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Hugo Kager von Paugger und Gröbner der Tunnelbauer

Geschichte gemacht hat der Bozner Pionier Hugo von Kager mit dem Bau des Simplontunnels, einem der größten Denkmäler der Eisenbahngeschichte. Dieser Tunnel war lange Zeit weltweit der längste Eisenbahntunnel. Lorbeeren brachte ihm schon vorher der Bau der nördlichen Steilrampe der Gotthard-Bahn ein. Pionierarbeiten waren auch die Eisenbahnbauten der galizischen Transversalbahn, der Splügen- und der Zürichseebahn. (aus „Zeitzeichen der Technik“, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993, Seite 25)




Technik

Er begann seine berufliche Tätigkeit bei Bahnbauten in Böhmen, zog dann im 1874 in die Schweiz, die seine Wahlheimat werden sollte, und wirkte dort bei mehreren Bahnbauten mit. Dabei erwarb er sich einen so guten Ruf, dass ihm im Jahre 1878 die Leitung eines Bauloses der nördlichen Steilrampe der Gotthard-Bahn mit einer an Kunstbauten reichen Trassenfüllung übertragen wurde. Nach vier Jahren hatte er diese interessante und schwierige Arbeit beendet.

In den folgenden Jahren war er bei verschiedenen Bahnbauten in der Schweiz und in Österreich beschäftigt, so leitete er in Österreich den Bau der zur russischen Grenze führenden galizischen Transversalbahn, ferner einer Teilstrecke der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn. In der Schweiz führte er die Planung der Splügenbahn durch, übernahm die Bauleitung des Wipkinger-Viaduktes und des Letten-Durchstiches für die rechtsufrige Züricher-See-Bahn.

Anschließend wandte er sich einem ganz neuen Arbeitsgebiet zu, das eben erst im Aufkommen war und noch viele ungelöste Probleme enthielt: dem Bau von Wasserkraftanlagen. Er übernahm die Bauleitung des Kraftwerkes Olten-Arburg und leitete den Bau bis zum Ende des Jahres 1899. Um diese Zeit wurde mit dem Bau des Simplon-Tunnels begonnen. Kager konnte sich anfänglich daran nicht beteiligen, da er noch mit dem Kraftwerkbau beschäftigt war. Als aber Alfred Brand, der erste Bauleiter der Nordseite, im Jahre 1899 unerwartet starb und Kager mit Ende dieses Jahres seinen Kraftwerkbau fertig gestellt hatte, wurde er mit der technischen Leitung des nordseitigen Tunnelbaues betraut.

Er begann diese neue Arbeit am 1.1.1900 und führte das gewaltige Werk in sechs Jahren zu Ende. Mit dem Bau des Simplon-Tunnels, der durch Jahrzehnte der längste Eisenbahntunnel der Welt war, schuf er sich ein Denkmal, das heute noch zu den größten Bauten des Einsenbahnwesens zählt. (aus „Tiroler Pioniere der Technik“, Ernst Attlmayr, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München, 1968) 



Geschichte

Kager entstammte einem angesehenen Bozner Adelsgeschlecht und wurde auf dem Stammgut seiner Eltern, dem Paugger-Ansitz in Bozen-Dorf geboren. Als Gymnasiast schloss er sich in jugendlicher Begeisterung dem Tiroler Landsturm an und zog mit diesem ins Feld, als im Jahre 1866 die Truppen Garibaldis die österreichischen Grenzen bedrohten.

Seine Fachausbildung erwarb er an den Technischen Hochschulen in München und Stuttgart, die er im Jahre 1870 mit dem Erwerb des Ingenieur-Diploms beendete. Nach dem Bau des Simplon-Tunnels, auf dem Höhepunkt seines Schaffens, war Hugo von Kager nur mehr mit relativ kleinen Bahnbauten in der Schweiz beschäftigt, bis er im Jahre 1919 in den Ruhestand trat, den er leider nur mehr kurz genießen sollte. Nach längerem Leiden endete am 13. Oktober 1921 sein an Arbeit und Erfolgen reiches Leben.

Obwohl Hugo v. Kager das Schweizer Bürgerrecht besaß, hat er sich doch zeitlebens als Tiroler gefühlt, den die Nachricht von der Zerreißung seines Heimatlandes am Ende des 1. Weltkrieges schwer erschütterte. Hugo v. Kager hatte sich 1888 in Wien mit Baronesse Hermance Potier vermählt. Aus der Ehe entsprossen zwei Töchter, von denen eine – Erika – in den Vereinigten Staaten lebte und als Portrait-Malerin bedeutendes künstlerisches Ansehen erwarb.

Hugo v. Kagers herausragende Leistungen fanden noch zu seinen Lebzeiten volle Würdigung: Nach der Vollendung des Simplon-Tunnels erhielt er von der Stadt Mailand die goldene Simplon-Medaille und vom italienischen König den Orden der Krone von Italien. Die Universität von Lausanne verlieh ihm in Anerkennung seiner großen Verdienste auf dem Gebiet der Technik die Würde des Ehrendoktorates. (aus „Tiroler Pioniere der Technik“, Ernst Attlmayr, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München, 1968)



Fotogalerie

kager hugo.jpgHugo Kager
?Tiroler Pioniere der Technik?, Ernst Attlmayr, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München, 1968