete man in kleinen Arbeitsschritten und beförderte die Teile auf Wagen von einem Arbeiter zum nächsten. Die Montage des Motors erforderte die meisten Arbeitsschritte. In einem eigenen Saal wurde der Motor dann getestet. In der Unterabteilung „Fahrzeugmontage“ wurden Brems- und Elektroanlage, das Differenzial, die Achsen, der Motor, die Gangschaltung sowie Kühler und Reifen auf das Fahrgestell montiert. Nach einer Fahrprobe mit improvisiertem Fahrersitz wurde das Fahrzeug in die Karosserie Viberti bzw. andere Karosseriewerkstätten verbracht um dort mit den Karosserieteilen versehen zu werden. Die heutige IVECO konzentriert sich aufgrund ihrer Tradition vor allem auf Fahrzeuge mit Vierradantrieb (Fahrzeuge für das Verteidigungswesen, Zivilschutz, Brandschutz) und auf die Verarbeitung und Montage von mechanischen Bestandteilen (Motoren, Wechselgetriebe, Untersetzungsgetriebe) für die eigenen Fahrzeuge und andere Produktionsstätten der IVECO.
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Geschichte
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Das Turiner Großunternehmen, 1903 durch den bekannten Rennfahrer und Techniker Vincenzo Lancia gegründet, war in den 1930er Jahren neben dem Koloss FIAT bereits der zweitwichtigste italienische Automobilhersteller. In diesen Jahren erkannte das Stammwerk in Turin die Notwendigkeit einer neuen Niederlassung. Nach den damaligen faschistischen Bestimmungen durften neue Industriekomplexe nur mit staatlicher Genehmigung gebaut werden und so wurde Turin indirekt dazu gezwungen eine neue Gießerei in Bozen anzusiedeln. Ausschlaggebend für die Firma aus Turin das Risiko einer derartigen Entfernung vom Stammwerk auf sich zu nehmen, waren dabei wohl die von der Regierung erlassenen Begünstigungen für den Transport. (Es gab eine Eisenbahnfrachtfreifahrt für 130 Km und andere Begünstigungen zum An- und Abtransport von Rohstoffen und Fertigwaren!) Zunächst wurden in Bozen eine Gießerei und ein Bürotrakt an der Voltastraße gebaut und das neue Zweigwerk wurde damit beauftragt Guss- und Ersatzteile für die Automobilherstellung in Turin herzustellen. So wurden in den Anfangjahren in Bozen Fertigteile für 35 Automobile gegossen und täglich mit Eisenbahnfrachten bzw. mit Lastwagen nach Turin gebracht. Mit den Jahren beschloss die Betriebsleitung wegen der hohen Transportkosten, angesichts der 420 km Entfernung zum Stammwerk, in Bozen einen kompletten und damit weniger stark von Transporten abhängigen Produktionszyklus aufzubauen. In Turin sollten weiterhin Personenwagen hergestellt werden, während in Bozen nunmehr die Gesamtproduktion von Lastwagen für den zivilen und militärischen Gebrauch und von Omnibussen erfolgen sollte. Ab 1939 wurde der Betrieb maßgeblich vergrößert. 1942 verließ der erste komplette Militärlastwagen „3RO“ das Werk. Die Belegschaft wuchs rasch an, aus den 400 Arbeitern der Gießerei wurden 2.000 im Jahre 1942. Zum Teil kamen ganze Arbeitsgruppen mit ihren Chefs von Turin nach Bozen. Die Bediensteten unterstanden dem Kollektivvertrag der Metallarbeiter, der von 1937 bis Kriegsende in Kraft blieb. Die Arbeitszeit betrug durchschnittlich 44 Stunden pro Woche. Die Bezahlung unterschied sich nach Rang (gewöhnlicher Arbeiter, Facharbeiter, Gruppenleiter, Vorarbeiter und Abteilungsleiter). Zum Grundlohn kam der Akkordlohn hinzu. Da die Arbeit sehr gefährlich war, besonders in der Gießerei, und es häufig zu Arbeitsunfällen kam, war stets eine Krankenstube in Betrieb mit Turnusarzt und zwei Krankenpflegern. Die Arbeiter unterschieden sich durch Tagesarbeiter und Schichtarbeiter. Mit dem Heranwachsen der Fabrik wurden auch eigene Mensen angelegt, zwei für die Arbeiter und eine für die Angestellten und die Direktion. Angesichts der enormen Schwierigkeiten, die sich bei der Anwerbung von geeignetem Personal im Verlauf der Jahre ergab, entschloss sich das Unternehmen 1941, eine betriebsinterne Berufsschule mit dem Namen „Vincenzo Lancia“ zu gründen, in der jährlich bis zu 200 Lehrlinge in theoretischem und praktischem Unterricht ausgebildet und an das Unternehmen gebunden wurden. Ähnlich wie andere Betriebe der Industriezone