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Bergwerk Garnstein/Klausen




Panorama

Bei Klausen mündet das in nordwestliche Richtung verlaufende Thinnetal. Es ist mit rund 10 km Länge ein westliches Seitental des mittleren Eisacktales. An der Südseite dieses engen, schluchtähnlichen Tales liegt der sogenannte Pfunderer Berg (1519 m), westlich davon erstrecken sich die Villanderer Almen, an deren westlicher Begrenzung der Villanderer Berg (2509 m) liegtDer Pfunderer Berg hat seinen Namen vom Bauernhof „Pfunderer“, der an der ostseitigen Abdachung des Berges liegt.
Wo im Thinnetal der Plankenbach in den Thinnebach mündet, steht auf einem Felsvorsprung das Schloss Garnstein, das in der Geschichte des Bergbaus eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat. Das Gebiet des Pfunderer und Villanderer Berges, das heute größtenteils zur Gemeinde Villanders gehört, gilt als eines der ältesten und zugleich bedeutendsten Bergbaugebiete Tirols und besaß auch ein eigenes Berggericht. Das Abbaugebiet am Pfunderer Berg lag hauptsächlich an dessen steiler und bewaldeter Nordostflanke, „Rotlahn“ genannt.

Technik

Die Entdeckung der ersten Erzvorkommen beschränkte sich auf die Gebirgsoberfläche. Dies erfolgte entweder durch Zufallsfunde oder durch systematisches Absuchen der Gesteinsvorkommen, was meistens durch im Bergbau erfahrene Knappen geschah. Häufig kam es vor, dass man erzhaltiges Gestein in Bachläufen entdeckte, woraus man einigermaßen sicher schließen konnte, dass im Bereich des Baches irgendwo eine Erzspur zu finden sei. Hatte man dann diesen sogenannten Erzausbiss gefunden, so wurde er meist mit einem Kreuz markiert. Schließlich musste man die bergrechtliche „Verleihung“ einholen, das heißt man musste sich mit dem Fund belehnen lassen, um sich das Abbaurecht zu sichern.
Die Fundstelle und den darauf errichteten Einbau in Form eines Stollens oder eines Schachtes nannte man „Fundgrube“.Am Pfunderer Berg gibt es einen als Fundgrube bezeichneten Stollen aus unbekannter Zeit. Er liegt auf circa 1410 m Meereshöhe. Der Einbau besteht aus einem sehr breiten, bergein neigenden Tagverhau, dem große Mengen erzhaltigen Gesteins entnommen wurden. Dies ist der höchstgelegenste Stollen am Pfunderer Berg.
Das Hauptabbaugebiet am Pfunderer Berg, „Rotlahn“ genannt, wurde im Laufe der Jahrhunderte durch zahlreiche Stollen „durchlöchert“, die ein Streckennetz bis zu 1800 m erreichten (Katharina-Stollen).
Ursprünglich war man wohl auf der Suche nach den Edelmetallen Gold und Silber, in späteren Jahrhunderten hat man sich schließlich realistischerweise auf Kupfer und Zink beschränkt. Interessant ist, dass die höhergelegenen Grubenbaue älter sind als die tiefergelegenen, das heißt sie wurden in abnehmender Höhe angelegt.

Geschichte

Die erste sichere Nachricht über den Bestand eines Bergwerks im Bereich von Villanders ergibt sich aus einer Schenkungsurkunde aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, in der Graf Arnold von Greifenstein und seine Gemahlin Adelheid den „mons argenti“, den Silberberg von Villanders, dem neugegründeten Kloster Neustift bei Brixen übertrugen. Wie es dem Trend der Zeit entsprach, griffen die Klöster nach bergbaulichen Produktionsstätten.
Alsbald war das Villanderer Silber eine ansehnliche Bereicherung für das Stift, das 1142 der legendäre und selige Hartmann zusammen mit dem Säbener Burggrafen Reginbert gegründet hatte. Im Jahre 1177 bestätigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Venedig diese Schenkung, die dadurch erst Rechtskraft erhielt.
Zwölf Jahre später belehnte Barbarossa den Bischof Heinrich III. von Brixen (1178–1196) und dessen Nachfolger mit den im stiftischen Gebiet befindlichen Silbergruben, von deren Ertrag dem Kaiser allerdings die Hälfte ausgehändigt werden musste.
Am 21. Dezember 1217 erweiterte König Friedrich II. die Rechte des Hochstiftes, indem er durch eine Urkunde auf dem Reichstag zu Nürnberg alle Silber-, Metall- und Salzgruben, die in seinem Gebiet gefunden würden, dem Brixner Bischof Bertold I. von Neifen (1216–1224), verlieh und ihm somit das volle Recht über den Bergbau zuerkannte.
Am 7. Dezember 1452 stattete Kaiser Friedrich III. das Hochstift Brixen ebenfalls mit einigen den Bergbau betreffenden Freiheiten aus. Zu diesem Zeitpunkt war der bekannte Kardinal Nikolaus Cusanus Bischof von Brixen (1450–1464). Auch eine Urkunde aus dem Jahre 1331 spricht vom Silberbergwerk auf Villanders. Allerdings ist unklar, ob diese bzw. frühere Urkunden sich auf den Bergbau am Pfunderer oder am Villanderer Berg beziehen.
Das Bergwerk wechselte in den Geschichtsbüchern auch einige Male den Namen. Um 1300 wurde das Bergwerk bei Klausen nach dem im 12. Jht. erbauten Schloss Garnstein (oder Gerstein) benannt. Die Tatsache, dass im abgelegenen Thinnetal, am Fuße des Bergbaugebietes, eine Festung erbaut wurde, deutet auf die Wichtigkeit des Bergwerkes hin.
Später wurde dann das Bergwerk nach dem Bauernhof „Pfunderer“ benannt. Dieser liegt an der ostseitigen Abdachung des Berges auf einer Meereshöhe von 1315m und erstmals im Jahre 1332 als „Phunt“-Hof Erwähnung findet. Auch der Pfunderer Berg trug früher den Namen „Phunt“-Berg.


Quelle: www.bergwerk.it



Fotogalerie

klausen mit dem pfunderer berg mit 18 eingezeichneten stollen - schwazer bergbuch.jpgKlausen mit dem Pfunderer Berg und 18 eingezeichneten Stollen
"Schwazer Bergbuch"
schloss garnstein - bergwerk.it.jpgSchloss Garnstein
Bergwerk.it