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Bierbrauerei Forst, Meran, 1953

Johann Wallnöfer und Franz Tappeiner haben 1857 die Brauerei Forst auf dem so genannten Unterkofelgut in Forst/Algund ins Leben gegründet. Die Brauerei Forst –einzige Privatbrauerei und größter Fassbierhersteller in Italien – hat sich im Laufe von 150 Jahren vom Kleinbetrieb zum Industriebetrieb gewandelt. Die Braustätte ist heute ein „Dorf im Dorf“. Im Herzen der Brauerei garantiert modernste Technik die Qualität des Produkts. Die typische Außenansicht der Brauerei ist erhalten geblieben.

Quelle: „Technikmeile Südtirol“, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008


Baudaten:
      AuftraggeberIn: Bierbrauerei Forst
      Projektant/Erfinder: Nordkauer, München
Technik

Das Wasser für die Brauerei kommt vom Marlinger Berg. Es wird in Wasserstuben aufgefangen und durch eiserne Röhren in das große, oberhalb der Brauerei angelegte Reservoir geleitet. Der Wasserverbrauch wurde durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Jahrzehnte von rund 25 hl Wasser auf 5 hl Wasser je hl Bier reduziert. Die Brauerei Forst betrieb auch eine Wasserkraftanlage, für die sie sich das Bezugsrecht von mindestens 400 Sekundenliter vertraglich abgesichert hatte. Damit angetrieben wurden ein Wasserrad von 28 und eine Turbine von 60 Pferdestärken. Zur besseren Betriebssicherheit war die Brauerei auch noch am benachbarten Elektrizitätswerk angeschlossen. Heute bezieht die Brauerei den Strom nur noch vom Etschwerk. 
Die Lagerkeller der Brauerei bestanden einst aus acht Abteilungen (drei davon imFelsenkeller) mit einer Grundfläche von 830 m2. Darin konnten insgesamt 9000 Hektoliter Bier aufbewahrt werden. Von den Kellern gelangte man in die 150 m2 große Abziehhalle, einen künstlich gekühlten, oberirdischen Raum. Dort wurde das Bier ohne Kohlensäureverlust abgefüllt. Unmittelbar daran angeschlossen waren die Faßwäscherei und die Picherei. An diese Faßschwankhalle gliederte sich die Faßverladestätte an. Einst erfolgte die Bierauslieferung mit Pferden und Zugochsen, heute wird das Bier per Lkw transportiert. 
Das Herzstück der Brauerei ist das Maschinenhaus. 1890 wurde die erste Linde-Eismaschine in Betrieb genommen. Ein Doppelkompressor erzeugte jährlich eine Kältemenge, die 86.400 Zentnern Eis gleichkommt. Nebenbei wurde auch Eis in Blöcken hergestellt, das vor allem nach eisarmen Wintern das Natureis ersetzte. Die Eiskeller hatten ein Fassungsvermögen von 2100 m3, während sich die Eisteiche auf 4800 m2 ausdehnten. Diese Eisteiche waren mit einem 300 m langen Schienengleis verbunden.  
Im Sudhaus stand zur Jahrhundertwende ein Doppeldampfsudwerk mit einer Tagesleistung von 120 hl Bier. Es wurde rasch erweitert, um 320 hl Bier zu gewinnen. Dort, wo der Biersieder durch das Maischen, Läutern und Kochen aus Brauwasser, Malz und Hopfen die Bierwürze herstellt, wird heute als Werkstoff Edelstahl statt Kupfer eingesetzt. Die Behälter werden automatisch gereinigt. Anstelle des einstigen Kühlhauses mit Berieselungsapparat gibt es heute einen hochmodernen Whirlpool. Dort wird der Heißtrub abgetrennt, die Würze über Tiefkühler auf Anstelltemperatur abgekühlt, mit brauereieigener Betriebshefe sowie steriler Luft versetzt und in den Gärkeller gepumpt.
Um 1900, als es in Südtirol über 150 Bierbrauereien gab, hatte die Brauerei Forst 50 „Gärbottiche von je 40 hl Rauminhalt“. Heute werden stehende Gärtanks verwendet. Die einzelnen Tanks, Keller bzw. Abteilungen sind durch fest verrohrte Edelstahlleitungen und Ventile miteinander verbunden. Nach der Hauptgärung muss das Bier noch einige Wochen gelagert werden. Früher wurde es in Eichenholzfässern gelagert, heute in Edelstahlbehältern.
Die ersten Flaschenabfüller waren die Wirte, die aus den Fässern der Brauerei das Bier in Flaschen abfüllten. Später, als die Errichtung von Industriebauten möglich wurde, übernahmen diese Arbeit die Brauereien. Der Bierkasten aus Holz und später aus Metall wurde bei der Brauerei Forst schon vor 30 Jahren mit dem Kunststoffkasten ersetzt.

 


 



Geschichte

Johann Wallnöfer und Franz Tappeiner haben 1857 die Brauerei Forst auf dem so genannten Unterkofelgut ins Leben gerufen. Die kühle Lage, das vorzügliche Quellwasser und die Möglichkeit, Felsenkeller zu errichten, waren dafür ausschlaggebend. Sechs Jahre später erwarb Josef Fuchs die Brauerei mit einer Jahresproduktion von knapp 500 Eimern. Nach dem Tod von Josef Fuchs 1982 übernahm Hans Fuchs die Leitung der Brauerei. Er baute neue Kelleranlagen, eine Mälzerei, ein Sudhaus sowie eine moderne Gäranlage.

Kontakt

Bierbrauerei Forst


Tel: 0473 260111
Tourismusverein Algund


Tel: 0473 448600


Fotogalerie

forst.jpgBierbrauerei Forst
?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008
forst 1.jpgBierbrauerei Forst
?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008
forst 2.jpgBierbrauerei Forst
?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008
forst altes verkostungslokal.jpgAltes Verkostungslokal
?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008
forst maschinenhaus.jpgMaschinenhaus
?Technikmeile Südtirol?, Wittfrida Mitterer, Kompass Karten GmbH, Bozen 2008


Literatur

Technikmeile Südtirol

AutorIn: Wittfrida Mitterer
Verlag: Kompass Karten GmbH
Erscheinungdatum: 00-00-2008