musste die Lancia versuchen, einmal angeworbene Belegschaften an sich und an die Stadt zu binden. Deshalb gab es in der Firma sehr viele Sport- und Freizeitangebote. Diese Aktivitäten sollten das Zugehörigkeitsgefühl stärken und ein Abwandern vom Betrieb vermeiden. In die Zeit der Umgestaltung der Produktion im Jahr 1939 fällt die Zusammenarbeit mit der nahe gelegenen Karosseriewerkstatt „Officine Viberti“, in der die damals noch aus Holz bestehenden Karosserieaufbauten, Ladeflächen und Anhänger montiert wurden. Mit dem Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion von Lastwagen für die italienische Kriegswirtschaft immer wichtiger. Das Heer wurde zum wichtigsten Abnehmer für die Bozner Lancia. Besonders der Lastwagen „3RO“ mit einem Dieselmotor mit 5 Zylindern und 93 PS, der eine Höchstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern erreichen konnte, wurde an allen Fronten zum gefragten Modell. Durchschnittlich verließen 6 bis maximal 15 neue Kriegslastwagen täglich den Bozner Industriebetrieb. Außerdem begann man während des Krieges mit der Produktion des gepanzerten Fahrzeugs „Lince“. Große Veränderungen für Bozen gab es nach den starken Bombardierungen des Lancia Stammsitzes in Turin im November 1942, welche die Verlegung einer großen Arbeiterzahl und der von den Bombardierungen verschonten Maschinen nach Bozen bedingte. Die in den Kriegszeiten von Turin nach Bozen verlegten Arbeitsgänge kehrten nach dem Krieg wieder an den Herkunftsort zurück. In Bozen blieb die Fertigung von Industriefahrzeugen. Der erste Nachkriegswagen war der Lastwagen „Esatau“, der ab 1947 erzeugt wurde. Über mehrer Jahrzehnte wurden weiterhin größere Wagenklassen erzeugt (ein größerer und kleinerer Lastwagen, eine spezielle Form des Lastwagens für Militärzwecke sowie ein Omnibus) in einer Produktionszahl von jährlich 3.000 Stück. In dem Bozner Betrieb arbeiteten im Jahre 1963 noch 2.500 Arbeiter und 250 Angestellte und die Lancia blieb ohne Zweifel ein wichtiger Bestandteil des Südtiroler Wirtschaftslebens. Die Beschäftigungslage spiegelte jedoch eindeutig die Krisen des Werks wider, mit Perioden der Umstrukturierung und schwierigen Konkurrenzsituation im Automobilmarkt. Solche Krisen gab es 1949, 1955 und 1958 (die schwerste von allen mit 370 Entlassungen). Die Eisen- und Leichtmetallgießerei wurde nach dem Krieg erweitert und galt bis in die 1970er Jahre als die modernste Europas. Der letzte Guss fand 1974 statt.Im Rahmen einer Produktionssteigerung wurden ab 1962 auch deutschsprachige Arbeitskräfte eingestellt. Es wurden etwa 100 Südtiroler (vorwiegend aus dem Sarntal) in einem Kurzlehrgang mit dem Arbeiten an der Maschine vertraut gemacht und in der Gießerei eingesetzt. Seitdem gibt es einen Pendlerverkehr aus dem Sarntal zur Lancia. 1969 ging die LANCIA zur FIAT über und 1972 wurde das Bozner Werk aus der „Lancia Fabbrica Automobili di Torino“ herausgelöst und der neuen Gesellschaft „Lancia Veicoli Speciali S.p.a.“ zugeteilt. Im Bozner Werk wurden zeitweise Fahrzeuge der Marken Fiat, Unic, Lancia und OM gefertigt. Ab 1984 wurde das Werk unter der Bezeichnung „Iveco Defense Vehicles Division“ zum Zentrum der Verteidigungsproduktion des Konzerns IVECO und produziert bis heute Panzerfahrzeuge für die Kriegswirtschaft.
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Kontakt
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Iveco Defence Vehicles
Voltastraße Nr. 6
39100- Bozen Tel: 0471/905111 Webseite: www.iveco.com
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Fotogalerie
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| Einweihung Offizielle Einweihung der Lancia am 6. Juli 1936 in der Gießerei mit Herzog Filiberto di Pistoia Genova, dem Präfekten von Bozen Giovanni Mastromattei und Adele Lancia, der Witwe des kürzlich verstorbenen Vincenzo Lancia. In seiner Rede fand der Herzog lobende Worte für das faschistische Regime und für den Duce und sprach von der "adelnden Wirkung der Arbeit". Mastromattei malte die "Zukunft Bozens" aus, die mit der Eröffnung dieses und weiterer für die italienische Wirtschaft wichtige Betriebe in Bozen beginnen sollte.
Copyright: Archiv Iveco | | Anfangsjahre Ein Eisenbahnkonvoi verlässt das Werk am Ausgang der heutigen Lancia - Straße.
Copyright: Archiv Iveco | | Transport von Fertigteilen Ein Lastwagen "3RO" mit Anhänger mit Fertigteilen verläßt das Werk vom Haupteingang Richtung Turin
Copyright: Archiv Iveco | | Die Produktion Lastwagen "3RO" in Militärversion
Copyright: Archiv Iveco | | Lastwagen Esatau mit Karosserie Viberti Copyright: Archiv Iveco | | Autobus Viberti Typ Monotral CV9 Copyright: Archiv Iveco | | Panzerfahrzeug Lince Copyright: Archiv Iveco | | Erste Bauphase, 1935: das Bürogebäude Copyright: Archiv Iveco | | Gesamtansicht Bürotrakt und Gießereihallen an der damaligen Luigi Razza - Straße (heute Voltastraße) Copyright: Archiv Iveco | | Innenansicht der Gießerei mit der filigran verstrebten Dachkonstruktion, Oktober 1936 Copyright: Foto Giacomelli, in: Le Vie d'Italia, XLIII Jg, Februar 1937, Nr. 2 | | Innenansicht der Gießerei Abteilung der Gießerei, in der die Kernformen für die Gußteile hergestellt wurden mit rotierenden Trockenöfen.
Copyright: Archiv Iveco | | 2. Bauphase: Erweiterung ab 1939 Fotomontage 1960 (?)
Copyright: Archiv Iveco | | Neuer Haupteingnag (2. Bauphase) nach 1939 Copyright: Archiv Iveco | | Heutige Eingangssituation der Firma Iveco Aufnahme: 2006
Copyright: Monika Franceschini | | Gebäudeflucht entlang der Voltastraße Aufnahme: 2006
Copyright: Monika Franceschini | | Gebäudeflucht entlang der Voltastraße Aufnahme : 2006
Copyright: Monika Franceschini, Eppan | | Dienstag 6. Juli 1937 Adele Lancia mit dem Herzog von Pistoia bei der Einweihung des Betriebes Copyright: Archiv Iveco | | 1937 Arbeiter beim Formen der Seelen Copyright: Archiv Iveco | | 1937 Arbeiter bei der Fusion in Muschelformen Copyright: Archiv Iveco | | 1937 Arbeiter beim Entfernen des Überschüssigen Aluminiums Copyright: Archiv Iveco | | 1937 Das Büro des ertsen Direktors Dr. Palchetti Copyright: Archiv Iveco | | Das Büro der Angestellten Copyright: Archiv Iveco | | 1939 Projekt für den Haupteingang und Nebeneingang Copyright: Archiv Iveco |
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Literatur
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C'era una volta un villaggio ...frammenti e immagini di una storia operaia a Bolzano
Verlag: La Fabbrica del Tempo-associazione culturale Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-0000
| Industriebau zur Zeit des Faschismus in Südtirol, in: Industriearchäologie. Nord-, Ost-, Südtirol und Vorarlberg
AutorIn: Mitterer, Irmgard Herausgeber/Zeitschrift: Bertsch, Christoph Verlag: Haymon Erscheinungsort: Innsbruck Erscheinungdatum: 00-00-1992
| Eine Fabrik für "Neu Bozen", in: Nie nirgends daheim. Vom Leben der Arbeiter und Arbeiterinnnen in Südtirol
AutorIn: Romeo, Carlo Verlag: Holzer, Anton Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-1991
| Dal regime al dopoguerra, in: Uomini e machine. Lancia e Viberti a Bolzano.Due stabilimenti e una storia
AutorIn: Miori, Fabrizio Herausgeber/Zeitschrift: La Fabbrica del Tempo - associazione culturale & UGAF Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-2001
| Uomini e macchine. Lancia e Viberti Bolzano. Due stabilimenti e una storia
AutorIn: Diverse Autoren Herausgeber/Zeitschrift: La Fabbrica del Tempo-associazione culturale & UGAF Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 00-00-2001
| Kritische Untersuchungen über die Industriezone Bozen unter besonderer Berücksichtigung des Standortproblems
Dissertation an der Universität Innsbruck AutorIn: Christl, Otto Erscheinungdatum: 00-00-1963
| Die Baugeschichte der Industriezone Bozen
Diplomarbeit an der Universität Innsbruck AutorIn: Franceschini, Monika Erscheinungdatum: 00-03-2006
| S.A.R. Il Duca di Pistoia presenzia all'inizio dell'attività produttiva dello stabilimento Lancia e rivolge vibranti e incitatrici parole agli operai
AutorIn: unbekannt Verlag: Tageszeitung: La Provincia di Bolzano Erscheinungsort: Bozen Erscheinungdatum: 07-07-1937
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